Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
Treibstoffs auf dem Wasser?«
    »Nein.« Und sie fügte hinzu: »Ich sah die ... was immer es auch sein mag, aus dem Ozean aufsteigen ... Ich meine, ich habe es persönlich gesehen, bevor ich es auf dem Video sah.«
    »Sie standen am Strand?«
    Sie antwortete ein paar Sekunden lang nicht, dann sagte sie: »Ich saß am Strand und ... ich sah, wie dieser Lichtschweif zum Himmel aufstieg ... Ich sagte irgendwas zu Bud, und er setzte sich auf und drehte sich danach um. Wir beide haben zugesehen, wie er aufstieg, und ein paar Sekunden später gab es dann eine gewaltige Explosion am Himmel ... und brennende Trümmer oder irgendetwas Ähnliches regneten herab ... dann stürzte dieser riesige Feuerball herunter ... danach, etwa eine Minute später, hörten wir auch die Explosion ...«
    Das war nicht ganz das, was mir Mr. Quatschkopf erzählt hatte. Aber ich war auch nicht unbedingt erschüttert, weil ich auf einen erheblichen Widerspruch gestoßen war. Ich sagte zu ihr: »In dem Bericht, den ich gelesen habe, stand, dass Sie am Strand miteinander schliefen, als die Maschine explodierte, und erst durch das Geräusch der Explosion, etwa vierzig Sekunden später, wären Sie darauf aufmerksam geworden.«
    Sie schüttelte den Kopf und sagte: »Wir waren schon fertig. Ich saß« - sie lief rot an - »auf ihm und habe hinaus aufs Meer geblickt.«
    »Danke. Ich weiß, dass Ihnen das sehr unangenehm sein muss, daher werde ich nur nach den Einzelheiten fragen, die ich wissen muss.«
    Sie nickte und sagte dann: »Es war sehr peinlich, als ich vor fünf Jahren diese Fragen beantworten und alles schildern musste, aber mittlerweile bin ich darüber weg ... es ist fast so, als wäre es nie geschehen beziehungsweise jemand anderem widerfahren.«
    »Ich verstehe. Okay, und was haben Sie gemacht, nachdem das Flugzeug explodierte?«
    »Wir rannten zurück zu den Sanddünen, wo unsere Sachen waren.«
    »Warum?«
    »Weil uns klar war, dass aufgrund der Explosion Menschen an den Strand kommen würden, beziehungsweise zur Dune Road ... Wir waren nackt, deshalb rannten wir zu den Dünen, zogen uns an, schnappten unsere Kamera samt Stativ und rannten zum Wagen.«
    »Zu Buds Ford Explorer.«
    »Ja.« Sie dachte einen Moment nach, dann sagte sie: »Im Nachhinein sage ich mir, wenn wir uns nur ein paar Minuten mehr Zeit gelassen und die Decke, die Kühlbox und alles andere mitgenommen hätten ... und uns war auch nicht klar, dass wir den Objektivdeckel auf der Decke liegengelassen hatten ... wir haben an überhaupt nichts anderes gedacht, als möglichst schnell von dort wegzukommen.«
    »Ich bin mir sicher, dass Bud seither oftmals darüber nachgedacht hat«, erwiderte ich.
    Sie lächelte und nickte.
    Meine wenig schmeichelhaften Bemerkungen über Bud heiterten Jill offenbar ein bisschen auf, daher fügte ich hinzu: »Er hätte genauso gut seine Visitenkarte hinterlassen können.«
    Sie lachte.
    Und was noch wichtiger war, ich musste nicht teilen und herrschen; Jill und Bud waren bereits auseinander, daher musste ich mir keine Gedanken über alte Verbundenheiten und Treuepflichten machen, was die Sache für mich vereinfachte. »Was haben Sie sich gedacht, als Sie in den Sucher geschaut haben und Ihnen klar wurde, dass Sie alles aufgenommen haben, was Sie gesehen hatten?« fragte ich sie.
    Sie schwieg einen Moment lang, dann erwiderte sie: »Nun ja, ich war wie vom Donner gerührt, als ... als ich alles auf Video sah. Anschließend ... ich weiß, das klingt nach einer Schutzbehauptung, aber ich wollte zurückkehren und sehen, ob wir helfen könnten ...«
    »Sie waren sich einigermaßen sicher, dass Sie ein explodierendes Flugzeug gesehen hatten?“
    »Ja ... nicht hundertprozentig, aber ich wollte zurück, doch Bud sagte nein. Als ich mir dann die Aufnahme im Sucher ansah, sagte ich, das sei ein Beweismittel, und dass jemand, womit ich die Behörden meinte, es sehen müsste. Und er sagte nein. Niemand muss ein Video sehen, auf dem wir miteinander schlafen. Er wollte, dass ich es lösche, aber wir haben beschlossen, es erst auf dem Fernseher im Hotelzimmer anzuschauen und uns dann zu entscheiden.«
    »Okay. Sie sind also zu Ihrem Zimmer zurückgekehrt.«
    »Ja. Und wir haben das Video abgespielt -«
    »Von der Videokamera über den Videorecorder?«
    »Ja. Wir hatten das Kabel dafür mitgenommen ... für später, wenn wir nach dem Strand auf unser Zimmer zurückkehrten ... also spielten wir das Video ab, und wir konnten auf dem Bildschirm alles ganz

Weitere Kostenlose Bücher