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Joe - Liebe Top Secret

Joe - Liebe Top Secret

Titel: Joe - Liebe Top Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Peter Suzanne Brockmann
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zu schlagen. Irgendwie brachte er es fertig, weiterzugehen – bis der schwelende Zorn in seinem Bauch und in seinem Hals und hinter seinen Augen zu stark wurde und er keinen weiteren Schritt mehr tun konnte.
    Er drehte sich zur Wand, dieselbe, auf die er mit der Faust geschlagen hätte, und stützte die Arme dagegen. Er barg das Gesicht in der Ellenbeuge und hoffte, betete, dass der Schmerz, der ihn verzehrte, bald aufhörte.
    Aber warum sollte das passieren? Cindys Schmerz würde nicht vergehen. Sie würde sterben, wahrscheinlich bald. Die Ungerechtigkeit an all dem traf ihn wie ein Schlag. Warum ließ Gott das hier geschehen? Fast hätte er die Faust gen Himmel gereckt und geflucht.
    „Joe.“
    Ronnie war da. Nachdem sie ihn den Flur hinuntergeführt hatte, zog sie ihn in das Halbdunkel einer kleinen Kapelle. Warm und sanft schlang sie die Arme um ihn und hielt ihn fest.
    „Oh Gott“, raunte er, während ihm Tränen in die Augen schossen. „Oh Gott !“
    „Ich weiß“, erwiderte sie. „Ich weiß. Aber du warst so gut. Du hast sie zum Lächeln gebracht. Du hast sie glücklich gemacht.“
    Joe lehnte sich zurück, um Veronica anzusehen. Sonnenstrahlen fielen durch die Buntglasfenster und malten glühend rote, blaue und goldene Muster auf den Fliesenboden. „Ich bin nicht einmal ein echter Prinz“, sagte er barsch. „Es war alles eine Lüge.“
    Veronica schüttelte den Kopf. „Tedric hätte sie entsetzlich enttäuscht. Du hast ihr etwas Schönes gegeben, von dem sie träumen kann.“
    Joe lachte, aber es klang nicht verzweifelt. Er sah auf das Kruzifix an der Wand hinter dem Altar. „Ja, aber für wie lange?“
    „Solange sie schöne Träume braucht“, erwiderte Veronica leise.
    Joe kämpfte mit den Tränen, aber eine oder zwei liefen ihm über die Wangen. Er weinte. Gott, er hatte nicht mehr geweint, seit er fünfzehn Jahre alt war! Peinlich berührt wischte er sich mit dem Handrücken übers Gesicht. „Darum hast du darauf bestanden, dass das Saint Mary auf dem Terminplan bleibt“, sagte er verdrießlich. „ Du bist diejenige, die das kleine Mädchen wirklich glücklich gemacht hat.“
    „Ich denke, das war Teamwork“, erklärte Veronica und lächelte ihn durch die eigenen Tränen hindurch an.
    Er hatte sie noch nie so schön gesehen. Fast alles, was sie bis zu diesem Zeitpunkt getan hatte, erkannte er, hatte sie für ein kleines Mädchen getan, das im Sterben lag. Natürlich wollte sie, dass die Terroristen gefasst wurden. Und sie wollte ihrer Freundin, Prinzessin Wila, helfen. Aber was sie tatsächlich dazu motiviert hatte, dafür zu sorgen, dass Joe als Prinz Tedric überzeugte, war das kleine kranke Kind.
    Er war sich dessen so sicher, wie er wusste, das sein Herz schlug.
    Die Schlinge um Joes Brust zog sich fest zu, einen herzzerreißenden Moment lang glaubte er, dass er nicht mehr atmen könnte. Doch dann geschah etwas. Das Gefühl verschwand nicht, aber es veränderte sich etwas. Und seine innere Stimme flüsterte ihm zu: „Du bist in diese Frau verliebt, du verdammter Idiot.“ Und Joe wusste, dass es wahr war.
    Sie war wundervoll. Und er war bis über beide Ohren in sie verliebt.
    Ihr Lächeln verblasste, ihre Augen schimmerten warmherzig, und in ihnen spiegelte sich das ewig gegenwärtige Feuer des Verlangens. Sie schmiegte sich wieder in seine Arme, hob den Kopf und …
    Gott, er küsste sie. Er küsste sie tatsächlich.
    Hungrig berührte er ihre Lippen und zog ihren geschmeidigen Körper eng an sich. Er sehnte sich danach, ihr näher zu sein, eins mit ihr zu sein. Wieder und wieder küsste er sie, und weit von einem höflichen Kuss entfernt eroberte er stürmisch ihren Mund.
    Er spürte, wie sie die Arme um seinen Nacken schlang und sich noch fester an ihn presste. Ihre Hingabe stand seiner in nichts nach.
    Es war so richtig. Es war so absolut und vollkommen richtig. Diese Frau, seine Arme um sie, ihre Herzen, die im selben Takt schlugen. Zwei ineinandergeschlungene Seelen.
    Zwei so unterschiedliche Menschen, und doch waren sie sich ähnlich.
    Joe erkannte mit plötzlicher, erschreckender Klarheit, wogegen er ankämpfte und was er sich seit Tagen versagte.
    Er begehrte.
    Ronnie St. John.
    Für immer.
    Bis dass der Tod uns scheidet.
    Er wollte mit ihr schlafen, sie besitzen, ihr Herz ausfüllen, so wie sie seins eingenommen hatte. Er sehnte sich danach zu sehen, wie sie die Augen vor Glück aufriss, zu hören, wie sie seinen Namen rief. Er wollte sie ganz.
    Zum ersten Mal verstand

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