Jinx und der magische Urwald (German Edition)
Zentimeter vor sein Gesicht und lächelte. »Hallo, Simon.«
Die widerspenstige Tür
J inx starrte den Knochenmeister an.
Der Knochenmeister grinste, dann sprach er wieder mit dem goldenen Talisman. »Wie dumm von mir, zu glauben, du hättest den Jungen als freien Menschen in den Urwald ziehen lassen, Simon. Das würde so gar nicht zu dir passen. Du behältst ihn im Auge, nicht wahr? Tja, er ist hier auf Schloss Knochenburg. Für den Moment ist er unversehrt. Vielleicht möchtest du bald mal vorbeischauen.«
Der Knochenmeister steckte den Vogel in eine Tasche seines Umhangs und lächelte Jinx, Elfwyn und Reven an. »Kommt mit. Ich zeige euch eure Zimmer.«
Jinx’ Zimmer hatte violette Samtvorhänge. Jinx berührte sie – der Stoff war tatsächlich da, fühlte sich jedoch rau und knotig an. Also kein Samt. Was für eine Verschwendung von Magie! Damit wäre Simon nicht einverstanden. Simon. Der Gedanke an den Zauberer lag ihm wie ein Stein im Magen.
Donna Glimmer hatte recht gehabt. Der Knochenmeister hatte Jinx wirklich das eine oder andere über Simon erzählt. Und Jinx gefiel es ganz und gar nicht.
Er zog am Griff des Fensters, doch es ließ sich nicht öffnen. Er versuchte es schweben zu lassen, aber die Macht des Urwalds war außer Reichweite, und in seinem Innern konnte er keine Macht finden. Kein Wunder, wenn Simon seine Lebenskraft hatte.
Simon, der ihn immer dafür gescholten hatte, dass er nicht genug Macht aus sich selbst schöpfen konnte! Simon. Bah.
Jinx suchte nach etwas anderem, woraus er schöpfen könnte, und plötzlich spürte er eine enorme Kraft. Irgendwo in diesem Schloss musste es eine riesengroße Macht geben.
Jinx wagte nicht, sie zu benutzen. Es musste sich um die Quelle des Knochenmeisters handeln, und der würde es vielleicht bemerken, wenn Jinx sie anzapfte.
Es klopfte an der Tür. Jinx machte auf. Elfwyn und Reven kamen herein.
»Ganz schön merkwürdig, oder?«, sagte Elfwyn, als die Tür hinter ihnen wieder zu war.
»Du hättest uns sagen sollen, dass dein Fluch dich dazu zwingt, die Wahrheit zu sagen«, sagte Jinx.
»Es ist mir aber so peinlich«, sagte Elfwyn. »Und du hast uns auch nicht erzählt, dass dein böser Zauberer dich umgebracht hat.«
»Davon hatte ich keine Ahnung!«
»Hat es wehgetan?«
Jinx wollte nicht darüber sprechen.
»Ich hab versucht das Fenster aufzumachen, aber es geht nicht«, sagte er stattdessen. »Mir fehlt die Kraft.«
Reven ging zum Fenster und zog daran – er bekam es auch nicht auf. »Du meinst, du kannst hier überhaupt nicht zaubern?«
»Nicht richtig«, sagte Jinx. »Hier gibt es zwar eine starke Macht, aber die kann ich nicht nutzen, ohne dass der Knochenmeister es merken würde.«
»Er hat diesen Sturm verursacht, ganz bestimmt«, sagte Elfwyn.
»Das glaube ich nicht«, sagte Jinx. Er hatte noch nie etwas davon gelesen, dass Zauberer Einfluss auf das Wetter nehmen konnten, und Simon hatte nie erwähnt … Aber Simon konnte man nicht über den Weg trauen.
»Lasst uns lieber abhauen«, sagte Elfwyn.
»Genau«, sagte Jinx.
»Was?« Reven war überrascht. »Aber der Zauberer …«
»Er ist böse«, sagte Jinx. »Wir müssen dringend von hier verschwinden.«
»Aber ich hatte gehofft, er könnte vielleicht …« Reven verstummte, er konnte seinen Fluch nicht erwähnen.
»Das macht er nicht«, sagte Elfwyn. »Ich weiß nicht, weshalb er uns hierbehält, aber ganz sicher nicht, um uns zu helfen.«
»Jinx hat ihm einen Preis dafür geboten«, sagte Reven.
»Reven, sieh dir doch dieses Schloss an«, sagte Elfwyn. »Der Knochenmeister braucht kein Geld von Jinx!«
»Über den goldenen Anhänger, den er Jinx abgenommen hat, schien er sich aber schon zu freuen«, sagte Reven. »Der ist bestimmt einiges wert.«
Elfwyn runzelte die Stirn. »Was war denn das eigentlich für ein Vogel?«
»Man nennt ihn Aviot.« Jinx seufzte. »Simon hat mir gesagt, ich soll ihn immer bei mir tragen.«
»Warum?«
»Tja, ich dachte, er soll mich beschützen«, sagte Jinx. »Aber ich glaub, damit wollte er mir bloß hinterherspionieren.«
»Vielleicht wollte er dich nur beschützen«, sagte Elfwyn.
»Elfwyn, er hat mich
umgebracht
«, erinnerte Jinx sie.
»Aber glaubst du, er kommt hierher, um dich zu finden?«, fragte Reven.
»Warum sollte er?«, fragte Jinx gereizt.
»Nun ja, wenn der gute Knochenmeister die Wahrheit sagt, dann verleihst du dem bösen Zauberer Simon große Macht«, sagte Reven. »Vielleicht sollten wir wenigstens so
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