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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Typ? Dein Stalker ?«
    »Schsch«, zischte ich, weil ein Mädchen an einem nahegelegenen Tisch sofort ruckartig aufgeblickt hatte. »Er hat mich nicht… Ich hab dir doch gesagt, dass er mich nicht wirklich gestalkt hat. Na ja, vielleicht schon irgendwie, aber . . .«
    »Er ist deinetwegen heute Abend nach New York gekommen, oder?«, sagte Zack. »Ich finde schon, dass man das Stalken nennen kann.«
    »Ja, aber er ist hier, weil Tory ihn eingeladen hat«, sagte ich.
    »Tory hat ihn eingeladen? Aber warum ?«
    »Um sich an mir zu rächen«, sagte ich matt.
    Mittlerweile hatten wir unseren Tisch erreicht, auf dem eine bodenlange rote Samttischdecke und darüber noch einmal eine Tischdecke aus weißer Spitze lagen. In der Mitte stand eine silberne, mit roten Rosen gefüllte Vase. Die sechs Plätze waren hochherrschaftlich mit ungefähr dreißig verschiedenen Besteckteilen und mehreren Tellern gedeckt. Ich dachte an die Veranstaltungen der Hancock High School, bei denen nicht während des Balls, sondern davor gegessen wurde  – und zwar bei McDonald’s oder einem anderen Schnellrestaurant. Danach gab es dann Disco in der mit Luftschlangen geschmückten Sporthalle (nicht in einem festlich dekorierten
Ballsaal unter funkelnden Kristalllüstern) mit einem Schüler, der CDs auflegte (statt eines leibhaftigen Orchesters).
    »Um sich an dir zu rächen?«, sagte Zack kopfschüttelnd. »Wofür denn? Weil du nicht bei ihrem Hexenzirkel mitgemacht hast? Wegen der Sache mit den Pillen, die du ausgetauscht hast? Oder etwa … meinetwegen?«
    »Genau«, sagte ich. »Aus einem der Gründe, die du gerade aufgezählt hast, oder vielleicht wegen allen zusammen. Möglicherweise ist sie auch wegen irgendetwas ganz anderem sauer auf mich. Bei Tory weiß man nie.« Ich seufzte. »Und wir dachten, sie hätte sich geändert.«
    Aber das stimmte nicht, wie mir in diesem Moment klar wurde. Alle außer Zack hatten geglaubt, sie hätte sich geändert.
    »Okay, und was machen wir jetzt mit dem Typen?«, fragte Zack. »Ist er gefährlich? Sollen wir den Sicherheitsdienst alarmieren? Jean  – möchtest du wieder gehen?«
    »Nein.« Ich setzte mich an meinen Platz. »Nein, er ist ganz bestimmt nicht gefährlich. Er war nur … na ja, er war nur sehr in mich verliebt. Und das beruhte nicht auf Gegenseitigkeit. Am Anfang vielleicht schon, aber irgendwann nicht mehr. Trotzdem hat er … er hat mich nicht mehr in Ruhe gelassen, versteht du? Er hat ständig bei mir zu Hause angerufen … und dann ist er zu allen möglichen Zeiten bei uns aufgekreuzt, manchmal sogar mitten in der Nacht. Mein Dad hat ihm gesagt,
dass er mich in Ruhe lassen soll. Aber selbst danach ist er überall aufgetaucht, wo ich war  – in der Kirche, in der Bibliothek, bei den Leuten, deren Kinder ich gebabysittet habe. Er ist mir einfach … gefolgt. Deswegen haben meine Eltern irgendwann beschlossen, dass es besser ist, wenn ich eine Zeit lang weggehe … nach New York.«
    Natürlich konnte ich Zack nicht die ganze Wahrheit sagen. Das hätte ich nicht über mich gebracht. Ich konnte ihm nicht sagen, dass ich anfangs überglücklich gewesen war, als Dylan sich tatsächlich für mich interessierte. Klar, schließlich war ich seit der Neunten unsterblich in ihn verliebt gewesen und hatte ihn immer aus der Ferne angehimmelt, obwohl ich gewusst hatte, dass er unerreichbar für mich war: unglaublich gut aussehend, Kapitän des Footballteams, Klassensprecher, Einserschüler, angeschmachtet und bewundert von allen Mädchen der Schule  – vom Cheerleader bis hin zu unwürdigen Orchestermitgliedern wie mir.
    Als er mich dann endlich wahrnahm und sogar fragte, ob ich Lust hätte, mal abends was mit ihm zu machen, schwebte ich wie auf Wolken. Meine Freundinnen waren genauso fassungslos wie ich darüber, dass ich  – Jinx Honeychurch, das Mädchen, das vom Pech verfolgt war  – von Dylan Peterson, dem beliebtesten Jungen der Hancock High, zu einem Date eingeladen worden war. Es war kaum zu glauben.
    Aber es war wahr. Es passierte wirklich. Und es kam noch besser. Kaum hatten wir unseren ersten Milchshake bei Dairy Queen getrunken, fragte er mich auch
schon, ob ich mir vorstellen könnte, seine Freundin zu werden. Ich fühlte mich, als wäre ich gestorben und direkt in den Himmel gekommen! Und natürlich sagte ich: Ja!
    Aber dann stellte sich heraus, dass es viel schwieriger war, Dylans Freundin zu sein, als ich es mir je vorgestellt hatte. Er erwartete von mir, dass ich

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