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Jodeln und Juwelen

Jodeln und Juwelen

Titel: Jodeln und Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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wusste, dass sie ein wenig
übertrieb, doch es kümmerte sie nicht. Max Bittersohn war sicher zuständiger
als Jimmy Sorpende und sein auf Kopfschläge spezialisierter Komplize. Max würde
das Collier zweifellos den rechtmäßigen Eigentümern zurückgeben, sobald er ein
angemessenes Honorar für Theonias Dienste herausgeschlagen und die Bezahlung
der Belohnung an den Hilfsfonds der Feuerwehr sichergestellt hatte.
    Tweeters war es gleichgültig, ob man
ihn bezahlte oder nicht. Laut Theonia hatte er ohnehin mehr Geld als er
ausgeben konnte, obwohl er der Audubon Society bereits einen ordentlichen
Batzen gestiftet hatte und der einzige Betreuer mehrerer Papageitaucherkolonien
war. Apropos Tweeters, Emma warf zuerst Theonia und dann Mrs. Fath, die sich in
ihren japanischen Kimono gewickelt hatte und ziemlich verwirrt aussah, einen
fragenden Blick zu.
    Theonia nickte und griff den Faden auf.
»Wir sollten Ihnen vielleicht außerdem noch mitteilen, dass wir Mr. Arbuthnot
eine Probe von dem Orangensaft, den wir in Mrs. Faths Zimmer fanden, mitgegeben
haben. Inzwischen haben wir das Ergebnis der Analyse erfahren. Es hat sich
herausgestellt, dass irgend jemand Mrs. Fath ein Beruhigungsmittel verabreicht.
Wahrscheinlich will man damit verhindern, dass sie mit Hilfe ihrer
telepathischen Fähigkeiten die Schandtaten des Betreffenden aufdeckt. Wer immer
Sie auch sind, Sie müssen unbedingt damit aufhören. Sie verstoßen gegen das
Betäubungsmittelgesetz und machen sich strafbar. Außerdem ist es
unverantwortlich, einem anderen Menschen so etwas anzutun, ganz zu schweigen
davon, wenn es sich um einen besonders sensitiven Menschen handelt.«
    »Beruhigungsmittel?« Mrs. Fath schien
schlagartig aus ihrer Lethargie zu erwachen. »Ich kann doch Beruhigungsmittel
nicht vertragen! Sie zerstören meine Schwingungen! Das ist doch nicht zu
fassen! Warum hat man mir nicht einfach auch einen Schlag auf den Kopf gegeben,
statt mir so etwas Schreckliches anzutun? Ohne meine Kräfte könnte ich genauso
gut tot sein.«
    »Wir werden alles nur Menschenmögliche
tun, um Ihnen zu helfen, Ihre Schwingungen wiederherzustellen«, versicherte
Emma. »In der Zwischenzeit möchte ich Bubbles bitten, besonders sorgfältig
darauf zu achten, dass Sie nichts zu sich nehmen, das er nicht selbst vorher
kontrolliert hat. Nicht einmal einen Schluck Wasser. Sie sollten sogar mit
Ihrer Zahnpasta vorsichtig sein. Nirgendwo dürfen Getränke oder Nahrungsmittel
herumstehen, die möglicherweise von jemandem manipuliert werden können. Haben
Sie das verstanden, Mrs. Fath? Sie dürfen nichts anrühren, das Sie nicht
unmittelbar von Bubbles bekommen. Außerdem soll er es zuerst probieren und so
lange bei Ihnen bleiben, bis sie es gegessen oder getrunken haben.«
    Lisbet Quainley bekam einen ihrer
hysterischen Kicheranfälle. »Und wenn Alding wieder ausklinkt, wissen wir alle,
wer daran schuld ist. Sie sind wirklich nicht zu beneiden, Bubbles.«
    Sie hatte Bubbles anscheinend aus der
Seele gesprochen, doch was konnte er sagen? »Einverftanden, Miffif Kelling. Ich
werde mein Beftes tun.«
    »Das weiß ich.« Der Einwurf stammte
nicht von Emma, sondern von Alding Fath. Ihre Stimme klang bedeutend weniger
lallend als während der letzten Tage. »Sie sind wie ein Engel zu mir gewesen.
Das werde ich Ihnen nie vergessen.«
    »Fagen Fie daf nicht, Miffif Fath. Ich
— ich habe Fie furchtbar enttäuft.«
    »Unsinn!« brüllte Vincent. »Sei nicht
so streng mit dir, Bubbles. Du konntest schließlich nich’ wissen, dass hier ‘n
gottverdammter Wahnsinniger rumläuft und uns alle umbringen will. Bloß wegen ‘nem
verdammten Collier, von dem mir netterweise keiner was gesagt hat.«
    Er starrte Emma wütend an. Emma starrte
zurück. »Woher sollte ich wissen, dass Sie nicht mit dem Dieb unter einer Decke
steckten? Jetzt weiß ich es natürlich besser, denn Sie hätten schließlich
niemals Ihre eigene Tochter niedergeschlagen. Aber gestern Morgen haben Sie
zugelassen, dass Ihr Sohn seinen Hals riskierte, nur um meinen wertlosen
Theaterschmuck zu retten. Da musste mir natürlich der Gedanken kommen, dass Sie
möglicherweise alles versuchten, doch noch an das Collier zu kommen.«
    »Ich hab’ meinen Hals nicht riskiert«,
protestierte Nick. »Paps hat mich nicht geschickt, aber er hat mich auch nicht
zurückgehalten. Er wusste, dass mir nichts passieren würde.«
    »Man kann Jungs nich’ in Watte packen«,
knurrte sein Vater. »Ich wusste nich’, nach was Neil tauchte, aber ich

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