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Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Titel: Joe Kurtz 02 - Bitterkalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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fahren.
    Hansen blieb lange genug im Büro, damit Captain Millworth seinen Terminplan abarbeiten konnte. Zwischendurch nahm er einen Pflichttermin mit Pfadfindertrupp 23 um 11:30 Uhr wahr und traf eine Stunde später den Polizeichef und den Bürgermeister zum Mittagessen. Er rief die beiden Detectives an: Myers beobachtete weiterhin das Haus von Kurtz’ Sekretärin in Cheektowaga, nachdem er sich ein paar Stunden Schlaf gegönnt hatte. Brubaker war weder im Royal Delaware Arms noch in Kurtz’ Büro in der Stadt über den ehemaligen Privatdetektiv gestolpert. Hansen befahl Brubaker, sich in Cheektowaga zu Myers zu gesellen. Er wollte später am Tag zu ihnen stoßen.
    Er ging hinunter in das Depot im Keller der Dienststelle, um taktische Ausrüstung anzufordern.
    »Wow, Captain!«, witzelte der Sergeant hinter dem Gitter des Schalters, »ziehen Sie in den Krieg?«
    »Nur eine kleine taktische Übung für ein paar meiner Jungs«, erklärte Hansen. »Ich kann doch die Detectives nicht fett und faul werden lassen, während ESU und SWAT den ganzen Spaß haben, oder?«
    »Nein, Sir«, pflichtete der Sergeant ihm bei.
    »Ich fahre mit meinem Geländewagen hinten ran«, sagte Hansen. »Würden Sie bitte das ganze Zeug in zwei kugelsichere Taschen packen und mir hochbringen?«
    »Ja, Sir«, versprach der Sergeant mit unglücklicher Miene. Es gehörte nicht zu seinen Aufgaben, Ausrüstungstaschen die Hintertreppe hinaufzuwuchten. Aber Captain Robert Gaines Millworth galt als humorloser und unerbittlicher Vorgesetzter.
    Hansen steuerte durch das Schneetreiben nach Cheektowaga und dachte daran, wie einfach diese Festnahme zu realisieren wäre, wenn er einfach ein Dutzend seiner Detectives zu sich in den Besprechungsraum rief, um jedes Hotel und Motel in der Gegend um Buffalo nach Frears und Kurtz abzuklappern. Mit ein paar ergänzenden Kreditkartenrecherchen und Hausbefragungen ließen sich die beiden im Nu aufspüren.
    Er musste lächeln. Nachdem er jahrelang der ultimative Einzelgänger gewesen war, hatte offenbar die teamorientierte Identität des Captain Millworth den Charakter von James B. Hansen kontaminiert. Nun, ich werde mich mit Brubaker und Myers begnügen müssen. Es war ärgerlich, dass er sich auf einen nutzlosen, korrupten Bullen und einen fetten Taugenichts verlassen musste, aber er würde sie benutzen und sie dann in den nächsten Tagen loswerden.
    Der nutzlose, korrupte Bulle und der fette Taugenichts futterten Donuts in Myers Pontiac, der an der Straße gegenüber von Arlene Demarcos Haus parkte.
    »Nichts, Captain«, berichtete Brubaker. »Sie ist nicht mal rausgekommen, um ihre Zeitung aus dem Briefkasten zu holen.«
    »Der Wagen steht immer noch in der Garage«, kommentierte Myers das Offensichtliche. Auf der Einfahrt lagen 15 Zentimeter unberührter Neuschnee.
    Hansen blickte auf seine Uhr. Es war noch nicht mal halb neun. »Warum gehen wir nicht hinein und sagen kurz Hallo?«
    Die beiden Detectives starrten ihn über ihre angekauten Donuts und dampfenden Kaffeebecher hinweg an. »Haben wir einen Durchsuchungsbefehl, Captain?«, fragte Myers.
    »Ich habe etwas Besseres«, stellte Hansen in Aussicht. Die drei Männer stapften durch den Schnee. Hansen öffnete seinen Kofferraum und reichte Myers den pneumatischen Rammbock. »Brubaker, Sie machen Ihre Waffe bereit«, forderte Hansen ihn auf. Er zog seine eigene Glock-9 heraus, schob ein Stangenmagazin in die Kammer und ging über die Straße zu Demarcos Haus.
    Er klopfte dreimal, wartete eine Sekunde, dann trat er zur Seite und nickte Myers aufmunternd zu. Der Dicke warf Brubaker einen Blick zu, als müsse der den Befehl bestätigen, dann holte er mit dem Rammbock aus. Die Tür donnerte krachend nach innen und riss dabei die Sicherheitskette aus der Wand.
    Hansen und Brubaker hielten die Pistolen mit beiden Händen umfasst und rannten in die Wohnung hinein. Die Waffen bewegten sich im Einklang mit ihren Köpfen. Wohnzimmer – sauber. Esszimmer – sauber. Küche – sauber. Schlafzimmer und Badezimmer – sauber. Keller und Besenkammer – sauber. Sie gingen zurück in die Küche und steckten ihre Waffen ein.
    »Das Miststück hat einen ganz schönen Rumms«, fand Myers, als er den Rammbock auf den Tisch legte und seine Hände ausschüttelte.
    Hansen ignorierte ihn. »Sind Sie sicher, dass jemand zu Hause war, als Sie gestern mit der Observierung begonnen haben?«
    »Ja«, versicherte Myers. »Ich habe gestern Nachmittag eine Frau im Haus herumgehen sehen.

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