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Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Titel: Joe Kurtz 02 - Bitterkalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Sie.« Oder für mich, hätte er noch hinzufügen können. »Packen Sie Ihre Sachen«, forderte Kurtz ihn auf. »Sie checken jetzt aus.«
    Brubaker und Myers rollten durch die Straßen der Innenstadt, hielten nach Kurtz’ blauem Volvo Ausschau, beobachteten die Bürgersteige und fuhren zum Ende jeder Patrouillenrunde am Royal Delaware Arms vorbei.
    »He«, fiel Myers ein. »Was ist eigentlich mit dem Haus seiner Sekretärin? Wie heißt sie noch? Arlene Demarco.«
    »Was soll damit sein?«, fragte Brubaker. Er war bereits bei seiner fünften Zigarette angelangt.
    Myers blätterte in seinem schmuddeligen kleinen Notizbuch. »Sie wohnt draußen in Cheektowaga. Ich habe ihre Adresse hier. Ihr Wagen ist heute auch nicht da. Wenn sie nicht zur Arbeit erscheint, ist Kurtz vielleicht zu ihr gefahren.«
    Brubaker überlegte kurz, dann wendete er den Lieferwagen und steuerte ihn in Richtung Schnellstraße. »Scheiße«, brummte er. »Einen Versuch ist es jedenfalls wert.«
    »Mr. Frears«, erklärte Kurtz, »darf ich Ihnen meine Sekretärin, Mrs. Demarco, vorstellen. Sie hat nichts dagegen, wenn Sie für ein oder zwei Tage bei Ihr wohnen.«
    Arlene schenkte Kurtz einen ironischen Seitenblick, streckte dann aber die Hand aus. »Freut mich, Mr. Frears. Sagen Sie ruhig Arlene zu mir.«
    »John«, erwiderte Frears und nahm ihre Hand, stellte die Füße nebeneinander und verbeugte sich leicht, als wolle er ihr gleich die Hand küssen. Er tat es nicht, aber Arlenes Wangen färbten sich zartrosa, als hätte er es getan.
    Sie standen in Arlenes Küche. Als Frears ihnen den Rücken zuwandte, fragte Kurtz: »Arlene, hast du noch deine ...« Er öffnete seinen Mantel so weit, dass die Pistole am Gürtel sichtbar wurde.
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie liegt im Büro, Joe. Hier habe ich keine.«
    Kurtz sagte zu Frears: »Entschuldigen Sie uns für einen Moment!« Er führte Arlene in ihr Wohnzimmer und drückte ihr Angelina Farinos Waffe in die Hand – nicht die Compact Witness mit dem Erinnerungswert, sondern die kleine 45er, die er ihr im Eishockeystadion abgenommen hatte. Arlene ließ das Magazin aus dem Griff gleiten, vergewisserte sich, dass es voll war, schob es wieder hinein, kontrollierte den Sicherungshebel und ließ die kleine, aber schwere Pistole in der Tasche ihres Cardigans verschwinden. Sie nickte und ging mit Kurtz zurück in die Küche.
    »Ich fürchte, ich werde für Sie eine unzumutbare Belastung sein«, begann Frears. »Ich kann mir sehr gut einen anderen ...«
    »Wir können vielleicht in einem oder zwei Tagen eine andere Unterkunft für Sie finden«, unterbrach ihn Kurtz. »Aber Sie wissen, wie gefährlich Hansen alias Millworth ist. Im Moment sind Sie hier am sichersten, glauben Sie mir.«
    Frears sah Arlene an. »Mrs. Demarco ... Arlene ... Ich bringe Gefahr in Ihr Haus.«
    Arlene zündete sich eine Zigarette an. »Nein, John, Sie bringen ein wenig dringend benötigte Abwechslung in mein Haus.«
    »Ruf mich an, wenn etwas sein sollte«, bat Kurtz und ging hinaus zu seinem Volvo.
    »Wir haben ihn!«, jubelte Detective Myers. Sie fuhren auf der Union Road nach Cheektowaga, als sie Kurtz’ Volvo aus einer Seitenstraße kommen und nach Norden in Richtung Kensington Expressway fahren sahen.
    Brubaker wendete auf dem Parkplatz eines Dunkin’ Donuts und fädelte den Blumenlieferwagen auf der nördlichen Ausfallstraße ein.
    »Halt Abstand«, mahnte Myers.
    »Erzähl mir verdammt noch mal nicht, wie ich jemanden zu beschatten habe, Tommy.«
    »Mann, jetzt reg dich doch nicht so auf«, jammerte Myers. »Kurtz kennt diesen Wagen nicht. Wenn wir nicht zu früh in seinem direkten Windschatten auftauchen, kriegen wir ihn.«
    Brubaker sorgte dafür, dass immer mehrere Autos zwischen ihnen blieben. Kurtz bog auf die Kensington Richtung Innenstadt ab, der Lieferwagen folgte ihm mit rund 20 Meter Abstand.
    »Wir sollten warten, bis er in der Stadt ist, bevor wir ihn packen«, fand Myers.
    Brubaker nickte.
    »Vielleicht in der Nähe seiner Bruchbude, falls er dorthin fährt. Es wäre ermittlungstechnisch nachvollziehbar, dass wir ihn gerade dort filzen.«
    »Ja. Wenn er zum Hotel fährt«, gab Brubaker zu bedenken.
    Kurtz tat ihnen den Gefallen. Er parkte in der heruntergekommenen Nachbarschaft des Gebäudes. Brubaker fuhr noch einen Block weiter und schlängelte sich durch Nebenstraßen zurück, um gerade noch zu sehen, wie Kurtz den Volvo abschloss und auf das Royal Delaware Arms zuhielt. Brubaker parkte den Lieferwagen vor

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