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Joanna Bourne

Joanna Bourne

Titel: Joanna Bourne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geliebte des Meisterspions
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sie hören. Seine Hände ertasteten eine Hüfte und fuhren die Kurven ihres Körpers entlang. Sie war nackt und bebte wie ein Vulkan vor dem Ausbruch. Verdammt. Oh, verdammt.
    Licht musste her. Er erhob sich schwankend und taumelte durch den Raum zur Feuerstelle. Unter der Asche glühten noch Kohlen. Mit der Fußsohle trat er gegen die Holzscheite, bis sich Glut zeigte. Er holte die Kerze vom Kaminsims, hielt sie an die Kohle und knurrte ungeduldig, weil es ihm zu lange dauerte, bis der Docht endlich Feuer fing.
    Sie lag zusammengekrümmt auf der Matratze und hielt sich den Magen.
    Er spießte die Kerze auf den Dorn des Ständers. Sie war so blass wie das Betttuch und rang um Atem. Als er sie berührte, fühlte sich ihre Haut feucht und kalt an. Er drehte das ganze zusammengekauerte Bündel auf den Rücken. Ohne ein Zeichen des Erkennens glitt ihr puppenhaft blinder Blick aus weit aufgerissenen, trüben Augen an ihm vorbei. Er war zu Tode erschrocken.
    Wo hab ich dich getroffen?
    In ihrem Gesicht war kein Blut zu sehen, und auch kein Mal an der Kehle. Gott sei Dank. Er hatte nur einmal getroffen, da war er sich recht sicher. Nur einmal. Hätte er diese zerbrechlichen kleinen Knochen im Gesicht erwischt, wären sie wie Glas zersplittert.
    Sie hielt ihren Bauch umschlungen, also musste er sie wohl dort verletzt haben. Ihr Brustkorb. Hatte er ihr die Rippen gebrochen? Schnell tastete er ihre Seiten ab, Rippe für Rippe. Einen Bruch würde er doch wohl noch fühlen, oder? Sie hatte zierliche Knochen ohne Fleisch darüber. Einen Bruch würde er feststellen können.
    Er zog sie auf seinen Schoß. Es war nicht schwer, ihre Arme zu öffnen, und unwesentlich schwerer, ihre Beine zu strecken, damit er sich ein Bild verschaffen konnte.
    Kleine Brüste. Blasse Haut. Gleich unterhalb ihres Herzens war eine faustgroße rote Stelle inmitten alter Blutergüsse. Er hatte genau den Solarplexus getroffen. Kein Wunder, dass sie nicht atmen konnte.
    »Bleib ruhig liegen. Dir ist die Luft weggeblieben. Das ist alles.« Gütiger Gott, ich hoffe, dass das alles ist . Ihr Zwerchfell war bretthart. Sie kämpfte gegen ihre eigene Lunge. »Ganz ruhig. Es ist genug Luft da.«
    »K… k … aa…«
    Kein Bruch an ihrem Rippenbogen. Nichts zu fühlen. »Du hast einen Schlag auf den Brustkorb bekommen. In einer Minute wird es dir wieder gut gehen.« Er drückte fest mit dem Handballen auf die verkrampften Muskeln und sagte ihnen, sie sollten sich verflucht noch mal wieder an die Arbeit machen. »Es wird schon besser.«
    Sie atmete kräftig ein. Hustete. Jeder einzelne Muskel war verkrampft.
    »Ich hab dich. Ganz ruhig.« Er redete ununterbrochen beruhigend auf sie ein und massierte das steinharte Zwerchfell, während sie sich nach hinten bog und mit dem ganzen Körper nach Luft schnappte. »Ist alles okay. Sachte, Mädchen. Sachte.« Er hörte sich an, als redete er mit einer der nervösen Stuten seines Bruders. Doch mit Erfolg. Sie holte tief Luft, hielt den Atem an. Und atmete wieder aus. »Viel besser. So ist’s gut.« Sie klammerte sich an seine Hand. Er konnte spüren, wie sie sich auf die in seiner Stimme liegende Sicherheit verließ.
    Ihr Kopf sank gegen ihn. Stoßweise, wie in langen Schluchzern, sog sie die Luft ein. Und ließ sie wieder raus. Atmete. Es klang, als würde sie dabei bleiben.
    »Das wird schon wieder.« Wenn er ihr nicht eine Rippe gebrochen hatte. Wenn er ihr nicht doch innere Verletzungen zugefügt hatte. Mit festem Druck tastete er Stück für Stück ihren gesamten Bauchraum ab. An keiner Stelle stöhnte sie auf. Das musste ein gutes Zeichen sein.
    Immer wieder strich er von der Brust abwärts über das lädierte Zwerchfell bis zu ihrem flachen Bauch. Unter seiner Hand fühlte er deutlich ihre kräftigen Muskeln. Sie lag mit geschlossenen Augen in seinen Armen und zuckte bei jedem dritten Atemzug heftig zusammen. Ihre Brüste zitterten, wenn sie krächzend ein- und ausatmete. Das Rosa ihrer Brustwarzen war heller als erwartet. Wahrscheinlich, weil ihre Haut so weiß war.
    Er strich ihr weiterhin über den Bauch und spürte, wie sie sich Muskel um Muskel immer mehr entspannte. Sie hatte seidenglatte Haut, unter der sich nicht ein Gramm Fett verbarg. Die Haare zwischen ihren Beinen waren rabenschwarz und lockig. Üppig wie bei einem kleinen Zobel. Sie sahen sehr weich aus.
    »Nein! Lasst mich los!« Sie sprang auf, stürzte sich ans andere Ende des Bettes, drehte ihm den Rücken zu und rollte sich wie ein Igel ein.
    Das

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