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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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-verlief ständig in tiefem, sicherem Fahrwasser. Damit war wenig anzufangen.
    Mir fiel auf, dass Plum Island gelb dargestellt und mit einer roten Warnung bedruckt war: Sperrgebiet - Staatsbesitz - Kein Zutritt für Unbefugte.
    Ich wollte das Kartenwerk schon wieder zuklappen, als mir etwas auffiel, das unter meinem Taschentuch verborgen gewesen war. Ganz unten auf der Seite hatte jemand in den Gewässern südlich von Plum Island mit Bleistift die Zahlenfolge »44106818« notiert. Dahinter stand ein Fragezeichen, das ich in Gedanken sofort durch zwei Fragezeichen und ein Ausrufezeichen ersetzte: 44106818?!?
    War das eine wie üblich in acht Ziffern angegebene Koordinate? Eine Funkfrequenz? Eine Telefonnummer? Ein Hinweis auf Drogen? Auf tödliche Bakterien? Was?
    Ich fass te den Großband wieder nur mit dem Taschentuch an, ging damit zu der Fingerabdruck-Lady und fragte sie: »Könnten Sie mir einen Gefallen tun und dieses Buch genau unter die Lupe nehmen?« Ich lächelte gewinnend.
    Sie musterte mich prüfend, fasste den Band mit Latexhandschuhen an und blätterte ihn durch. »Dieses Kartenpapier ist schwierig... aber dafür ist der Einband hochglanzkaschiert... mal sehen, was sich machen lässt.« Erklärend fügte sie hinzu: »Silbernitrat oder Ninhydrin. Das geht nur im Labor.«
    »Danke, beruflich kompetente Fachfrau.«
    Sie bedachte mich mit einem L ächeln. »Wer hat die meisten Fingerabdrücke?« fragte sie. »FBI, CIA oder EPA?«
    »Was bedeutet EPA? Sie meinen die Environmental Protection Agency?«
    »Nein. Elizabeth Penroses Arsch.« Sie lachte. »Der macht bei uns die Runde.« Sie streckte mir die Hand hin. »Ich bin Sally Hines.«
    »Ich bin John Corey.« Ich schüttelte ihr die Hand und bemerkte dabei: »Ich liebe das Gefühl von Latex auf der nackten Haut. Geht's Ihnen auch so?«
    »Kein Kommentar.« Sie machte eine kurze Pause. »Sind Sie der Mann vom NYPD, der in dieser Sache mit unserer Mord kommission zusammenarbeitet?«
    »Richtig.«
    »Dann vergessen Sie den Witz über Penrose.«
    »Wird gemacht«, versprach ich und fragte dann: »Wie kommen Sie mit der Spurensuche voran, Sally?«
    »Nun, hier ist vor kurzem geputzt worden, folglich haben wir saubere, unberührte Oberflächen. Ich vergleiche die Abdrücke nur flüchtig, aber ich sehe fast ausschließlich zwei Sätze von Fingerabdrücken - wahrscheinlich die der Gordons. Fremde Abdrücke gibt's kaum, und wenn Sie meine Meinung hören wollen, Detective, hat der Mörder Handschuhe getragen. Er ist kein Junkie gewesen, der an der Hausbar fünf perfekte Abdrücke hinterlassen hat.«
    Ich nickte, dann sagte ich: »Geben Sie sich Mühe mit diesem Buch, ja?«
    »Ich liefere nur perfekte Arbeit ab. Sie auch?« Sie holte einen Plastikbeutel aus ihrer Ledertasche und ließ das Karten werk hinein gleiten. Danach erklärte sie mir: »Ich brauche Ihre Fingerabdr ücke, damit ich sie eliminieren kann.«
    »Die finden Sie später auf Elizabeth Penroses Arsch.«
    Sie lachte. »Drücken Sie Ihre Finger einfach auf die Glasplatte des Couchtischs«, forderte sie mich auf.
    Ich tat, was sie verlangte. »Haben Sie den beiden Kerlen, die Maxwell mitgebracht hat, auch Fingerabdrücke abgenommen?«
    »Mir ist gesagt worden, das würde später erledigt.«
    »Yeah. Hören Sie, Sally, eine Menge Leute wie die beiden Kerle in der Küche werden alle möglichen tollen Dienst ausweise vorzeigen. Aber Ihr Bericht geht nur an die Mord kommission, am besten nur an Penrose.«
    »Hab' schon verstanden.« Sie sah mich an, dann fragte sie: »Hey, was ist mit den Bazillen?«
    »Diese Sache hat nichts mit Bazillen zu tun. Das Ehepaar Gordon hat auf Plum Island gearbeitet, aber das ist purer Zufall.«
    »Yeah, natürlich.«
    Ich holte mir meinen Stapel Computerausdrucke und ging zur Glasschiebetür.
    Sally rief mir nach: »Mir gefällt's nicht, wie die Ermittlungen am Tatort geführt werden.«
    Ich gab keine Antwort.
    Ich ging zur Bay hinunter, wo eine hübsche Bank am Wasser stand. Ich warf die entwendeten Ausdrucke auf die Bank, setzte mich und starrte aufs Wasser hinaus. An den Strand schlugen kleine Wellen, auf denen das Boot der Gordons am Anlegesteg schaukelte. Weiße Wolken segelten vor dem hellen Mond vorbei, und die Nachtluft roch wieder mehr nach Land, weil der schwache Wind auf Nord gedreht hatte.
    Irgendwie, vermutlich durch Osmose, hatte ich angefangen, die Wechselwirkungen der Elemente um mich herum zu begreifen. Zählte man die vielen Sommerferien und meine vielen

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