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Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
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später in Mandala ein Denkmal errichtet - in Lebensgröße. Und damit niemand darüber stolperte, stellte man es auf eine hohe Säule aus grünem Jadestein. Es steht heute noch da und wer nach Ping kommt, kann es sich ansehen.
    Nach der Rettung der Schiffbrüchigen kehrte die Flotte noch nicht sogleich heim, sondern suchte weiter, denn Ping Pong wollte ja die Gefangenen der »Wilden 13« nicht im Stich lassen.
    Und so kam es, dass der Hafen von Ping vollkommen leer von Schiffen war, als am folgenden Abend der Piratensegler einfuhr und an der Kaimauer anlegte. Es lässt sich leicht denken, welcher Schrecken unter den Bewohnern der Stadt ausbrach. Sie alle mussten natürlich glauben, dass die »Wilde 13« gekommen war, um die Stadt zu überfallen und zu plündern und in Schutt und Asche zu legen. Ein Teil der Leute floh Hals über Kopf auf das freie Land hinaus, die etwas Beherzteren verbarrikadierten sich in ihren Häusern.
    Als Lukas und Jim, gefolgt von Li Si, dem Kapitän und den Matrosen, an Land gingen, blickten sie sich verwundert um, denn der Hafen und alle Straßen lagen wie ausgestorben da.
    »Da wären wir also wieder, Leute«, sagte Lukas, »aber mir scheint, wir kommen etwas unerwartet.«
    Die Piraten zögerten zuerst, an Land zu gehen. Schließlich kamen sie doch, einer nach dem anderen, vom Schiff herunter, aber sie standen ziemlich finster und argwöhnisch herum.
    Da weit und breit keine der kleinen Kutschen mehr zu sehen war, mussten die Ankömmlinge den Weg zum kaiserlichen Palast zu Fuß gehen. Alle Straßen und Plätze lagen still und menschenleer in der anbrechenden Nacht, alle Türen waren verschlossen und alle Fenster dunkel. Nicht anders fanden sie den Palast. Die Soldaten der kaiserlichen Leibwache waren zwar nicht geflüchtet, aber sie waren zum Hafen marschiert, um der »Wilden 13« entgegenzutreten. Dabei hatten sie allerdings einen Abkürzungsweg genommen und deshalb die Ankommenden verfehlt.
    Weil die große Ebenholztür verschlossen war, führte Li Si ihre Freunde und die Piraten durch die Küchentür ins Innere des Gebäudes. Leer und dunkel lagen die Gänge, die Schritte hallten. Als sie schließlich den großen Thronsaal erreichten, fanden sie den erhabenen Kaiser einsam und verlassen auf seinem Sessel aus Silber und Diamanten unter dem Baldachin aus hellblauer Seide. Er hatte die Stirn in die Hand gestützt und regte sich nicht. Eine einzige Kerze verbreitete trübes Licht.
    Nun hob er langsam den Kopf und blickte die Eintretenden an. Aber weil sie im Dunkeln standen, erkannte er seine Freunde nicht. Er sah nur die riesenhaften Gestalten der Seeräuber. Er richtete sich hoch auf und die Augen in seinem totenbleichen Antlitz blitzten Ehrfurcht gebietend.
    »Was wollt ihr noch, ihr Grausamen ohne Recht und Gewissen?«, sprach er mit seiner leisen und doch den ganzen Raum erfüllenden Stimme. »Was sucht ihr hier? Das Teuerste habt ihr mir geraubt. Wollt ihr nun auch noch meinen Thron besteigen und euch mein Reich nehmen? Das wird nimmer geschehen, solange ich atme!«
    »Vater!«, rief die kleine Prinzessin. »Erkennst du uns denn nicht?«
    Sie flog auf ihn zu und warf sich an seine Brust. Der Kaiser war vor freudigem Schreck wie erstarrt. Nur langsam vermochte er sich zu fassen und sein Kind an sich zu drücken. Und während zwei glitzernde Tropfen über seine blassen Wangen in seinen schneeweißen Bart rollten, flüsterte er: »Wahrhaftig, du bist es, mein kleiner Vogel, mein Kind! Ich darf dich noch einmal wieder sehen! Oh, ich habe es nicht mehr geglaubt.«
    Die Piraten wechselten untereinander scheue Blicke und schauten dann zu Boden. Was sie eben gesehen hatten, rührte sie. Und das war ein Gefühl, das ihnen bis zu dieser Stunde unbekannt gewesen war. Ihnen allen wurde plötzlich so sonderbar weich und aufgelöst zumute und dabei doch auch wieder so unbehaglich. Man konnte ihnen ansehen, dass sie verwirrt waren und nicht wussten, wie ihnen geschah.
    Nun umarmte der Kaiser auch Jim und Lukas und begrüßte den Kapitän und die Matrosen. Dann glitt sein Blick über die Piraten und er fragte: »So sind also diese Unholde eure Gefangenen?«
    »Nein«, antwortete Jim, »sie sind frei.«
    Der Kaiser hob erstaunt die Augenbrauen.
    »Tja«, sagte Lukas, »so ist es, Majestät. Und trotzdem ist die ›Wilde 13‹ für immer besiegt. Wir alle haben's nicht fertig gebracht. Aber Prinz Myrrhen hat sie überwunden.«
    »Wer ist Prinz Myrrhen?«, fragte der Kaiser mit größter

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