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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Polizei dann den Renault fand und die Nummernschilder mit denen des gestohlenen Fahrzeugs verglich, würde sie glauben, es wäre ein anderes. Sicher würden sie ihnen irgendwann auf die Schliche kommen, aber es würde sie zumindest ein wenig aufhalten.
    »Und wohin jetzt?«, fragte Niema. Sie war müde, aber John hatte wenigstens einen einsamen Busch gefunden, hinter dem sie sich erleichtern konnte. Also war mit ihr, bis auf die wunden Füße, so weit alles in Ordnung.
    »Jetzt gehen wir ein Stück, bis wir einen anderen Wagen finden.«
    »Genau das hatte ich befürchtet. Warum haben wir nicht einfach den mit den Nummernschildern des Renault genommen?«
    »Zu nahe. Man würde uns automatisch verdächtigen. Was wir brauchen, ist ein Wagen aus einem ganz anderen Stadtteil.«
    Sie seufzte. Das Letzte, worauf sie jetzt Lust hatte, war ein weiterer Gewaltmarsch. Nein – das Letzte, worauf sie Lust hatte, war, geschnappt zu werden. Also biss sie sich auf die Zunge und würgte jede Klage herunter.
    Nachdem sie eine Dreiviertelstunde marschiert waren, entdeckte John das Gewünschte. Es war ein Fiat, der auf einem kleinen Hügel parkte und außerdem unverschlossen war. »Steig ein«, sagte er, und sie krabbelte dankbar hinein. Doch anstatt den Wagen kurzzuschließen, nahm er den Gang raus und begann zu schieben. Als der Wagen von allein rollte, fort vom Haus des Eigentümers, hüpfte er hinein. Er ließ ihn so weit rollen, wie es ging, und dann erst schloss er ihn kurz. Wieder eine Nähmaschine, wie sich herausstellte, aber der Motor lief reibungslos, und mehr war nicht nötig.
     
    Ronsard lief stumm auf und ab. Es gefiel ihm nicht, alles seinen Männern zu überlassen. Er glaubte, Temple zu verstehen, zumindest unterschätzte er ihn nicht. Seine Gäste waren fort; es gab keinen Grund mehr für ihn, hier zu bleiben.
    Das Telefon klingelte, und man übermittelte ihm die neuesten Nachrichten. Der Renault war in Valence gefunden worden, aber es gab keine Spur von Temple oder Madame Jamieson. Die Nummernschilder des Renaults waren mit denen eines Volvo vertauscht, aber der Volvo war nicht gestohlen worden.
    »Wurden in den letzten vierundzwanzig Stunden sonst noch irgendwelche Autodiebstähle gemeldet?«
    »Hinter einem Haus, ungefähr einen Kilometer von dem Renault entfernt, wurde ein Peugeot gestohlen. Ein Fiat wurde ebenfalls gestohlen, aber viel weiter weg. Und ein Mercedes wurde als gestohlen gemeldet, doch der Eigentümer war längere Zeit verreist und weiß also nicht, seit wann er weg ist.«
    Der Peugeot war am wahrscheinlichsten, dachte Ronsard. Er war am nächsten. Und dennoch … vielleicht wollte Temple ja, dass er das glaubte. »Konzentrieren Sie sich auf den Mercedes und den Fiat«, befahl er. »Ich komme mit einem Hubschrauber und werde in zwei Stunden da sein. Suchen Sie diese beiden Autos.«
    »Jawohl, Sir«, erklang die klare Antwort.
     
    Es war bereits Mittag, als sie Nizza erreichten. Niema war so müde, dass sie kaum noch denken konnte, aber irgendwie schleppte sie ihren Körper weiter. Ein Mann mit einem kleinen Außenborder erwartete sie am Kai, um sie zur Jacht hinüberzufahren, die ein Stück weit draußen im Hafen ankerte. Er muss zu unserem Verein gehören, dachte Niema.
    Er war Amerikaner, stellte keine Fragen, sondern bugsierte sie lediglich geschickt durch den Hafen und brachte sie schließlich längsseits einer glänzenden weißen, fast zwanzig Meter langen Jacht.
    Sie war nicht zu müde, um bass erstaunt zu sein. Fassungslos starrte sie hinauf zur Jacht, zu deren beeindruckendem Antennenwald. Als John »Jacht« gesagt hatte, hatte sie etwas in der Größenordnung von circa zehn, fünfzehn Metern erwartet, mit einer kleinen Kombüse, einem noch winzigeren Abort und ein paar Kojen in einer engen Kabine. Aber das hier war ein vollkommen anderes Kaliber.
    John sprach leise mit dem anderen, gab ihm Instruktionen in Bezug auf den gestohlenen Fiat. Er musste sofort verschwinden. Und das war noch nicht alles. »Halten Sie uns unter strengster Beobachtung. Lassen Sie niemanden an die Jacht heran, ohne uns vorher Bescheid zu geben.«
    »Verstanden.«
    Er wandte sich an Niema. »Hast du noch genug Kraft, um die Leiter raufzuklettern?«
    »Darf ich dann duschen und schlafen?«
    »Aber sicher.«
    »Dann schaffe ich es auch noch die Leiter hinauf.« Gesagt, getan. Ihre letzten Kräfte zusammenraffend, kletterte sie, barfuß wie sie war, die Sprossen hoch. John kam derart leichtfüßig hinterher, als wäre er

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