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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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war, dass dort Schiffe anlegten, um Proviant und Wasser an Bord zu nehmen. Und wenn Kidd einen Teil seines Schatzes bei John Gardiner deponiert hatte, den er erst bei dieser Gelegenheit kennengelernt hatte, hätte er doch ohne weiteres fünf oder sechs Meilen weitersegeln können, um einen weiteren Teil auf Plum Island zu vergraben?
    Das klang logisch, fand ich. Ich fragte mich allerdings, wie Fredric Tobin das herausbekommen hatte. Aber das hätte er uns bei der Pressekonferenz, auf der er seinen Schatzfund bekanntgegeben hätte, bereitwillig erläutert. Wahrscheinlich hätte er gesagt: »Harte Arbeit, gute Fachkenntnisse als Winzer, Beharrlichkeit und ein erstklassiges Produkt. Und natürlich auch Gl ück.«
    Ich sa ß ziemlich lange auf der Veranda, schmökerte, trank Kaffee, beobachtete den Himmel, dachte über den Fall Gordon nach und wartete auf Beth, die eigentlich längst hätte da sein müssen.
    Schließlich ging ich durch die Glastür ins Arbeitszimmer hinein und hörte mir die sieben Nachrichten auf dem Anrufbeantworter an.
    Nummer eins: Onkel Harry, der mir mitteilte, er habe einen Freund, der das Haus mieten wolle, so dass ich mich entscheiden müsse: kaufen oder ausziehen. Zwei: Detective Lieutenant Wolfe, der drohend sagte: »Ich bin stinksauer, Corey.« Drei: Emmas schon erwähnter Anruf am Freitagabend kurz vor Mitternacht. Vier: Max am Samstagmorgen mit Informationen über Tobins Party und der Bitte, ihn zurückzurufen. Fünf: Dom Fanelli, der mir erklärte: »Hey, John, ich hab' unseren alten Freund Jack Rosen von den Daily News angerufen, und er will eine Story über deine Rückkehr nach New York bringen. Verwundeter Held kehrt heim oder so ähnlich. Ruf ihn Montagvormittag an, dann läuft die Story am Dienstag, damit die Bosse an der Police Plaza sie lesen können, bevor sie Hackfleisch aus dir machen. Nicht übel eingefädelt, was? Ciao!«
    Ich nickte lächelnd. Nummer sechs: Beth am Sonntagm orgen mit der Frage, wohin ich am Samstagabend plötzlich verschwunden sei und wann wir uns treffen könnten. Und Nummer sieben: Beth am Sonntagnachmittag, um zu bestätigen, sie habe meine Nachricht über ihre Dienststelle erhalten und werde am Montagmorgen bei mir vorbeikommen.
    Als es dann kurz vor Mittag klingelte, war ich nicht allzu überrascht, Beth vor der Haustür zu sehen. »Komm rein«, forderte ich sie auf.
    Sie ließ ihren Schirm auf der Veranda und trat ein. Auch heute trug sie wieder ein Kostüm - diesmal in Rostbraun.
    Ich hielt es für angebracht, ihr zu erklären, ich sei allein, deshalb tönte ich: »Ich bin allein.«
    »Das weiß ich«, sagte sie.
    Wir starrten uns endlos lange Sekunden an. Ich wusst e, was Beth sagen würde, aber ich wollte es nicht hören. Sie sagte es trotzdem: »Emma Whitestone ist heute Morgen von einer ihrer Angestellten in ihrem Haus aufgefunden worden - tot, anscheinend ermordet.«
    Ich sagte kein Wort. Was h ätte ich sagen können? Ich stand einfach nur da.
    Beth fass te mich am Arm und führte mich zur Couch im Wohnzimmer. »Setz dich«, sagte sie. Ich setzte mich.
    Sie setzte sich neben mich und hielt meine Hand. »Ich kann mir vorstellen, wie dir zumute ist... Ich meine, du musst sie gern gehabt haben...«
    Ich nickte schweigend. Zum zweiten Mal in meinem Leben war nicht ich der Überbringer einer Hiobsbotschaft. Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche hörte ich, dass jemand, den ich gern gehabt hatte, ermordet worden war. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich eins mit dem Holzhammer auf den Kopf bekommen. Ich konnte die Nachricht nicht ganz fassen, so unwirklich erschien sie mir. »Ich bin gestern Abend bis kurz vor zehn Uhr mit ihr zusammen gewesen«, erklärte ich Beth.
    »Die genaue Todeszeit steht noch nicht fest«, sagte Beth. »Sie ist in ihrem Bett aufgefunden worden... offenbar durch Schläge auf den Kopf mit einem auf dem Fußboden gefundenen schweren Schüreisen getötet... keine Spuren gewaltsamen Eindringens... die Hintertür des Hauses ist offen gewesen.«
    Ich nickte. Er musste einen Schlüssel gehabt haben, den er nicht zurückgegeben hatte, und sie hatte nie daran gedacht, die Schlösser auswechseln zu lassen. Und er hatte gewusst, wo ein Schüreisen für ihn bereitlag.
    »Auf den ersten Blick sieht es nach einem Raubmord aus«, fuhr Beth fort. »Handtasche ausgeleert, Bargeld mitgenommen, Schmuckkassette ausgeleert. Scheinbar eindeutige Indizien.«
    Ich holte tief Luft, ohne etwas zu sagen.
    »Und die Murphys sind auch tot«, teilte Beth mir

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