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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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mir fiel zum ersten Mal auf, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes barfuß und schwanger war.
    Sie setzte sich mir gegenüber und hob ihre Tasse. Wir stießen an, und ich sagte: »Gut siehst du aus.“
    »Bist du dienstunfähig wegen Blindheit?«
    Ich lächelte. »Nein, ich mein's ernst.«
    »Danke.«
    Sie linste in die Plastiktüte, und ich sagte: »Elmo.«
    Sie lächelte. »Darf ich dir das Geld dafür geben?«
    »Nein.« Ich trank einen Schluck Kaffee. Marie Gubitosi war tatsächlich noch immer eine attraktive Frau, und ich nahm an, dass sie sich zurechtgemacht hatte, bevor ich kam. Ich nahm einen Hauch Eau de Soundso über dem Geruch nach Babypuder und warmer Milch wahr.
    Sie nickte zu dem Laufstall hin und sagte: »Das ist Joe junior. Er ist elf Monate alt. Melissa, die zweieinhalb ist, schläft Gott sei Dank, und ich habe noch eins in der Röhre.«
    »Wann ist es soweit?« fragte ich, wie es sich gehörte.
    »In sechzehn Wochen und drei Tagen.«
    »Glückwunsch.«
    »Yeah. Ich werde nie wieder in den Dienst zurückkehren.«
    Sie musste sich mal darüber klarwerden, was der Grund für diese Schwangerschaften war, aber ich sagte: »Das geht schneller, als du denkst.«
    »Yeah. Also, du siehst gut aus. Ein bisschen zugelegt hast du vielleicht. Und du bist geschieden und hast wieder geheiratet. Ich habe gar nichts davon gehört. Ich erfahre gar nichts mehr. Wer ist die Glückliche?«
    »Kate Mayfield. FBI-Agentin bei der Task Force.« »Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie kenne.« »Sie hat kurz vor TWA 800 dort angefangen. Sie war mit dem Fall befasst.«
    Marie ging nicht darauf ein, als ich TWA 800 erwähnte. »Dann hast du also eine FBI-Braut geheiratet«, sagte sie.
    »Jesses, John, erst eine Strafverteidigerin, dann eine FBI-Agentin. Was ist denn mit dir los?«
    »Ich vögle gern mit Anwältinnen.«
    Sie lachte so heftig, dass sie sich fast an ihrem Kaffee verschluckt hätte.
    Wir plauderten eine Weile, und es war eigentlich ganz angenehm, Klatsch auszutauschen und ein paar komische Vorfälle wiederaufzuwärmen. »Kannst du dich noch dran erinnern«, sagte sie, »wie du und Dom zu der Stadtvilla unten in Gramercy Park gefahren seid, wo die Frau ihren Ehemann erschossen und ausgesagt hat, er hätte sie mit der Knarre bedroht, sie hätten gerangelt, und sie wäre losgegangen? Dann geht Dom rauf ins Schlafzimmer, wo die Leiche allmählich steif wird, kommt zurück und schreit: Er lebt! Ruf einen Krankenwagen! , schaut dann die Frau an und sagt: Er sagt, Sie haben ihn mit der Waffe bedroht und kaltblütig erschossen! , worauf die Frau in Ohnmacht fällt.«
    Wir lachten beide, und ich sehnte mich ein bisschen nach den alten Zeiten.
    Marie füllte Kaffee nach, schaute mich dann an und fragte: »Also, womit kann ich dir helfen?«
    Ich blickte sie an, und mein Gefühl sagte mir, dass sie nicht die Leute für interne Angelegenheiten angerufen hatte und es auch nicht tun würde.
    Ich stellte meine Tasse ab und sagte: »Folgendermaßen sieht's aus. Ich war gestern bei der Gedenkfeier für die Opfer von Flug 800 und -«
    »Yeah. Ich hab's in den Nachrichten gesehen. Dich hab ich aber nicht gesehen. Ist das denn zu fassen, dass es schon fünf Jahre her ist?«
    »Die Zeit vergeht wie im Flug. Jedenfalls kommt nach der Feierstunde ein Typ von der Task Force zu mir - ein FBIler -, fängt an, mich auszufragen, und will wissen, warum ich dort bin.«
    Ich ging die ganze Chose durch, ließ aber Kates Namen aus, doch Marie, die eine schlaue Kriminalpolizistin war, fragte mich. »Und was hast du dort gemacht?«
    »Wie schon gesagt, Kate hat an dem Fall mitgearbeitet, und sie geht fast jedes Jahr hin. Ich habe bloß den braven Ehemann gespielt.«
    Marie schaute mich an, als ob sie mir das nicht ganz abkaufte. Ich hatte das Gefühl, dass sie es genoss, geistig ein bisschen gefordert zu werden, und lieber Detective spielte, als mit Gummienten zu spielen. »Du arbeitest also bei der ATTF?« sagte sie.
    »Yeah. Als Contract Agent.«
    »Du hast gesagt, es wäre keine dienstliche Angelegenheit. Und warum bist du dann hier?«
    »Tja, dazu komme ich noch.« Ich fuhr fort: »Dieser Fuzzi kommt also irgendwie auf die Idee, dass ich mich für den Fall interessieren könnte, und sagt mir, ich soll es lassen. Ich meine, dieser Typ hat mir gestunken, deshalb -«
    »Wer war der Typ?«
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Okay, weil dich irgendein FBIler angefegt hat, bist du also sauer geworden und ... was?«
    »Und neugierig.«
    »Ist bei der ATTF so

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