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Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt

Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt

Titel: Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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in denen man Deckung suchen konnte. Eine Laderampe, aber aus massivem Beton – er konnte sich daraufwerfen, falls der Wagen auf ihn losraste, aber sich nicht darunterducken. Keine Feuerleitern. Es war zu weit bis zur nächsten Straße, falls der Wagen ihn auf die Hörner nehmen wollte.
    Er schaute nicht mehr zurück, schwankte ein wenig, als sei er betrunken, zog die 38er aus dem Halfter und verbarg sie in der Hand.
    Der Wagen schob sich langsam durch die schmale Gasse hinter ihm. Dem Geräusch des Achtzylinders nach zu urteilen, war es eine große Karre – mindestens ein Lincoln Town Car, vielleicht sogar eine Stretchlimo – und der Fahrer schien es nicht sonderlich eilig zu haben. Das Auto kam etwa 20 Meter hinter ihm zum Stehen.
    Kurtz stellte sich in die Ecke, wo die Laderampe an der Betonwand endete, und umklammerte die Pistole. Er spannte den Hahn.
    Es war tatsächlich eine Stretchlimo. Die Scheinwerfer gingen aus und im schwächeren Schein des Standlichts konnte Kurtz erkennen, wie sich die lang gestreckte Masse des schwarzen Autos vor den entfernten Lichtern der Straßenlaternen abhob und die Auspuffgase sie umwaberten wie Nebel. Ein massiger Mann stieg aus der Beifahrertür aus, ein ebenso massiger Mann wuchtete sich links hinten aus dem Wagen. Beide Männer fassten in ihre Sakkos und griffen offensichtlich nach ihren Pistolen.
    Kurtz entsicherte seinen Revolver, ließ die Waffe wieder in der Handfläche verschwinden und ging auf die Limousine zu. Keiner der beiden Bodyguards griff nach seiner Pistole oder machte Anstalten, ihn zu filzen.
    Kurtz ging an dem Mann vorbei, der ihm die hintere Tür aufhielt, schielte auf die Rückbank, die von mehreren Halogenspots erhellt wurde, und stieg ein.
    »Mr. Kurtz«, begrüßte ihn der alte Mann, der dort saß. Er trug einen Frack und hatte eine karierte Decke über seine Beine gelegt.
    Kurtz ließ sich auf den Notsitz ihm gegenüber sinken. »Mr. Farino.« Er sicherte die Waffe wieder und stopfte sie zurück in den Hosenbund.
    Die Leibwächter schlossen die Türen hinter ihm und blieben draußen in der Kälte stehen.

KAPITEL 21
    »Wie geht es mit Ihren Nachforschungen voran, Mr. Kurtz?«
    Kurtz gab ein unhöfliches Geräusch von sich. »Falls man das überhaupt Nachforschungen nennen kann. Ich habe etwa fünf Minuten lang mit der Frau Ihres früheren Buchhalters geplaudert und nicht einmal eine Stunde später ist sie tot. Das ist alles, was ich bisher unternommen habe.«
    »Es war auch nie wirklich Ihre Absicht, Nachforschungen anzustellen, Mr. Kurtz.«
    »Was Sie nicht sagen. Ich war derjenige, der das vorgeschlagen hat, erinnern Sie sich? Und mein Plan scheint aufzugehen. Sie sind schon gegen mich vorgegangen.«
    »Sie meinen doch nicht etwa Carl?«
    »Nein. Ich meine diejenigen, die die Polizei alarmierten und mich in eine Falle lockten, nachdem sie Mrs. Richardson ermordet – massakriert – haben. Sie bereiteten einen Mordanschlag vor. Sobald ich in den regulären Knast überstellt worden wäre, hätten sie’s versucht.«
    Don Farino rieb sich die Wange. Es war eine ausgesprochen rosige Wange für einen so kranken alten Mann. Kurtz überlegte beiläufig, ob der Don wohl Make-up benutzte.
    »Haben Sie denn herausgefunden, wer Sie da hereinlegen wollte?«
    »Ein Vögelchen hat mir geflüstert, dass es ein Schwanzlutscher namens Malcolm Kibunte war, der manchmal für Ihren Anwalt Miles arbeitet. Kennen Sie diesen Kibunte oder den Messerstecher Cutter, mit dem er abhängt?«
    Farino schüttelte den Kopf. »In meiner Position ist man nicht mehr in der Lage, den ganzen Abschaum im Auge zu behalten, der heutzutage in die Stadt kommt. Ich gehe davon aus, dass es zwei Schwarze sind?«
    »Malcolm schon. Cutter soll so eine Art Albino sein.«
    »Und wer hat Ihnen von dem Attentat erzählt und Ihnen diese beiden Namen gegeben, Mr. Kurtz?« Farino war vollkommen in Gedanken versunken.
    »Ihre Tochter.«
    Farino blinzelte überrascht. »Meine Tochter? Sie haben mit Sophia gesprochen?«
    »Ich habe mehr als nur mit ihr gesprochen. Sie zahlte die Kaution für mich, bevor ich ins Staatsgefängnis verlegt werden konnte, dann hat sie mich mit zu sich nach Hause genommen und versucht, mich zu Tode zu vögeln.«
    Don Farinos füllige Lippen spannten sich über seinen Zähnen und die wulstigen Finger verkrallten sich in die Decke über seinen Knien. »Seien Sie vorsichtig, Mr. Kurtz. Sie sind ein wenig zu direkt.«
    Kurtz zuckte mit den Schultern. »Sie bezahlen mich für

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