John Corey 03 - Nachtflug
beschützt -« »Hey, Paisano, tapfer und dämlich kannst du meinetwegen in deiner Freizeit sein. Wir machen das auf meine Weise.«
Ich dachte darüber nach. Da ich ein Mann der Tat war, gefiel mir die Vorstellung, rumzusitzen und zu warten, während jemand anders die gefährlichen Sachen für mich erledigte, ganz und gar nicht. Dom hatte natürlich recht, aber ich sagte: »Ich sitze hier nicht rum, während du zum JFK fährst -«
»Yeah, okay. Ich ruf dich an, wenn ich dich brauche. Ende der Debatte. Sonst noch was?«
»Na schön ... tja, bereite dich darauf vor, dass dich ein paar Bundesheinis mit ihrem Quatsch drangsalieren. Du musst eine gewisse Stärke zeigen. Okay? Mir ist es wurscht, ob die ganze beschissene FBI-Außenstelle New York aufkreuzt. Du bist ein New Yorker Cop, und das hier ist deine Stadt, nicht ihre.«
»Yeah. Kein Problem.«
»Sorg dafür, dass dir vom Flughafen aus niemand folgt -«
»Warum hab ich bloß nicht dran gedacht?“
»Und wenn du zum Plaza kommst, lässt du Kate zur Winslow-Suite eskortieren.« Ich nannte ihm die Nummer der Suite und fragte: »Kommst du damit klar?«
»Yeah ... bei dieser Sache platzt einem schier der Schädel.«
»Okay, hier sind Kates Flugdaten.« Ich gab sie ihm durch, ließ ihn sie wiederholen und fragte ihn dann: »Bist du jetzt zufrieden, nachdem ich dich ins Vertrauen gezogen habe?«
»O ja. Hin und weg vor Begeisterung.«
»Du hast darum gebeten.«
»Yeah, danke fürs Einweihen.« Er schwieg einen Moment, dann sagte er: »Tja, hey, Glückwunsch. Ich hab schon immer gesagt, du bist ein Genie, selbst als Lieutenant Wolfe gesagt hat, du wärst ein Idiot.«
»Danke. Musst du sonst noch irgendwas wissen?«
»Yeah ... zum Beispiel, hinter wem du genau her bist.«
»Tja, hinter diesem CIA-Typ, diesem Nash mit Sicherheit. Vielleicht auch Liam Griffith vom FBI. Ich habe keine Ahnung, wer sonst noch in diese Vertuschungsaktion verwickelt ist, daher weiß ich nicht, an wen ich mich innerhalb oder außerhalb meiner Dienststelle wenden kann. Deshalb habe ich die Cops angerufen.«
Er schwieg ein paar Sekunden, dann sagte er: »Und Kate ... der kannst du doch vertrauen. Richtig?«
»Das kann ich, Dom. Sie hat mich auf diese Sache angesetzt.«
»Okay. Wollte mich ja bloß erkundigen.«
Ich erwiderte nichts.
»Brauchst du in der Zwischenzeit irgendwelche Unterstützung im Plaza?« sagte er.
»Einen Tag oder so komme ich hier klar. Ich sag dir Bescheid.“
»Okay. Wenn dich diese Typen holen wollen, jagst du ihnen ein paar Kugeln in den Arsch und rufst Detective Fanelli von der Mordkommission an. Ich schicke den Fleischwagen vorbei und lass' sie ins Leichenschauhaus bringen.«
»Klingt vernünftig, aber meine Wumme ist irgendwo im Diplomatengepäck«, sagte ich.
»Was? Du bist nicht bewaffnet?«
»Nein, aber -«
»Ich geh in dein Apartment, hol deine Privatwumme und bring sie -«
»Geh nicht in mein Apartment. Dort wimmelt's von denen. Du könntest mit ihnen aneinandergeraten, oder man könnte dich hierher verfolgen.«
»Die FBIler können nicht mal ihren eigenen Schatten verfolgen, wenn die Sonne hinter ihnen steht.«
»Richtig. Aber das Risiko werden wir heute nicht eingehen. Du musst morgen einen Auftrag erledigen.«
»Ich bring dir meine Privatwumme.«
»Dom, halte dich heute vom Plaza fern. Ich komme schon klar.«
»Okay, wie du willst. Hey, soll ich dich in Schutzhaft nehmen?« fragte er.
Ich dachte darüber nach, aber ich glaubte nicht, dass Mrs. Winslow die Nacht im Kahn verbringen wollte. Vor allem aber konnte ich mir vorstellen, dass die FBIler dahinterkamen, wenn sie sich beim NYPD erkundigten, ob ich tatsächlich in Schutzhaft war. Und ich hatte nicht den geringsten Zweifel, dass sie mich und Jill binnen weniger Stunden raus pauken und in ihren Gewahrsam nehmen konnten.
»John? Hallo?«
»Ich möchte keine Spuren in irgendwelchen öffentlich zugänglichen Akten hinterlassen. Morgen vielleicht. Im Moment bin ich im Einsatz vermisst. Ich rufe dich an, wenn ich der Meinung bin, dass ich festgenommen werden muss.«
»Okay. Ich nehme an, im Plaza ist es gemütlicher als in der städtischen Strafanstalt. Ruf mich an, wenn du irgendwas brauchst.«
»Danke, Dom. Ich decke dich, wenn die Kacke am Dampfen ist.«
»Hey, wenn die Kacke am Dampfen ist, sind wir nicht diejenigen, die sie abkriegen.«
»Hoffentlich hast du recht. Genieße dein Grillfest. Ciao.«
Jill hatte mir eine Nachricht auf dem Schreibtisch im Wohnzimmer hinterlassen:
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