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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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»Ich bin
jedenfalls dafür, dass Jinx von jetzt an das Katzenklo sauber macht.«
    Tante Evelyn war damit zwar nicht einverstanden, aber letztendlich wurde es so beschlossen. Außerdem erklärte ich mich freiwillig bereit, an den Nachmittagen, an denen Paula länger im College war, auf Alice und Teddy aufzupassen, was sonst immer Martha übernommen hatte, weil Tory sich weigerte, Babysitter-Dienste zu leisten.
    Aber ich machte das gern. Ich mochte die beiden Kleinen sehr, weil sie mich an meine eigenen Geschwister erinnerten (das dreizehnjährige Möchtegern-Supermodel Courtney, den zehnjährigen Baseballfanatiker Jeremy, die siebenjährige barbiebesessene Sarabeth und unser Nesthäkchen, den vierjährigen Henry), die ich mehr vermisste, als ich es je für möglich gehalten hätte.
    Außerdem fühlte ich mich dadurch, dass ich ein bisschen im Haus mithalf, weniger wie ein Gast und mehr als Teil der Familie, was mein Heimweh etwas linderte.
    Als mir Tante Evelyn am Freitag einen brandneuen Fünfzig-Dollar-Schein überreichte, wusste ich endgültig, dass ich nicht mehr in Iowa war.
    »Wofür ist das?«, fragte ich, weil ich dachte, sie wollte, dass ich auf dem Heimweg von der Schule irgendwelche Besorgungen machte.
    »Das ist dein Taschengeld.« Tante Evelyn gab Tory ebenfalls fünfzig Dollar, während Teddy und Alice, deren finanzieller Bedarf offenbar geringer eingeschätzt wurde, zwanzig beziehungsweise zehn Dollar bekamen.

    »Aber …« Ich starrte wie betäubt auf den Schein in meiner Hand. Fünfzig Dollar? Bloß dafür, dass ich Mouches Klo sauber machte und die Kinder einmal pro Woche von der Schule abholte? »Das kann ich nicht annehmen. Ihr zahlt mir doch schon das Schulgeld und lasst mich hier wohnen und …«
    Ich hatte den Verdacht, dass die Gardiners sogar weit mehr als das für mich getan hatten. Mittlerweile hatte ich mitbekommen, dass die Chapman School wirklich SEHR exklusiv war, weshalb es nicht so einfach war, dort einen Platz zu bekommen. Anscheinend war ich nur deshalb an die Spitze der langen Warteliste gerutscht, weil die Gardiners der Schule in meinem Namen eine großzügige Spende gemacht hatten. Ich hatte keine Ahnung, ob meine Eltern davon wussten, aber ich wusste es und fühlte mich meiner Tante und meinem Onkel deshalb zu noch mehr Dank verpflichtet. Vor allem wenn man bedenkt, dass es ja meine eigene Schuld war, dass ich an die Chapman School hatte wechseln müssen.
    Nach allem, was die beiden für mich getan hatten, durfte ich eigentlich keinen einzigen Cent mehr von ihnen annehmen.
    Aber Tante Evelyn war anderer Meinung.
    »Nimm es, Jean. Bitte«, sagte sie. »Du hast es dir redlich verdient, dafür dass du dich jeden Mittwoch um Alice und Teddy kümmerst. Jeder Babysitter in Manhattan würde viel mehr verlangen.«
    »Ja, aber …« Schließlich hatte ich schon immer (und
zwar unentgeltlich) auf meine Geschwister aufgepasst. »Ich glaube wirklich nicht, dass …«
    »Gott, Jinx!« Tory schüttelte ungläubig den Kopf. »Jetzt stell dich nicht so an und nimm die Kohle.«
    »Der Meinung bin ich auch«, sagte Tante Evelyn. »Nimm das Geld, Jean. Du willst am Wochenende doch bestimmt ins Kino oder irgendetwas mit deinen neuen Freunden aus der Schule unternehmen. Mach etwas Schönes.«
    Ich wies sie nicht darauf hin, dass ich keine neuen Freunde an der Schule hatte. Natürlich gab es die Leute aus dem Schulorchester, die mich anscheinend ganz nett fanden, nachdem sie darüber hinweggekommen waren, dass ich schon vom ersten Tag an erste Geige spielen durfte. (Das ist einer der Vorteile, wenn man ein Instrument spielt. Im Orchester lernt man immer jemanden kennen.)
    Und dann war da Chanelle, die sich in der Cafeteria neben mich gesetzt hatte. Aber sie war eigentlich Torys Freundin  – auch wenn sie bei ihrem Hexenzirkel nicht mitmachte. Außerdem saßen natürlich auch Lindsey, Gretchen, Robert und Shawn bei uns am Tisch. Tory hatte so getan, als würde sie mir eine unglaublich große Gunst erweisen, indem ich bei ihnen sitzen durfte. Wahrscheinlich wäre es ihr lieber gewesen, wenn ich mich stattdessen zu den Orchesterleuten verzogen hätte (wo ich, ehrlich gesagt, auch lieber gesessen hätte).
    Aber Tory war seit unserem Gespräch über unsere Urahnin Branwen nicht gerade freundlich zu mir gewesen,
und sie würde bestimmt noch saurer auf mich werden, wenn ich ihr so offen zeigen würde, dass es mir egal war, ob sie mich in ihre Clique aufnahm oder nicht.
    Aber zurück zu den fünfzig

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