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Joanna Bourne

Joanna Bourne

Titel: Joanna Bourne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geliebte des Meisterspions
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trank, war Kaffee. Sehr süßer Kaffee.
    »Ich nehme nie so viel Zucker.« Sie schüttelte unwirsch und im Halbschlaf den Kopf. »Das ist zu viel. Wirklich.« Aber sie trank ihn, weil er ihn ihr so lange an die Lippen hielt, bis sie ausgetrunken hatte. Dann drückte er sie eng an seine Brust, während sie erneut in die Finsternis hinabtrudelte. Sie hatte förmlich das Gefühl hineinzustürzen.
    Die Dunkelheit wich vor den friedlichen Zeiten zurück, als sie unbekümmert und zufrieden gewöhnliche Dinge tat und nichts von größerer Bedeutung war. Sie ging oder stand oder saß, und immer war Grey in der Nähe und sagte, was sie tun sollte. Er führte sie durch die verwirrenden Momente, wenn sich alles drehte. Dann legte sie sich schlafen, in einem Bett oder auf dem Boden, wo auch immer er sie hinbrachte.
    Einmal befand sie sich in einem weichen Bett, in dem Grey ausgestreckt neben ihr schlief. Das Bett strahlte seine Wärme aus, und sein Arm lag schwer auf ihr. Verlangen erfasste sie. Wie von tausend Federn gereizt, zog sich ihre Haut straff zusammen. Sie drehte sich zu ihm, schmiegte sich an ihn und wollte mehr. Die Sehnsucht zwischen ihren Beinen wurde größer, und sie presste sich immer stärker an ihn.
    Er wachte auf. »Ruhig, Annique. Du träumst nur. Hör auf … « Er schob sie von sich. »Nein.« Es klang wie ein Flüstern in ihren Ohren. »Du bist so schön, Füchschen. Schlaf jetzt. Schlaf weiter.« Doch sie klammerte sich an ihn, umschlang ihn förmlich. Plötzlich spürte sie eine Verzückung, in der sie sich aufzulösen meinte. Sie schrie auf und rieselte völlig entspannt langsam in den warmen Ozean, den das Opium für sie bereithielt.
    Dann wieder fand sie sich eng an Greys Seite in der Kutsche, und die Sonne schien ihr warm ins Gesicht. Das Klappern der Räder, das Rütteln und die Schlaglöcher begleiteten sie seit geraumer Zeit. Grey hielt sie fest und streichelte ihr langsam den Rücken. Wie schön wäre es, wenn er damit weitermachte. Sie kuschelte sich in seinen Schoß. Nun würde er sie überall liebkosen.
    Er strich ihr sanft mit den Fingern über die Stirn bis ins Haar. Aber das reichte ihr nicht. Sie drehte sich um und lud seine Hand dazu ein, ihr über den Bauch zu streicheln.
    »Wie eine Katze«, hörte sie ihn murmeln.
    Von Nahem erklang Adrians leise Stimme. »Sie will es. Bei einigen hat Opium diese Wirkung. Eines Tages wird sie einen Mann in einen Glücksrausch versetzen.«
    »Aber nicht dich«, sagte Grey.
    »Unglücklicherweise, nein. Dann wird es leider nicht meine Flagge sein, die sie an den Mast hängt, oder?«
    Grey stieß ein tiefes Brummen aus. Die Schwingungen übertrugen sich von ihm auf ihre Haut. Sie schmiegte sich mit der Wange an ihn und sog seinen Duft ein. Durch den rauen Stoff seiner Hose traten die Muskeln und Knochen seines Oberschenkels in ihren Gedanken hervor wie Felsen auf Sand. Ein wundervolles Gefühl, ihn zu berühren.
    Lass das lieber . Eine Stimme drang schwach aus den dunklen Tiefen ihrer Vernunft.
    »Sie brennt darauf.« Adrians Worte schwebten leicht und ohne Bedeutung an ihr vorbei. »Warum gönnst du ihr nicht ein oder zwei Berührungen und lässt sie wieder glücklich einschlafen? Sie wird sich doch eh an nichts erinnern.«
    »Und warum werfe ich dich eigentlich nicht ins nächste Kornfeld und lasse dich zu Fuß nach Hause laufen.«
    »Ich kann auch wegsehen.«
    »Halt die Klappe, Adrian.«
    »Dass deinesgleichen immer so kompliziert sein muss. Sie kommt wieder zu sich.«
    »Verdammt, du hast recht.« Das Universum schwankte. Sie setzte sich auf und hörte Grey sagen: »Nimm nur die halbe Dosis. Oder weniger. Noch weniger.«
    Das Getränk in dem Glas war sehr bitter. Sie wollte es nicht nehmen, weil Opium darin war, doch ehe sie klar genug denken konnte, um sich zu wehren, war es schon ausgetrunken. Dann gestattete Grey ihr wieder, sich auf seinen Schoß zu legen.
    »Schlaft wieder ein.« Er machte es ihr auf dem Sitz bequem. Sie rollte sich um seine Hand zusammen und versuchte, sie zwischen die Beine zu ziehen, um eine Berührung zu erhaschen. Doch immer wieder entschlüpfte sie ihr.
    »Schlaft jetzt. Das ist alles, was Ihr wollt. Mehr nicht.«
    Die Finsternis zog sie ins Land des Vergessens. Die Worte folgten ihr dorthin und schmolzen wie Schneeflocken auf ihrer Haut.
    Ihr Gesicht war nass, was sie zutiefst verwirrte. Sie war in der Kutsche, und Grey ohrfeigte sie. Warum war sie so nass?
    »Ich wünsche, dass Ihr damit aufhört.« Sie versuchte, seine

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