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Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu Atem.
    Hinter der letzten Bergkette, das wussten sie noch von ihrer ersten großen Reise her, lag die Wüste »Das Ende der Welt«, die so flach war wie ein Nudelbrett. Es konnte nicht allzu schwer sein, dort zu landen. Lukas war inzwischen schon so geübt im Steuern, dass es ihm ohne Schwierigkeiten gelang, seine Emma ruhig und sicher auf dem Sand der Wüste aufzusetzen. Die Lokomotive rollte aus und blieb stehen.
    »So, alter Junge«, sagte Lukas, »da wären wir.«
    »Famos!«, antwortete Jim und seufzte erleichtert.
    »Und damit«, meinte Lukas und streckte sich, dass seine Gelenke knackten, »haben wir für heute genug getan, finde ich.«
    »Ich find auch«, sagte Jim.
    Also krochen sie in ihr Führerhäuschen, wickelten sich in ihre Decken, gähnten herzhaft, aber sie gähnten nicht einmal richtig zu Ende, denn mittendrin waren sie schon eingeschlafen. So müde waren sie. Und das kann man schließlich verstehen.

DREIZEHNTES KAPITEL
     
    in dem die Freunde für eine Fata Morgana gehalten werden
     
    Am nächsten Morgen standen Jim und Lukas in aller Frühe auf. Sie wollten noch vor Sonnenaufgang die Oase von Herrn Tur Tur, dem Scheinriesen, erreichen. Denn sobald es wärmer wurde, stand zu befürchten, dass die verwirrenden Spiegelbilder der Fata Morgana wieder ihr tolles Spiel trieben. Mit ziemlichem Unbehagen erinnerte sich Jim daran, wie diese Naturerscheinung sie bei ihrer ersten Fahrt durch die Wüste in die Irre geführt hatte, bis sie schließlich nach stundenlanger Fahrt zu ihrer eigenen Spur zurückgekehrt waren. Nein, da war es schon besser, noch vor Beginn der großen Hitze das sichere kleine Haus des Scheinriesen zu erreichen.
    Außerdem knurrten den beiden Freunden ihre Mägen ziemlich vernehmlich. Am gestrigen Abend waren sie ja auch schon ohne Essen schlafen gegangen.
    »Höchste Zeit«, sagte Lukas, während sie beide auf dem Dach der Lokomotive Platz nahmen und er die Zügel der Magnetanlage ergriff, »höchste Zeit, dass wir was zu essen bekommen. Ich hab schon einen Appetit, dass ich den Schirm von meiner Mütze aufessen könnte.« Jim nickte verschlafen.
    »Ein Butterbrot wär mir aber lieber«, murmelte er.
    »Mir auch«, antwortete Lukas fröhlich, »und ich möchte wetten, in einer halben Stunde steht ein ganzer Stapel davon vor uns auf dem Tisch von Herrn Tur Tur.«
    Damit zog er an der rechten Leine, das »Perpetumobil« erhob sich sanft in die Luft und schwebte in geringer Höhe, aber mit zunehmender Geschwindigkeit in die Wüste hinein.
    Das Land lag kahl und gleichförmig vor den Augen der Reisenden, aber am Himmel spielte die Morgendämmerung in den wundervollsten Farben, die von Minute zu Minute mannigfaltiger und prächtiger wurden. Doch die beiden Freunde hatten diesmal kein sehr großes Interesse für die Schönheiten des Wüstenhimmels, sondern spähten mit aller Aufmerksamkeit nach der Oase und dem Häuschen von Herrn Tur Tur aus. Sie mussten es unbedingt finden, ehe die Sonne zu steigen begann und die Hitze die Luft zum Flimmern und Spiegeln brachte.
    Da Lukas nicht genau wusste, wo die Oase in der Wüste lag (das letzte Mal hatte ihnen ja der Scheinriese selbst den Weg gewiesen), ließ er das »Perpetumobil« in einer weiten Zickzacklinie über der Wüste kreuzen. Aber offenbar hatte er sich die Sache einfacher vorgestellt, als sie wirklich war, denn nicht einmal das oberste Blatt einer Palme tauchte am Horizont auf, geschweige denn ein Hausdach oder gar ein Teich mit Springbrunnen.
    »Wenn Herr Tur Tur irgendwo herumwandert«, meinte Lukas nach einer Weile beruhigend zu Jim, »dann werden wir ihn ganz bestimmt sehen. Schließlich ist er ja ein Scheinriese.«
    In diesem Augenblick hob sich die Sonne über den Horizont und überflutete die Wüste mit ihren sengenden, gleißenden Strahlen. Die beiden Freunde mussten ihre Augen mit den Händen beschatten, so geblendet waren sie von diesem flammenden Licht.
     

     
    »Jetzt haben wir nicht mehr viel Zeit«, sagte Lukas, »bald wird die Fata Morgana anfangen und dann hat es keinen Zweck mehr, weiterzusuchen. Aber solange die Aussicht noch frei ist, werde ich unser ›Perpetumobil‹ so hoch steigen lassen wie möglich. Von oben haben wir einen besseren Überblick.« Er richtete den Mast wieder senkrecht in die Höhe, die fliegende Lokomotive hörte auf zu kreuzen und stieg. Angestrengt suchten die beiden Freunde den Horizont ab.
    »Da!«, schrie Jim plötzlich. »Ich hab ihn! Das is' Herr Tur Tur!«
    Ganz unvorstellbar

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