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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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Das kannst du nicht erlauben. Es ist viel zu gefährlich.«
    »Das Leben ist nun mal gefährlich«, sagte Simon. »Junge Leute müssen etwas von der Welt sehen.«
    »Da draußen lauern alle möglichen Monster«, sagte Sophie. »Er könnte ums Leben kommen.«
    »Er weiß sich wirkungsvoll zu tarnen.« Simon legte sich wieder hin. »Und er kennt den Wald und fürchtet sich dort nicht, im Gegensatz zu den meisten anderen Leuten. Er bildet sich ein, die Bäume würden mit ihm reden.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du ihn wirklich gehen lassen willst!«
    »Muss ich doch, oder? Er ist nicht mein Sklave«, sagte Simon. »Wenn er nicht zu schätzen weiß, was er hier hat, soll er doch gehen.«
    »Vielleicht will er zurück zu seinen Leuten«, sagte Sophie.
    »Ich will nicht zu ihnen zurück«, sagte Jinx. »Ich will meine magische Kraft wiederhaben.«
    »Wo ist seine Lichtung?«, fragte Sophie.
    »Weiß ich nicht«, sagte Simon. »Als ich ihn fand, hatte er sich schon verirrt.«
    »Du musst doch Nachforschungen angestellt haben«, sagte Sophie. »Ich kenne dich, du findest immer alles heraus.«
    »Sie heißt Stachelbeerlichtung«, gab Simon zu. »Eine Tagesreise nach Westen. Sie ist nicht sehr groß. Vor ein paar Jahren wütete dort erst die Winterpest, und dann kamen die Werwölfe.«
    »Was? Du hast sie einfach sterben lassen?«
    »Warum denn nicht? Sie wollten Jinx schließlich auch sterben lassen«, sagte Simon. »Außerdem bin ich nicht für sie verantwortlich.«
    »Nein, für gar nichts, oder?«
    »Außerdem sind sie gar nicht alle gestorben«, sagte Simon. Er schaute Sophie aufmerksam an. »Als die Hungersnot kam, habe ich ihnen etwas Roggen und Kartoffeln geschickt.«
    »Was bist du nur für ein merkwürdiger Mensch«, sagte Sophie.
    »Gibst du mir nun meine magische Kraft zurück?«, fragte Jinx.
    »Ich habe deine magische Kraft nicht«, sagte Simon. »Hab ich dir das nicht schon mal erklärt? Magie ist etwas, was man macht, nicht etwas, was man hat.«
    »Dann gehe ich«, sagte Jinx.
    »Na, gut, dass ich dich los bin!«
    »Simon!«, sagte Sophie. »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Wie, darf ich jetzt nichts mehr sagen, was ich nicht ernst meine?«
    Jinx ließ nicht zu, dass sie ihn über ihrem Gezanke vergaßen. »Es war tiefe Urwaldmagie«, sagte er. »Das hat Donna Glimmer gesagt. Und ich werde in den Urwald gehen und meine Magie wiederfinden.«
    Simon sah erschrocken aus. »Geh nicht in die Nähe von Donna Glimmer. Du kannst hingehen, wo du willst, aber halt dich von ihr fern.«
    Darauf antwortete Jinx nicht. Donna Glimmer konnte ihm sagen, was mit seiner magischen Kraft passiert war.
    »Und halt dich auch von dem Knochenmeister fern«, sagte Simon.
    Jinx hatte gar nicht vor, sich in die Nähe des Knochenmeisters zu wagen. Warum sollte er? Er wollte zu Donna Glimmer.

Der Frieden des Pfades
    A m nächsten Tag zog Jinx bei Nieselregen aus in die Welt, um sein Glück zu suchen.
    Er hatte ein Messer am Gürtel und trug eine Tasche mit einer Decke und etwas Proviant. Sophie hatte ihn umarmt, Simon hatte ihn finster angesehen. Sollte er doch. Simon würde nicht sterben, und darüber war Jinx erleichtert, aber alles in allem war er wütend auf ihn. Und das schien ganz auf Gegenseitigkeit zu beruhen.
    In eine Geheimtasche seines Hemdes hatte Jinx den kleinen goldenen Talisman genäht, den Simon für ihn gemacht hatte – Simon hatte darauf bestanden, dass er ihn mitnahm –, und fünf Silberpfennige. In der Außentasche hatte er vier Viertelpfennige, die er erhalten hatte, indem er einen Pfennig zerhackt hatte. Es war gar nicht so einfach gewesen, den Pfennig an genau der richtigen Stelle zu zerteilen. Aber Jinx konnte ganz gut mit der Axt umgehen – für irgendetwas musste das jahrelange Brennholzhacken ja gut gewesen sein.
    »Ich hab dir doch gesagt, ich bezahle ihn«, hatte Simon gesagt und die sechs Pfennige demonstrativ vor Sophies Nase abgezählt. »Sechs Pfennige für sechs Jahre. Reicht das?«
    Da Sophie nichts erwiderte, dachte sich Jinx, dass es wohl reichte.
    Er folgte dem Pfad. An einer Gabelung blieb er stehen. Im Westen lag das, wovor die Bäume solche Angst hatten. Jinx wollte diesem Furchteinflößenden nicht unbedingt in die Arme laufen. Doch Donna Glimmers Haus lag in derselben Richtung. Also ging Jinx nach rechts, Richtung Westen.
    Jinx hatte viel Zeit im Wald verbracht, er hatte den Pfad verlassen und gelernt, das große Unbekannte nicht zu fürchten. Aber bisher hatte er sich jederzeit in Simons

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