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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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blauen Augen verschlangen sie, ganz wie ein hingerissener Liebhaber. Aus den Augenwinkeln sah Niema, dass Ronsard sie mit einer Mischung aus Kummer und Besorgnis beobachtete. Sie wartete, bis sie seinen Blick auffing, dann schenkte sie ihm ein, wie sie hoffte, beruhigendes Lächeln. Er breitete die Arme aus, eine Geste, die so viel wie »Ich hab’s versucht« bedeuten sollte.
    John folgte ihrem Lächeln, und seine Augen verengten sich gefährlich. Gott, der Mann war vielleicht gut. Er hätte nach Hollywood gehen sollen; mit seinem Talent hätte er jetzt bereits ein paar Oscars und würde mehr Geld machen, als er bei der Regierung je verdienen konnte.
    Aber sie konnte auch ein bisschen schauspielern, dachte sie und verlangsamte ihre Schritte, als sie sich John näherte, als wäre sie sich nicht sicher, ob sie auch wirklich den letzten Schritt tun sollte. Er runzelte leicht die Stirn und streckte auf diese arrogante, befehlshaberische Weise die Hand aus.
    Schließlich trat sie zu ihm, legte ihre Hand in die seine und ließ sich von ihm in den Ballsaal führen, wo dieselben Leute wie gestern das Gleiche taten wie gestern, lediglich in anderer Kleidung. Sie trat in seine Arme, und er zog sie fest an sich. Ihre Füße bewegten sich kaum. Dann senkte er den Kopf zu ihr hinab, ganz wie ein Mann, der an nichts denken kann als an die Frau in seinen Armen.
    »Ich musste meine Sachen oben lassen«, wisperte sie an seiner Schulter. »In dieses blöde Täschchen passen sie ja nicht.« Sie deutete auf ihre Abendtasche.
    »Wie? Hat nicht alles zusammen mit der SIG in deinen Ausschnitt gepasst?« Er beäugte die fragliche Körperstelle, wo sich der glatte Stoff über ihre Brüste wölbte und dazwischen ein tiefes V bildete.
    »Vorsicht«, warnte sie. »Ich hab ein Messer da drin und werde nicht zögern, es auch zu benutzen.« Sie spürte die Bewegung seiner Lippen an ihrer Schläfe, als er lächelte. »Was hast du dir als Ablenkung ausgedacht?«
    »Nichts. Hatte Angst, du würdest mich skalpieren. Wir müssen’s eben einfach riskieren.«
    »Nichts leichter als das.« Doch die Worte waren kaum heraus, als sie entsetzt erstarrte. Nein, sie wollte nichts mehr riskieren. Früher schon, aber jetzt nicht mehr.
    Er spürte, wie sie erstarrte, und reagierte darauf, indem er sie noch enger an sich zog. »Was ist?«
    »Nichts«, erwiderte sie automatisch.
    »Nichts, was du sagen willst«, präzisierte er.
    »Genau.«
    Wieder diese Bewegung der Lippen an ihrer Schläfe. Kurz darauf bemerkte er: »Du bist kleiner als gestern.«
    Typisch, dass ihm so etwas auffiel. »Ich trage keine hohen Absätze. Hab mir ein Paar Sandalen zusammengeschustert, die zum Kleid passen.« Sie streckte den Fuß aus, damit er die Perlen sehen konnte, mit denen sie die schmalen Lederriemen beklebt hatte.
    Er verzog sein Gesicht ein wenig schmerzlich. »Du hast ein echtes Dior-Kleid amputiert, um dir die Schuhe zu dekorieren?«
    »Halb so schlimm«, beruhigte sie ihn. »Vernünftige Schuhe sind wichtiger als das Kleid. Im Übrigen laufen Einsätze wie diese doch über ein Schwarzkonto, oder nicht? Keine Abrechnungen.«
    »Gott sei Dank nicht.«
    »Also, wann geht’s los?«
    »Weiß noch nicht. Wir warten den rechten Moment ab, behalten Ronsard im Auge, und wenn er beschäftigt zu sein scheint, ziehen wir los.«
    »Und was ist mit Cara?«
    »Um die habe ich mich bereits gekümmert.«
    »Tut mir Leid, dir das sagen zu müssen, aber dort drüben steht sie.«
    »Aber nicht mehr lange.«
     
    Cara trug ein umwerfendes weißes Schlauchkleid, das lange blonde Haar offen, an den Ohren große Strassohrringe. Sie wusste, dass sie aussah wie ein Marilyn-Monroe-Verschnitt, aber das machte ihr nichts aus. Mit dem echten Schmuck und den Couture-Kleidern der Reichen konnte sie ohnehin nicht mithalten, also versuchte sie’s gar nicht erst. California-sexy, das war ihr Stil, und das passte auch zu ihr.
    Sie flirtete mit mehreren Männern, doch der süße Franzose, mit dem sie heute Vormittag Tennis gespielt hatte, dümpelte sicher an der Seite seiner Frau. Sie beschloss, ihr Schleppnetz auszuwerfen, und ging von Gruppe zu Gruppe, unterhielt sich jedoch nur mit möglichen Kandidaten. Sie hatte nicht vor, sich auch nur eine Sekunde länger über Hossams Gefühle Gedanken zu machen; nein, er hatte kein Anrecht auf sie.
    Es traf sie vollkommen unvorbereitet. Jemand wandte sich abrupt um, und ein Glas Rotwein ergoss sich über ihr schönes weißes Kleid. Entsetzt blickte sie auf den

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