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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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verschalt. Große Leuchtstoffröhren hingen an der Decke, doch ließen sie sich einzeln ein- und ausschalten, sodass man die Innenbeleuchtung nach Wunsch regulieren konnte.
    Er wies auf die erste Waffe. »Das ist ein 45er Colt, eine ganz schön schwere Waffe, mit einem höllischen Einschlag. Das daneben ist eine 357er Smith & Wesson, ein Revolver. Auch ganz schön schwer. Aber beide sind ungeheuer zuverlässig, also solltest du auch mit denen üben. Als persönliche Waffe würde ich sie aber wegen ihres Gewichts nicht empfehlen. Du brauchst was Leichteres.«
    Nun deutete er auf die anderen Waffen. »Die da, das ist eine SIG Sauer P226, 9 mm, mein persönlicher Favorit. Die andere Automatik ist ’ne H&K P9S. Ist ein halbes Pfund leichter als der Colt und auch keine schlechte Waffe. Du kannst mit beiden nichts falsch machen.«
    Niema musterte die Handfeuerwaffen und nahm dann jede einmal in die Hand. Die beiden Revolver waren so schwer, dass sie kaum damit zielen konnte. Die H&K war leichter zu handhaben, aber die SIG passte ihr am allerbesten.
    »Scheint, als ob die auch mein persönlicher Favorit werden würde.« Sie war zwar kein Waffenexperte, aber auch kein blutiger Anfänger. Eine Ehefrau, die nicht schießen kann, war für Dallas ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Also hatte er ihr das Wichtigste beigebracht und darauf bestanden, dass sie übte. Das allerdings war schon fünf Jahre her, und sie war seitdem auf keinem Schießplatz mehr gewesen.
    »Die SIG hat keine Entsicherung am Abzug«, erklärte er. »Dieser kleine Hebel dort an der linken Seite des Rahmens ist der Entsicherungshebel. Immer erst entsichern. Es gibt diese SIGs zwar auch als Schnellfeuerwaffen mit automatischer Entsicherung, aber du solltest dich besser an so eine hier gewöhnen.«
    »Das ist aber unbequem«, sagte sie, nachdem sie sich kurz mit der ungewohnten Mechanik vertraut gemacht hatte. »Ich muss immer extra hingreifen.«
    »Versuch’s mal mit dem linken Daumen. Ich hab gelernt, sie linkshändig zu schießen, weil ich das gleiche Problem hatte.«
    Sie warf ihm einen Blick zu. »Aber nicht so gut wie mit rechts.«
    »Aber sicher«, entgegnete er kühl. »Sonst hätte ich mir gar nicht die Mühe gemacht.«
    »Bitte entschuldige, dass ich es gewagt habe, deine Männlichkeit in Frage zu stellen.«
    »Schätzchen, meine Männlichkeit hängt nicht von meinem Schießprügel ab.«
    Sie biss sich in die Innenseite der Lippe, um sich von einer Bemerkung abzuhalten. Bei diesem Thema konnte man allzu schnell in gefährliches Gewässer geraten.
    Es dauerte nicht lange, und sie erinnerte sich wieder an alles bereits Gelernte. Sie schob einen Patronenclip in die SIG, und Medina holte die erste Menschenattrappe bis auf zehn Meter heran.
    »Ist das alles?«, erkundigte sie sich und überlegte, ob sie beleidigt sein sollte.
    »In den meisten Gefahrensituationen ist das Ziel ziemlich nahe, und alles geschieht rasend schnell, fünf Sekunden oder weniger. Also solltest du zuerst an deiner Zielgenauigkeit arbeiten, bevor du dir um die Distanz Gedanken machst. Für alles, was weiter als dreißig Meter entfernt ist, ist ohnehin ein Gewehr besser.«
    »Wie sollen wir unsere Waffen an Bord des Fliegers schmuggeln?«
    »Gar nicht. Ich könnte schon, aber das würde zu viel Aufmerksamkeit erregen. Ich werde sie in Frankreich für uns besorgen. Übrigens werden wir nicht zusammen fliegen.«
    Sie nickte, setzte sich die Schallschutzhörer auf und hob die Pistole. Dallas hatte ihr beigebracht, auf ihr Ziel zu zeigen und zu schießen. Studien hatten nämlich ergeben, dass man mit dieser Methode eine weit höhere Trefferquote erzielte, als wenn man richtig versuchte zu zielen, da man sich damit gewissermaßen nur selbst im Weg war. Also einfach nur dorthin zeigen, wo der Schuss hin soll, und nicht lange zielen.
    Medina trat hinter sie, umschloss mit beiden Händen ihre Handgelenke und korrigierte ihre Griffhaltung noch ein wenig. »Ganz sanft am Abzug drücken«, murmelte er. Sie hörte seine Stimme über Kopfhörer.
    Sie holte tief Luft und atmete dann langsam aus, so wie Dallas es ihr beigebracht hatte. Als sie etwa zur Hälfte ausgeatmet hatte, hielt sie die Luft an und drückte den Abzug. Der Rückstoß ließ die Pistole hochschnellen, als wäre sie lebendig. Durch den Kopfhörer geschützt, klang der Schuss wie ein gedämpftes Knacken, als würde ein Holzbrett abbrechen. Rauch und der Geruch von Kordit drangen ihr in die Nase. Ohne ein Wort zu sagen,

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