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Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Joe Kurtz 02 - Bitterkalt

Titel: Joe Kurtz 02 - Bitterkalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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schüttelte den Kopf. »Sie hat es mir nicht gesagt. Ich bin mir ganz sicher, dass sie es nicht gesagt hat. Arlene meinte nur, es habe sich etwas sehr Wichtiges ergeben. Dann fragte sie mich, ob sie sich den Kombi borgen könnte. Sie schien in Eile zu sein.«
    »Haben Sie irgendeine Idee, wohin sie gefahren sein könnten, Mrs. Dzwrjsky? Kennen Sie irgendjemanden, mit dem Arlene Kontakt aufnehmen würde, wenn sie in Schwierigkeiten steckt?«
    Die alte Frau nagte auf ihrer Unterlippe herum, während sie nachdachte. »Nun, die Schwester ihres verstorbenen Mannes natürlich. Aber ich vermute, Sie haben längst mit Gail gesprochen.«
    »Gail«, wiederholte Hansen. »Wie ist der Nachname, Ma’am?«
    »Der gleiche wie Alans und Arlenes. Ich meine, Gail war verheiratet, zweimal, aber sie hat nie Kinder bekommen, und nach ihrer zweiten Scheidung hat sie ihren Mädchennamen wieder angenommen. Ich habe Arlene gesagt, dass man einem irischen Jungen niemals über den Weg trauen darf, aber Gail war immer ...«
    »Gail Demarco«, sagte Hansen.
    »Ja.«
    »Wissen Sie, wo sie wohnt? Wo sie arbeitet?«
    Mrs. Dzwrjsky sah aus, als würde sie gleich anfangen zu heulen. »Gail wohnt ungefähr da, wo aus der Colvin Avenue der Colvin Boulevard wird, glaube ich. Arlene hat mich einmal zu ihr mitgenommen. Ja, gleich bei der Hertel Plaza, nördlich vom Park.«
    »Und wo arbeitet sie?«, fragte Hansen. Seine Stimme klang ungeduldiger, als er vorgehabt hatte.
    Die alte Frau sah verängstigt aus. »Oh, Gail hat schon immer im Erie County Medical Center gearbeitet. Sie ist Krankenschwester in der Chirurgie.«
    Hansen tätschelte ihr noch einmal die Hände. »Vielen Dank, Mrs. Dzwrjsky. Sie waren uns eine große Hilfe.« Er bedeutete Brubaker und Myers, ins Haus von Demarco zurückzugehen.
    »Ich hoffe, Arlene ist okay«, meldete sich die alte Frau von der Hintertür aus zu Wort. Sie weinte jetzt. »Ich hoffe so sehr, dass Arlene okay ist.«
    Als sie zurück in Arlene Demarcos Küche waren, rief Brubaker über sein Mobiltelefon in der Zentrale an. Man gab ihm Gail Demarcos Adresse und Telefonnummer, und Hansen rief dort an. Es nahm niemand ab. Er versuchte es im Erie County Medical Center, gab sich als Polizeibeamter zu erkennen und erfuhr, dass Schwester Demarco derzeit bei einer Operation assistierte, aber in etwa einer halben Stunde zur Verfügung stehen würde.
    »Okay«, verteilte Hansen die Aufgaben. »Sie beide fahren zum Haus an der Colvin Avenue.«
    »Sollen wir reingehen?«, fragte Myers und hievte den Rammbock vom Tisch.
    »Nein. Sondieren Sie lediglich die Lage. Rufen Sie mich an, sobald sie den Ford entdecken. Sie können die Nachbarn fragen, ob sie den Wagen oder Arlene Demarco oder Frears oder Kurtz gesehen haben, aber gehen Sie nicht rein, bevor ich zu Ihnen gestoßen bin.«
    »Und was machen Sie in der Zwischenzeit, Captain?« Brubaker schien sich über die Dringlichkeit leicht zu amüsieren.
    »Ich lege einen Zwischenstopp beim Medical Center ein. An die Arbeit, Männer!«
    Hansen beobachtete durch das Küchenfenster, wie die beiden mit ihrem Zivilfahrzeug abdampften. Dann ging er wieder über den Hof, durch den Carport, über die Nebenstraße und klopfte noch einmal an Mrs. Dzwrjskys Hintertür.
    Als die alte Frau die Tür öffnete, hielt sie den Telefonhörer in der Hand, aber es sah aus, als hätte sie noch keine Nummer gewählt. Sie legte ihn zurück auf die Gabel, als Hansen die Küche betrat. »Ja, Officer?«
    Hansen zog die Glock-9 aus dem Holster und schoss ihr dreimal in die Brust. Unter normalen Umständen hätte er eher riskiert, dass die Frau jemanden anrief, als das Risiko einzugehen, eine Leiche zu hinterlassen, ganz zu schweigen von zwei Polizisten als Zeugen, aber das hier waren keine normalen Umstände. In ein oder zwei Tagen würde Captain Robert Gaines Millworth mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben. Wahrscheinlich brauchte er sogar nur einen Tag, um seine letzten Vorbereitungen zu treffen.
    Hansen stieg über die Leiche, achtete darauf, dass er nicht in die sich schnell ausweitende Blutlache trat, sammelte seine Patronenhülsen ein und nahm sich Zeit, die drei Geschosse im Magazin der Glock nachzuladen, bevor er zurück durch die Hinterhöfe zu seinem Cadillac Escalade lief.

Kapitel 26
    Bereits etwas früher am Morgen saßen Kurtz und Angelina Farino Ferrara auf den Vordersitzen ihres Lincoln und wurden Zeuge, wie Captain Robert Millworth sein Haus verließ. Es war 7:15 Uhr.
    »Da stand noch ein

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