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Jillian Hunter

Jillian Hunter

Titel: Jillian Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viel Lärm um Stratfield
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ist."
    „Er ist vermutlich der einzige Junggeselle", wand Devon ein. „Das Dorf kann nicht mehr als fünfundzwanzig Einwoh- ner haben."
    „Vielleicht sollte ich einmal nach Chistlebury reiten und mich mit ihm bekannt machen", schlug Grayson vor.
    „Du würdest ihn wohl eher wie eine Feldmaus verscheu- chen", murmelte Jane. „Ich kann mich noch daran erinnern, wie du bei der Frühstücksgesellschaft im Pavillon Chloes ar- men Kavallerieoffizier mit deinem Geschrei verjagt hast." Heath blickte zu Drake hinüber. „Was ist eigentlich aus die- sem Lord Dingsbums geworden, der Chloe hinter der Kutsche

geküsst hat?"
    „Ich glaube, er hat über die ganze Sache Stillschweigen be- wahrt", erwiderte Drake. „Unter den gegebenen Umständen schätzt er sich wahrscheinlich sehr glücklich, dass Grayson ihn nicht getötet hat."
    „Ich schlage vor, dass wir noch zwei Wochen warten, bis wir über Chloes Schicksal entscheiden." Heath strich sich über die Oberlippe. „Bis dahin kann sich vieles ändern."
    Grayson zuckte mit den Schultern. „Das klingt vernünf- tig."
    Emma nickte. „Oft ist es das Klügste zu warten - alles, wenn wir nur einen weiteren Skandal verhindern können. Das wäre unser Ende."
    Grayson blickte durch den Raum zu seiner eleganten, grün- äugigen Frau hinüber. „Das weiß ich nicht, Emma. Für mich war ein solcher Skandal der Beginn eines sehr glücklichen Lebens."

17. KAPITEL
    Zwei ereignislose Tage waren vergangen, seit Tante Gwendo- lyn in ihrem Garten den Geist gesehen hatte. Chloes Tante war ihrem Wort treu geblieben und hatte das Geheimnis für sich behalten. Es war ihr jedoch nicht gelungen, ihre Neugier zu zügeln. Chloe hatte die Gute von ihrem Fenster aus mehr- mals dabei gesehen, wie sie spätabends durch die Rosenbü- sche schlich. Was ihre Tante mit Dominic vorhatte, wenn sie ihn erwischte, war ihr ein Rätsel. Die Ironie an der ganzen Geschichte war, dass sowohl sie als auch Chloe beide densel- ben schwer zu fassenden Teufel in die Finger kriegen woll- ten, um seinen ruhelosen Geist zu bändigen.
    „Wenn du unseren Geist findest", flüsterte Chloe in die Dun- kelheit, „richte ihm meine besten Wünsche aus, ja?"
    Es war ihr nicht entgangen, dass Dominic sie wieder verlas- sen hatte, ohne ihr irgendetwas für die Zukunft zu verspre- chen. Selbst wenn es ihm gelang, seinen gefährlichen Plan in die Tat umzusetzen, konnte sie sich nicht sicher sein, wo sie danach stehen würden. Sie fragte sich, was ihre ungestüme gemeinsame Nacht ihm bedeutet hatte. Sein Körper mochte vielleicht geheilt sein, aber sein Geist war immer noch seinen inneren Dämonen ausgeliefert.
    Würde sie feststellen müssen, dass ihre Beziehung auf nichts anderem basierte als der Verzweiflung eines Mannes und einer merkwürdigen Reihe von Ereignissen? Auf jeden Fall würde es nicht einfach, ihrer Familie zu erklären, wie die Verbindung zwischen Dominic und ihr begonnen hatte. Und sie konnte ihm nicht allein die Schuld dafür geben.
    Es gab keine Garantie dafür, dass er sein Rachespiel über- lebte - oder ihre zahlreichen anderen Befürchtungen sich dies-

mal nicht bewahrheiteten. Sie sagte sich, dass sie hätte froh sein müssen, weil er sich geweigert hatte, sie noch tiefer in sei- ne gefährlichen Pläne zu ziehen. Schließlich wollte er sie so beschützen. Nichts davon änderte jedoch etwas an ihren Ge- fühlen für diesen Mann, der einen zur Raserei bringen konnte.
    Es gab Zeiten wie heute, wo sie an ihrem Fenster stand und bereit war, zu schwören, dass sie spüren konnte, wie er sie be- obachtete. Ihre Haut prickelte vor freudiger Erwartung.
    Zu anderen Zeiten war das Gefühl, beobachtet zu werden, unangenehm, und sie fragte sich, ob Sir Edgar genau wie sie auf den abendlichen Wald hinausblickte, beide auf der Suche nach dem Mann, der durch ihre Gedanken spukte.
    „Ich weiß, dass du dort bist, Dominic", sagte sie mit einem tiefen Seufzer, als sie die Vorhänge für die Nacht zuzog. „Ich hoffe, dein Feind ist sich dessen nicht genauso bewusst."
    Durch die belaubte Böschung am Rande des Waldes vor neu- gierigen Blicken geschützt, fragte sich Dominic, ob es mög- lich war, dass Chloe ihn bewusst verspottete. Ahnte sie, dass er kurz davor war, in ihr Zimmer einzubrechen, ohne sich um die Konsequenzen zu scheren? Versuchte sie, ihn wieder zu sich zu locken, oder machte dieser idiotische St. John ihr im Dunkeln den Hof?
    Wenn er die Gelegenheit dazu bekam, würde er dem Kerl die eine oder andere

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