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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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auch nichts schuldig. Er wusste nicht, wem er vertrauen sollte. Er fühlte sich elend.
    Er schaute hinüber zu Reven und Elfwyn und fragte sich, was sie wohl dachten. Elfwyn hätte Jinx sagen sollen, dass ihr Fluch sie dazu verdammte, immer die Wahrheit zu sagen. Ihr konnte er auch nicht vertrauen. Obwohl er ihr ansah, dass sie ein schlechtes Gewissen hatte.
    »Ich nehme an, du weißt über Lebensmagie Bescheid? Dabei macht man sich die Kraft zunutze, die in einem Leben steckt, und verwandelt sie in Magie«, sagte der Knochenmeister. »Die meisten Zauberer können diese Kraft nur aus ihrem eigenen Leben schöpfen. Doch wenn ein Zauberer Kraft aus dem Leben eines anderen Menschen schöpft, ah, dann ist er weit mehr als doppelt so mächtig.«
    Gedankenverloren schaute der Knochenmeister ins Feuer. »Vor allem, wenn der Besitzer des Lebens noch lebt.«
    »Warum?«, fragte Elfwyn.
    »Weil das gefangene Leben weiterwächst, natürlich. Der Leber produziert immer noch Macht.«
    »Der Leber?«, wiederholte Reven.
    »Der Mensch, dem das Leben gehört«, sagte Elfwyn.
    »Genau.« Der Knochenmeister schaute immer noch ins Feuer. »Simons Macht würde schrumpfen, wenn Jinx … aufhören würde zu leben.«
    Auf diese Bemerkung folgte ein schweres Schweigen.
    »Und was ist Todesmagie?«, fragte Jinx. Er versuchte ganz locker zu klingen. Der Knochenmeister sollte nicht denken, dass er Angst hatte.
    »Ah, Simon hat dir von Todesmagie erzählt?«
    »Er sagt, dass er sie nie ausübt«, sagte Jinx.
    »Das sagt Simon?
Simon?
« Der Knochenmeister lächelte. »Nun ja.«
    »Was ist es also?«, fragte Jinx.
    »Es ist eine Magie, die ihre Macht aus der Kraft eines Todes schöpft.«
    »Ist Todesmagie stärker als Lebensmagie?«, fragte Elfwyn.
    »Das kommt ganz drauf an«, sagte der Knochenmeister, ohne es weiter auszuführen.
    »Der Urwald hat Lebenskraft«, sagte Jinx. Er hatte den Gedanken eigentlich nicht aussprechen wollen.
    Der Knochenmeister kicherte. »Ganz gewiss. Nur gibt es keinen Zauberer, der daraus Macht schöpfen könnte.«
    Jinx sagte nichts. Er dachte daran, wie die Kraft der Bäume durch seine Füße geströmt war.
    »Urwaldmagie ist etwas komplett anderes als die Magie eines Zauberers«, sagte der Knochenmeister. »Diese beiden können nicht vermischt werden. Nun ja, ihr habt doch gesagt, ihr wollt eure Flüche loswerden. Aber wir haben immer noch nicht über den Preis verhandelt.«
    »Können Sie das wirklich?«, fragte Elfwyn.
    »Ich bin Zauberer, junge Dame.«
    Jinx machte den obersten Hemdknopf auf und fasste in seine Geheimtasche. Er hielt dem Knochenmeister den Inhalt hin. »Ich habe fünf Silberpfennige«, sagte er.
    »Dir ist doch klar, dass ich dir mit
deinem
Problem nicht weiterhelfen kann«, sagte der Knochenmeister. »Dein Leben ist verloren.«
    »Aber gibt es denn keine Möglichkeit, es zurückzubekommen?«, fragte Jinx, voller Angst vor der Antwort.
    »Im Grunde nicht«, sagte der Knochenmeister. »Simon hat es. Das heißt, es existiert noch, und du bist ja auch noch immer am Leben.«
    Die Hälfte von mir, die unter der Erde ist
, dachte Jinx und erinnerte sich an die Worte von Donna Glimmer.
    Er dachte an all die Jahre mit Simon, als er noch fand, der Zauberer sei auf seine launische Art eigentlich ganz nett zu ihm. Hatte Simon nur darauf gewartet, dass Jinx endlich groß genug war, um ihm das Leben zu nehmen?
    »Bekommt ein Leben mehr Macht, wenn der Mensch älter wird?«, fragte er.
    »Natürlich.«
    »Dann könnte der böse Zauberer Jinx aus der Ferne töten, indem er einfach sein gefangenes Leben zerstört?«, fragte Reven.
    »Ja«, sagte der Knochenmeister. Er ließ die Antwort lange wirken. »Das wäre jedoch nicht zu seinem Vorteil. Ein gefangenes Leben hat große Macht.«
    Jinx fand es gemein, dass sie über das Leben redeten, das er nicht hatte. »Dann zahle ich eben dafür, dass Sie die Flüche der anderen beiden ungeschehen machen.« Er würde mit Freuden alles zahlen, um sofort aus dem Schloss des Knochenmeisters herauszukommen. Er streckte die Hand aus.
    »Fünf Silberpfennige und – was ist das?« Der Knochenmeister nahm den kleinen Goldvogel aus Jinx’ Hand. »Gold? Warum sollte ein gescheiterter Lehrling Gold besitzen? Es sei denn, du hast es gestohlen?«
    »Ich hab es nicht gestohlen! Simon hat es mir gegeben.«
    »Gegeben, soso.« Der Knochenmeister hielt den Vogel zwischen Daumen und Zeigefinger. Er leuchtete im Feuerschein. »Das ist ja interessant.«
    Er hielt den Vogel wenige

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