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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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die Brücke am Abend zuvor befestigt gewesen war. Mit den Füßen tastete er den Rand der Klippe ab.
    »Lass das!«, sagte Jinx.
    »Was?«
    »Geh nicht so nah an die Klippe.«
    Reven lachte. »Keine Sorge, mir passiert schon nichts. Siehst du?« Er stellte sich auf einen Fuß, streckte den anderen Fuß über die Klippe und wackelte damit.
    Jinx musste die Augen schließen, ihm wurde schwindelig.
    »Hör auf damit, Reven, das ist gemein«, sagte Elfwyn. »Jinx, kann es sein, dass er die Brücke unsichtbar gemacht hat?«
    »Woher soll ich das wissen?«, entfuhr es ihm. Das war nicht nett, aber aus unerfindlichen Gründen ärgerte es ihn, dass sie ihn vor Reven in Schutz nahm. »Wenn Reven sagt, die Brücke ist nicht da, hat der Knochenmeister sie wohl verschwinden lassen.«
    »Schauen wir mal, ob noch ein anderer Weg nach unten führt«, sagte Reven.
    Er ging voran und trat dabei viel zu nah an den Rand der Klippen. Jinx hielt sich weit entfernt, Elfwyn lief zwischen ihnen.
    Die Insel war etwa so groß wie ein Kornfeld, und nichts wuchs dort außer Flechten und einer einzigen knorrigen Hemlocktanne, die ihre Wurzeln tief in die Felsspalten grub, welche Nahrung auch immer sie dort finden mochte. Es führte kein Weg nach unten. Weit unter sich hörten sie Wasser rauschen.
    »Geht es auf allen Seiten so tief runter?«, fragte Elfwyn.
    »Komm her und sieh selbst!«
    Vorsichtig trat Elfwyn näher an den Klippenrand, und Jinx, der sich für seine Angst verabscheute, ging gerade so weit, dass er hinüberschauen konnte. Wolken hingen in der Schlucht. Nichts drang durch den Nebel, nur hier und da waren auf den Gipfeln der Klippen die schwarzen Silhouetten von Bäumen zu erkennen. Man konnte nicht bis auf den Boden sehen.
    Jinx war eigentlich kein Feigling. Vom Kopf her hatte er keine Angst, es war sein Körper, der sich mit aller Gewalt dagegenstemmte, näher an den Rand zu treten.
    Sie umrundeten die Insel einmal ganz und begannen dann eine zweite Runde. Als sie so weit wie möglich vom Haus des Zauberers entfernt waren, blieben sie stehen, um zu reden.
    »Glaubst du, Simon kann uns hier rausholen?«, fragte Elfwyn.
    »Ich glaube nicht, dass er es auch nur versuchen wird«, sagte Jinx.
    »Aber du bist ihm doch nicht ganz egal. Er hat dir den Vogel gegeben.«
    »Warum verteidigst du ihn?«, fragte Jinx. »Du hast selbst gesagt, dass er böse ist. Und du hast gehört, was er mir angetan hat!«
    »Ich habe gehört, was er dir dem Knochenmeister zufolge angetan hat«, sagte Elfwyn.
    »Simon hat mir nachspioniert! Und er hat mir das Leben genommen!«
    Elfwyn schaute in den Nebel. »Auf jeden Fall will der Knochenmeister, dass du das denkst.«
    »Es war so, das weiß ich«, sagte Jinx. »Mit diesem bösen Zauber hat er mir das Leben genommen, und dann konnte ich die Wolken um die Köpfe der Menschen nicht mehr sehen.«
    Es erschien ihm nur logisch, dass seine magische Kraft zusammen mit seinem Leben verschwunden war – wenn er diese Kraft, wie Donna Glimmer gesagt hatte, zu seinem eigenen Schutz entwickelt hatte. Ein Leben, das bereits verloren war, brauchte man nicht mehr zu schützen.
    Reven räusperte sich. »Was genau hat es mit diesem magischen Vogel auf sich?«
    »Simon hat so ein Fenster.« Jinx schaute Elfwyn an und dachte daran, wie anders sie im Fenster der Weitsicht gewirkt hatte.
    Sie hätte sich nie auf Simons Seite gestellt. Aber da hatte sie ja auch nur Sachen gesagt, die er sich für sie ausgedacht hatte. »Meistens zeigt es einem eh nur, was es will, aber ich nehme an, er hat den Vogel so verzaubert, dass das Fenster der Weitsicht ihm folgt und Simon mich beobachten kann.«
    Er fragte sich, ob Simon ihn mit diesem Zauber wohl durch das Fenster auch hören und nicht nur sehen konnte.
    »Aber er kann nicht wissen, wo du bist, oder?«, fragte Reven.
    »Er sieht nur das Innere der Tasche des Knochenmeisters.«
    »Ich glaub schon, dass der Vogel ihm Schloss Knochenburg zeigt«, sagte Jinx.
    »Du meinst, das Schloss von außen?«, fragte Elfwyn.
    »Ja.« Jinx stellte sich vor, wie wütend Simon wäre, wenn er wüsste, wo Jinx war.
Halt dich vom Knochenmeister fern
.
    »Dann wird er also bald kommen«, sagte Reven. »Wenn er erst mal in sein magisches Fenster geschaut hat.«
    »Das bezweifle ich.« Jinx kam ein Gedanke. »Außerdem ist er gerade ziemlich krank.«
    »Was hat er denn?«, fragte Elfwyn.
    »Ein Schwert hat ihn erwischt.«
    »Und da hast du ihn verlassen? Du bist weggelaufen, ohne dich um ihn zu kümmern?«

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