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Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
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riesenhaft, wenn auch undeutlich und verschwommen, war in der Ferne eine menschliche Gestalt zu erkennen. Sie schien auf dem Boden zu hocken, und zwar so, dass sie den Freunden den Rücken zuwendete. Sofort warf Lukas den Magnetmast wieder nach vorne, und das »Perpetumobil« schoss mit wachsender Geschwindigkeit auf sein Ziel zu. Beim Näherkommen wurde die gigantische Gestalt nach und nach etwas kleiner, aber auch deutlicher. Jetzt war zu sehen, dass Herr Tur Tur die Arme auf seine Knie gelegt hatte und das Gesicht darin verbarg, wie jemand, der sehr traurig ist.
    »Glaubst du, er weint?«, fragte Jim erschrocken.
    »Hm«, brummte Lukas, »ich weiß auch nicht recht.«
    Mit ungeheurer Schnelligkeit bewegte sich die fliegende Emma auf den am Boden kauernden Scheinriesen zu und je näher sie kam, desto kleiner erschien seine Gestalt. Schließlich hatte er nur noch die Größe eines Kirchturms, dann eines Hauses, eines Baumes und zuletzt sah er aus wie ein gewöhnlicher Mensch.
    Lukas ließ Emma sanft hinter dem Scheinriesen auf den Sand aufsetzen. Es knirschte ein wenig, als ihre Räder sich in den Sand gruben.
    In diesem Augenblick fuhr Herr Tur Tur in die Höhe, als sei er von einer Biene gestochen worden. Sein Gesicht war totenbleich und verstört und ohne überhaupt recht hinzusehen, wer oder was da vor ihm stand, fiel er in die Knie und rief mit zitternder dünner Stimme:
    »Oh, warum verfolgst du mich? Was habe ich dir getan, dass du mir nicht nur mein Haus und meine Wasserquelle wegnimmst, du grausames Ungeheuer, sondern mich auch noch bis hierher verfolgst?«
    Dabei schlug er die Hände vor sein Gesicht und zitterte am ganzen Leib vor Angst und Schrecken.
    Lukas und Jim wechselten einen betroffenen Blick.
    »Hallo!«, rief Lukas dann und kletterte vom Dach der Lokomotive herunter. »Was ist denn mit Ihnen los, Herr Tur Tur? Wir sind doch wahrhaftig kein Ungeheuer und fressen wollen wir Sie auch nicht.« Und lachend fügte er hinzu: »Vorausgesetzt, dass wir bei Ihnen ein prächtiges Frühstück bekommen können.«
    »Herr Tur Tur«, ließ sich nun auch Jim vernehmen, »erkennen Sie uns denn nicht? Wir sind's doch, Lukas und Jim Knopf!«
    Der Scheinriese ließ langsam die Hände sinken und starrte die beiden Freunde entgeistert an.
    Nach einer Weile schüttelte er den Kopf und murmelte: »Nein, nein, es ist nicht möglich. Ihr beide seid nur eine Fata Morgana! Ich lasse mich nicht täuschen.«
    Lukas streckte ihm seine schwarze Pranke hin und sagte:
    »Geben Sie mir die Hand, Herr Tur Tur, dann werden Sie schon sehen, ob wir's wirklich sind. Einer Fata Morgana kann niemand die Hand schütteln.«
    »Unmöglich«, rief der Scheinriese, »die einzigen wahren Freunde, die ich auf der Welt habe, Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, sind weit, weit fort von hier. Und sie können nie wieder zu mir zurückkehren, denn das ›Tal der Dämmerung‹ ist eingestürzt und einen anderen Weg gibt es nicht in diese Wüste.«
    »Für uns schon«, rief jetzt Jim, »nämlich durch die Luft.«
    »Freilich«, nickte der Scheinriese bekümmert, »durch die Luft, weil ihr eben nur eine Fata Morgana seid.«
    »Zum Donnerwetter«, polterte Lukas lachend, »wenn Sie mir nicht die Hand drücken wollen, um zu sehen, dass wir es selbst sind, dann muss ich es Ihnen anders beweisen. Entschuldigen Sie, Herr Tur Tur!«
    Damit packte er den Scheinriesen, hob ihn hoch und stellte ihn vorsichtig auf seine beiden dünnen Beine.
    »So«, sagte er dann, »glauben Sie uns jetzt?«
    Der Scheinriese fand eine ganze Weile keine Worte, dann begann sich sein bekümmertes Gesicht plötzlich aufzuhellen.
    »Wirklich«, flüsterte er, »ihr seid es wirklich!«
    Und dann fiel er Lukas und Jim um den Hals.
    »Jetzt bin ich gerettet«, wiederholte er immer wieder, »jetzt bin ich gerettet.«
    »Wissen Sie was«, schlug Lukas endlich vor, »jetzt fahren wir erst einmal zu Ihrem Haus, Herr Tur Tur, und frühstücken. Wir beide haben nämlich einen richtigen Lokomotivführerhunger, wenn Sie verstehen, was das heißt.«
    Das Gesicht des Scheinriesen wurde sofort wieder traurig.
    Er seufzte tief. »Wie gerne würde ich euch in mein kleines Haus an der Oase führen, meine beiden Freunde. Und wie gerne wollte ich euch das leckerste Frühstück bereiten, das ihr je gegessen habt. Aber es ist unmöglich.«
    »Gibt es denn das Haus nicht mehr?«, erkundigte sich Jim betroffen.
    »Doch«, versicherte Herr Tur Tur, »soweit ich es aus der Ferne beurteilen konnte, ist

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