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Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt

Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt

Titel: Joe Kurtz 01 - Eiskalt erwischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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aufgeschreckt wäre.
    Kurtz seufzte, kurz bevor die beiden in Sicht gerieten. Wenn sie im Treppenhaus stehen blieben, steckte er in Schwierigkeiten. Aber er ging nicht davon aus, dass sie so schlau waren, sich gegenseitig Deckung zu geben, bevor sie hintereinander die Etage betraten. Alles, was sie bisher getan hatten, empfand er als dumm oder sogar saudumm. Kurtz seufzte wieder, weil er eigentlich gar nichts gegen diese zwei Idioten hatte, sah man einmal von der offensichtlichen Tatsache ab, dass sie gekommen waren, um ihn zu töten.
    Sie stürmten in den Flur hinaus und schwenkten die Waffen auf der Suche nach einem Ziel. Die Laserstrahlen peitschten hektisch mal hierhin, mal dorthin und sie schrien sich gegenseitig an. Beide Männer schienen teilweise geblendet durch die Helligkeit des verstärkten Lichts in ihren Brillen. Kurtz holte tief Luft, zielte auf die bleichen Gesichter über den schwarzen Kevlarwesten und feuerte zwei Schüsse ab. Er bemerkte anerkennend, wie effektiv der Titanschalldämpfer auf der M4 funktionierte. Seine Gegner stürzten wie nasse Säcke zu Boden und standen nicht wieder auf.
    »Warren?«, knackte das Funkgerät in der Tasche von Kurtz’ Militärjacke. »Douglas? Darren?«
    Kurtz wartete noch eine Weile und vergewisserte sich, dass die Gewehre der beiden Männer außer Reichweite ihrer Hände zu Boden gefallen waren; dann stand er auf und ging rasch zu den zusammengebrochenen Gestalten hinüber. Sie waren beide tot. Er ließ die M4 fallen und hastete zu Warren zurück, der stöhnend aus seiner Ohnmacht erwachte.
    Kurtz stellte den Stiefel auf Hals und Kiefer des massigen Mannes und drückte das Gesicht zurück auf den Betonboden. Warren öffnete flackernd die Augen und Kurtz rammte ihm die Mündung der 45er unsanft in die linke Augenhöhle. »Rühr dich nicht vom Fleck«, flüsterte er.
    Warren stöhnte erneut, gab aber den Versuch auf, sich aufzurappeln.
    »Name«, verlangte Kurtz.
    »Häh?«
    Kurtz erhöhte den Druck der Waffe. »Weißt du, wie ich heiße?«
    »Kurtz.« Warrens Atem blies Betonstaub in die Luft.
    »Wer hat euch geschickt?«
    Warrens Atem verlangsamte sich. Kurtz war sicher, dass er während der Schießerei bewusstlos gewesen war. Der Kerl durchdachte seine Lage offenbar gerade und versuchte, sich einen Plan zurechtzulegen. Diesen Luxus wollte Kurtz ihm nicht gönnen. Er spannte den Hahn mit einem hörbaren Klicken und presste die Mündung tiefer in Warrens Augenhöhle. »Wer hat euch geschickt?«, wiederholte er.
    »Ein Nigger ...«, setzte Warren an.
    Kurtz drückte noch fester zu. »Name.«
    Warren versuchte den Kopf zu schütteln, aber der Druck von Kurtz’ Stiefel und der Pistole machten das unmöglich. »Kenn den Namen nicht. So ’n Kerl, der die Bloods mit Drogen versorgt. Hat einen Diamanten im Schneidezahn.«
    »Wo?«, wollte Kurtz wissen. »Wie bist du mit ihm in Kontakt gekommen? Wo finde ich ihn?«
    Warren pustete Betonstaub hoch. »Seneca Social Club. Eine Nigger-Kaschemme. Ich hab Darren losgeschickt, um den Kontakt herzustellen. Die Typen besitzen ein Lagerhaus voll mit Waffen, aber bevor sie uns hinbrachten, haben sie uns erst mal die Augen verbunden. Ich weiß beschissen noch mal nicht, wo das ist. Aber wir wussten von dem ausgeräumten Waffenlager der Bloods und ...«
    Kurtz interessierte sich einen Dreck für die Geschichte von Malcolms Waffenraub. Er verrückte die Mündung, bis sie direkt auf Warrens Schläfe gerichtet war, und erhöhte den Druck. »Was hat ...«
    In diesem Augenblick knackte das Funkgerät mit Andrews Stimme. »Warren? Douglas? Darren? Alles in Ordnung bei euch?« Kurtz drehte den Kopf für den Bruchteil einer Sekunde zur Seite. Das reichte Warren. Er fuhr hoch, brachte ihn aus dem Gleichgewicht und stemmte sich auf Hände und Knie.
    Kurtz stolperte nach hinten, fand sein Gleichgewicht aber sofort wieder, ließ sich auf ein Knie fallen und richtete die 45er auf Warren.
    Der große Fleischberg stand aufrecht vor ihm und starrte über Kurtz’ Schulter hinweg auf die Leichen, deren Umrisse sich vage im heller werdenden Licht abzeichneten.
    »Tu’s nicht!«, flüsterte Kurtz, aber Warren hob die Hände und stürzte sich auf ihn wie ein Grizzlybär.
    Kurtz hätte ihm eine Kugel in den Kopf jagen können, aber noch waren nicht alle Fragen beantwortet. Also zielte er stattdessen auf die Mitte der durch die Kevlarweste geschützten Brust und drückte ab.
    Die Wucht des Aufpralls ließ Warren ein paar Schritte zurücktaumeln, aber

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