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Joel 1 - Der Hund der unterwegs zu einem Stern war

Joel 1 - Der Hund der unterwegs zu einem Stern war

Titel: Joel 1 - Der Hund der unterwegs zu einem Stern war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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ist Tures Papa ja der Nachfolger von Törnqvist, denkt Joel. Jetzt kann ich Ture was zeigen. Die Treppe, wo er auf dem Eis ausgerutscht und mit dem Kopf so unglücklich aufgeschlagen ist, daß er starb.
    Weiter kommt er nicht, denn jetzt hört er unten die Tür knallen und Schritte, die sich der Treppe nähern. Er lauscht auf Papa Samuels trampelnde Füße. Wie klingen sie heute? Es sind schwere Schritte, aber sie klingen nicht böse oder müde. Das sind keine Schritte, die zur Flasche führen, eher Erzählschritte. Richtige Seemannsschritte …
    Trotzdem stimmt irgendwas nicht mit den Schritten. Es ist, als ob sie heute ein Echo hätten.
    Hastig schiebt Joel das Logbuch unter »Celestine« und sticht mit einer Gabel in die größte Kartoffel. Die Tür zum Vorraum wird aufgerissen, und jetzt begreift er, warum die Schritte so komisch geklungen haben. Papa Samuel ist nicht allein.
    Hinter ihm steht eine Frau mit einem roten Hut, schwarzem Mantel und Gummigaloschen. Joel erkennt sie sofort. Sara, die in der Bierstube bedient. Sara mit den großen Brüsten, die mit Tabletts und Pilsnerbieren herumwirbelt und die immer so lacht, daß man die große Zahnlücke in ihrem Unterkiefer sehen kann. Dieses Luder, was hat die hier zu suchen?
    Manchmal hat Joel die Zeitung, die einmal in der Woche erscheint, in der Bierstube verkauft. Da hat er gesehen, wie sich Sara mit Flaschen und Wischlappen zwischen den Tischen hindurchwindet. Wenn jemand zu besoffen war oder sie in die Brust kniff, hat sie nach dem bösartigen Rausschmeißer Ek gerufen, der immer wie eine Fledermaus hinter dem Vorhang zum Pissoir lauert. Dann haben sie zusammen den Busenkneifer oder Betrunkenen hinausbefördert. All das hat Joel gesehen, während er zwischen den Tischen in dem Krach herumging und versuchte, die Zeitung zu verkaufen.
    Wie sie mit Nachnamen heißt, weiß er nicht. Aber er mag sie nicht. Sie hat zu große Brüste und riecht nach Parfüm und Pilsner und Schweiß. Er hat tatsächlich manchmal gedacht, was für ein Glück es ist, daß sie nicht seine Mama ist.
    Aber jetzt steht sie hier im Vorraum und lacht genauso laut wie in der Kneipe.
    Warum ist sie hier? denkt Joel besorgt. Wieso zieht sie den Mantel und die Gummigaloschen aus? Und warum behält sie den roten Hut auf dem Kopf?
    Dann kommen sie in die Küche, und Joel merkt sofort, sein Papa riecht nach Bier. Nach Bier und Schweiß und feuchter Wolle. Aber er ist nicht betrunken. Er schwankt nicht, und seine Augen sind nicht rot. Aber die Haare stehen ihm zu Berge, und Joel mag es nicht, wenn sein Papa so aussieht.
    Dieses Luder trägt noch ihre Kellnerinnenkleidung, weiße Bluse mit Bierflecken mitten auf der einen großen Brust, schwarzer Rock mit einer aufgeplatzten Naht. Joel wird immer nervöser.
    Es ist noch nie passiert, daß Papa Samuel nach seiner Arbeit im Wald jemanden mit nach Hause gebracht hat. Joel hat immer geglaubt, Papa Samuels Freunde wären Seeleute, die auf den Meeren herumsegeln. Freunde, die darauf warten, daß er die Axt wegwirft, seine Seemannskiste packt, die im Flur steht, und sich wieder auf die unendlichen Meere hinausbegibt.
    Wie kann er die da mit nach Hause schleppen?
    »Sara ist auf eine Tasse Kaffee mit heraufgekommen«, sagt Papa Samuel und schlägt Joel auf die Schulter. »Der Kaffee ist alle«, sagt Joel rasch.
    »Was soll das heißen?« fragt Papa Samuel. Er lächelt die ganze Zeit.
    »Daß er alle ist«, sagt Joel. »Ich hab's nicht geschafft, welchen zu kaufen. Es ist gerade noch so viel da, daß er für morgen früh reicht. Aber nicht für die da.« »Das macht nichts«, sagt Sara und lacht. Dann streichelt sie ihm über die Wange.
    In dem Augenblick beschließt er, sie totzuschlagen. Das soll die nächste Aufgabe des Geheimbundes werden, wenn der Hund, der zu seinem Stern läuft, gefunden ist. »Du bist also Joel«, sagt sie. »Bist du nicht schon einige Male in der Kneipe gewesen und hast Zeitungen verkauft?«
    Joel gibt keine Antwort.
    Papa Samuel schüttelt die Kaffeedose. Merkwürdigerweise scheint er nicht böse zu sein. Eigentlich hätte er böse werden müssen. Wenn er jemanden zum Kaffee nach Hause einlädt und Joel wie üblich vergessen hat, einzukaufen.
    Kann ihm dieses Luder mit ihrem roten Hut wirklich so gute Laune machen?
    Plötzlich kommt Joel ein entsetzlicher Gedanke. Vielleicht will Papa Samuel wieder heiraten! Und dann besteht die Gefahr, daß Joel Geschwister kriegt, und ihre Mama ist Sara…
    Nein, dazu darf es nicht kommen. Ein

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