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Jillian Hunter

Jillian Hunter

Titel: Jillian Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viel Lärm um Stratfield
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Warnung vorab, Devon. Gray hat den Familienrat einberufen, um über unsere Krise zu diskutieren. Schlachtpläne werden ausgearbeitet. Ein Angriff steht unmittelbar bevor."
    Seine blauen Augen umwölkten sich. „Ich dachte, ihr habt mir verziehen ..."
    „Nicht deinetwegen, Dummerchen." Sie schüttelte beküm- mert den Kopf. „Es ist wegen Chloe. Was ein Mann mit sei- nem Ruf anstellt, ist eine Sache, aber bei einer jungen Dame ist das etwas vollkommen anderes. Grayson ist der Meinung, dass Chloe sich bestimmt weiterhin so skandalös benehmen wird, wenn sie nicht endlich in einer Ehe zur Ruhe kommt. Ich muss ihm da zustimmen."
    Devon betrachtete das Aquarell einer schottischen Land- schaft über dem Kamin. „Bist du nicht ein einziges Mal in dei- nem Leben einer dummen Eingebung gefolgt, Emma?", fragte er neugierig.
    „Aber natürlich."
    „Was war es denn?", neckte er sie. „Hast du in der Kirche Perlen getragen?"
    „Warum", fragte sie und verschränkte die schlanken Arme, „gehen eigentlich alle davon aus, dass ich ein Tugendapostel bin?"
    Er zupfte an einer hellen Locke, die auf ihre Wange gefallen war. „Vielleicht weil du es bist?"
    Sie grinste. „Bei Gelegenheit sollte ich euch allen das eine oder andere über mich erklären. Ich glaube, ich könnte ganz London schockieren, wenn ich meinem wahren Ich nachge- ben würde."

„Tu das, Emma", sagte er, als ein Klopfen an der Tür ertönte. „Es ist beinahe schon wieder an der Zeit für einen neuen Fa- milienskandal."
    Lord Heath Boscastle blickte aus dem Fenster, während der Rest seiner Familie sich in dem kleinen Salon versammelte. Er wusste, warum er einberufen worden war, wusste, dass er in der Frage von Chloes Zukunft die entscheidende Stimme hatte. Warum bloß konnten die Dinge nicht wenigstens ein- mal so einfach sein, wie sie oberflächlich erschienen?
    Insgeheim wünschte er sich, er könnte wie sein Bruder Devon glauben, dass Chloe einen anständigen jungen Mann kennengelernt hatte und die Zukunft für seine schöne Schwes- ter rosig aussah.
    Das erschien ihm doch ein bisschen zu simpel. Schicke die eigensinnige junge Frau für ein paar Wochen aufs Land, und - voilà! - schon trifft sie genau den Aristokraten, von dem die Familie immer geträumt hat, und all ihre Dämonen sind ge- bannt.
    Es war möglich, aber nicht wahrscheinlich. Zumindest nicht für eine Boscastle.
    Sein älterer Bruder Grayson, der Marquess of Sedgecroft, setzte sich auf das blaue Samtsofa. Seine Anwesenheit schien darauf hinzudeuten, dass die Sitzung gleich beginnen würde. Er erinnerte Heath stets an einen mittelalterlichen Prinzen - blond, zuversichtlich und tatendurstig. Drake und Devon, die beide dunkelhaarig und voller rastloser Energie waren, zogen es vor, zu beiden Seiten des Sofas zu stehen, als wollten sie die erste Gelegenheit nutzen, um auszureißen.
    Alleine am Kamin, auf einem Lehnstuhl mit hohem Rücken, saß Emma, die verwitwete Viscountess Lyons, ein Notizbuch und einen Stift in der Hand. Heath machte sich um ihre Zu- kunft ebenso viele Sorgen wie um die von Chloe. Eine schöne junge Witwe war leichte Beute für den falschen Mann.
    Emma blickte sich im Raum um. „Möchte deine Frau nicht zu uns stoßen, Grayson?", fragte sie besorgt.
    Grayson grinste ein wenig verlegen. „Sie hat sich noch nicht entschieden, ob sie sich mit gutem Gewissen einer familiären Verschwörung hinter Chloes Rücken anschließen kann."

Drake lachte voller Anerkennung. „Nachdem Jane selbst zum Opfer einer ähnlichen Verschwörung geworden ist?"
    Grayson tat, als wäre er beleidigt. Er und Jane hatten vor Kurzem nach einer Brautwerbung, die eher einem intellektu- ellen Schlagabtausch als zärtlichem Hofieren geähnelt hat- te, geheiratet. Die schöne Marchioness mit den honigblonden Haaren war vermutlich die einzige Frau auf der Welt, die ih- ren Ehemann zur Räson bringen konnte. Und die er dafür liebte. „Willst du damit sagen, dass die Ehe mit mir so etwas wie eine Strafe ist?"
    „Dein Bruder zu sein ist es jedenfalls", erklärte Devon mit Nachdruck. „Wenigstens manchmal."
    Emma räusperte sich. „Können wir mit der fraglichen Ange- legenheit weitermachen? Devon", meinte sie und deutete mit dem Stift in seine Richtung, „bitte sage uns deine Meinung über Chloes jungen Verehrer."
    Devon zögerte, als befürchte er, es könnte Verrat an seiner jüngeren Schwester sein, wenn er diese Information mit sei- nen Geschwistern teilte. „Ich weiß nicht genau, was Chloe von

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