John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung
auszuziehen. Sie schüttelte wild den Kopf; heiße Tränen brannten in ihren Augen.
»Hab keine Angst«, wiederholte er, trat aus seiner Hose und ragte nun nackt über ihr auf. Sein Penis stand steif von seinem Körper ab, ein Beweis dafür, wie bereit er für sie war. Verzweifelt trat sie nach ihm, versuchte seine Hoden zu treffen, obwohl sie keine Ahnung hatte, was ihr das nützen sollte, gefesselt und geknebelt wie sie war.
Mit einem missbilligenden Zungenschnalzen packte er sich einen Fuß und band ihn an einen Bettpfosten. Nach weiteren zehn Sekunden war auch ihr anderes Bein gefesselt, und sie lag mit nach oben gereckten Armen und obszön gespreizten Beinen da.
»Du wildes kleines Luder«, brummte er genüsslich und kroch zwischen ihre gespreizten Schenkel. »Süß und wild und … mein. Vergiss das nie. Du gehörst mir.«
Sie erwartete eine rasche, brutale Vergewaltigung und wappnete sich innerlich. Doch nichts dergleichen geschah. Er beugte sich vielmehr vor und presste den Mund zwischen ihre Beine, begann sie dort zu lieben.
Der Gegensatz zwischen dem, was sie erwartet hatte, und dem, was er tatsächlich tat, war so groß, dass sie das laute Aufstöhnen, das sich ihrer Kehle entrang, nicht unterdrücken konnte. Sie bäumte sich auf, doch er umfasste mit seinen großen Pranken ihr Hinterteil und hielt sie still.
Das helle Deckenlicht blendete sie. Sie starrte blicklos nach oben, unfähig den Kopf zu heben, um zu sehen, was er mit ihr anstellte, ganz im Banne der unglaublichen Erregung, die gegen ihren Willen von ihr Besitz ergriff.
Das war … das war so unerwartet, dass sie nicht fassen konnte, was mit ihr geschah. Er brachte sie zu einem raschen, heftigen Höhepunkt, den sie keuchend, mit Tränen in den Augen aushauchte, so gewaltig war es über sie gekommen.
»Das war nur der erste«, murmelte er, sich über sie beugend. »Du weißt, ich würde dir nie wehtun, niemals. Heute Abend werden wir beide entdecken, auf wie viele Arten ich dir Freude schenken kann – nur ich und kein anderer.« Seine schwarzen Augen blitzten spitzbübisch. »Und nachher lasse ich mich vielleicht von dir ans Bett fesseln.«
Sie stöhnte und bäumte sich auf, als seine langen Finger in sie eindrangen und Nervenenden stimulierten, die noch ganz empfindlich von ihrem letzten Orgasmus waren. Ihre Angst war vergangen, denn seine Hände waren zärtlich und nicht brutal. Stattdessen erfüllte sie eine tiefe und immer noch wachsende Erregung. Das hier war einmal etwas ganz anderes – Fesselspiele. Sie war beim Sex noch nie hilflos gewesen. Meist war sie die Dominante, denn das mochte sie am liebsten.
Aber das hier gefiel ihr auch, wie sie feststellte. Sie war ihm vollkommen ausgeliefert, nackt und hilflos im grellen Licht der Deckenlampe. Er konnte alles mit ihr machen, was er wollte, und ihr schwirrte der Kopf, wenn sie nur an die Möglichkeiten dachte. Hossam war so groß und stark und neigte beim Sex ohnehin nicht zur Eile. Das würde eine lange Nacht werden – eine wundervoll lange, köstliche Nacht.
»Es wird Zeit«, hauchte John Niema ins Ohr.
Ihr Puls begann schlagartig zu galoppieren. Sie holte tief Luft und merkte, wie sie wieder etwas ruhiger wurde. Dann legte sie den Kopf ein wenig zurück und schenkte ihm ein derart strahlendes Lächeln, dass er sichtlich innehielt und sie anstarrte.
Wem wollte sie eigentlich etwas vormachen? Die Erkenntnis stand ihr mit einem Mal – sie verließen gerade den Ballsaal und stiegen die Treppe hinauf – derart glasklar vor Augen, dass sie sich nicht länger ignorieren ließ. Sie liebte das Risiko. Sie genoss jede Minute dieses Einsatzes. Sie wollte nicht nach Hause zurückkehren und wieder in ihrem alten Job arbeiten; sie wollte weiter im Außendienst bleiben, wo sie hingehörte. Sie hatte fünf Jahre lang Buße getan, doch John hatte sie in das Leben zurückgedrängt, für das sie geschaffen war, und sie wollte nie wieder etwas anderes.
Diese Erkenntnis raubte ihr fast den Atem und erfüllte sie mit einer derart überwältigenden inneren Freude, als wäre sie endlich, endlich wieder zum Leben erwacht, endlich wieder sie selbst.
Der lange Gang war menschenleer. Ohne von jemandem gesehen zu werden, gingen sie rasch zu ihrem Zimmer. Sie holte die Stola, in die sie ihre Werkzeuge und die Pistole gewickelt hatte, aus dem Schrank und hielt das Paket so, dass man den Inhalt nicht erkennen konnte. Die Enden der Stola hingen ihr über den Arm. »Geht das so?«, erkundigte sie
Weitere Kostenlose Bücher