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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Fitnessstudio, sondern zu einer alten, verlassenen Scheune etwa dreißig Meilen südlich von Washington. Drinnen standen Trainingsgeräte, und es gab etliche Hanteln, ein paar von der Decke herunterhängende Sandsäcke, Turngeräte und eine große blaue, fast acht Zentimeter dicke Trainingsmatte.
    »Die ist nicht dick genug«, erklärte sie.
    »Sie ist dick genug. Ich werde dich schon nicht auf den Kopf fallen lassen.« Er schüttelte die Schuhe von den Füßen.
    »Um den Kopf mache ich mir keine Sorgen, eher um meinen Hintern.« Seinem Beispiel folgend, streifte auch sie die Schuhe ab.
    »Ich verspreche, gut auf deinen Hintern zu achten.«
    Und er hielt Wort. Er wollte sie überhaupt nicht auf der Matte herumschleudern oder wie eine Brezel verbiegen. »Regel Nummer eins: Es geht hier nicht darum, jemanden zu besiegen«, erklärte er. »So weit bist du noch lange nicht. Das Beste, worauf du hoffen kannst, ist wegzukommen, also werden wir uns darauf konzentrieren. Du hast das Überraschungselement auf deiner Seite, weil du recht klein bist …«
    »Bin ich nicht.«
    Er verdrehte die Augen zur hohen Holzdecke. »Aber kleiner als die meisten Männer«, korrigierte er sich.
    »Aber dafür drahtig.«
    Da musste er lachen. »Also gut, du bist drahtig. Ich weiß zwar nicht wo, aber ich verlass mich auf dein Wort. Aber du siehst aus wie …«
    Diesmal verdrehte sie die Augen. »Ich weiß, wie ein Engel.«
    »Das gefällt dir nicht, hm? Dann lass uns sagen, du siehst aus wie eine Lady. Du siehst aus, als hättest du dich noch nie schmutzig gemacht, würdest nie schwitzen oder fluchen.«
    »Noch so ’ne Bemerkung und es knallt«, brummte sie.
    »Und du siehst nicht annähernd so kratzbürstig aus, wie du bist.«
    »Ich bin nicht kratzbürstig, ich bin bloß kritisch.«
    »Genau meine Rede.« Er grinste auf sie hinunter. »Du siehst aus wie ein Sahnetörtchen. Ein engelsgleiches Sahnetörtchen. Also, jeder Kerl, der dich angreift, erwartet keinen Widerstand, außer vielleicht, dass du heulst.«
    Niema, die der Meinung war, ihn genug getriezt zu haben, rollte die Schultern, um ihre Muskeln zu lockern, und sagte: »Also gut, dann zeig mir jetzt, wie ich die Kerle zum Weinen bringen kann.«
    »Mir genügt’s, wenn du lernst, zu entkommen.«
    Dank des Selbstverteidigungskurses, den sie einmal gemacht hatte, kannte sie die meisten wichtigen Griffe bereits. John frischte ihre Kenntnisse auf: wie man sich freimacht, wenn man von vorne gepackt wird – man muss seine Arme innerhalb der Umklammerung des Angreifers fest hochreißen. Oder ein Hieb von unten mit der Handfläche gegen die Nase des Gegner; das ist zwar nicht tödlich – könnte es nur, wenn fest genug durchgeführt –, aber zumindest äußerst schmerzhaft. Dasselbe galt für einen Schlag mit den Handflächen auf die Ohren, was zu Trommelfellrissen führt. Eine weitere Möglichkeit, den Angreifer kampfunfähig zu machen, ist ein Stoß mit gestreckten Fingern an den Kehlkopf oder in die Augen.
    Er zeigte ihr, wo sich die empfindlichsten Stellen des Halses befinden, wo sich der Kehlkopf am besten eindrücken lässt, ein Stoß, der zum sicheren Tod führt, falls nicht schnelle Hilfe kommt. Selbst wenn es ihr nicht gelänge, den Kehlkopf einzudrücken, würde sie ihren Gegner zumindest außer Gefecht setzen.
    So probierten sie die unterschiedlichsten Griffe und Stellungen auf der dicken Matte aus. Zwangsläufig kamen sie dabei in einigen Körperkontakt. Niema musste sich zwingen, sich nicht von den Gefühlen ablenken zu lassen, die Johns harter, muskulöser Körper auslöste, der sich immer wieder an sie presste, während er sie auf verschiedene Weise umklammert hielt und ihr geduldig erklärte, wie sie sich jeweils wieder losmachen konnte.
    Sie rangen miteinander, bis sie in Schweiß gebadet waren, doch er dachte überhaupt nicht ans Aufhören.
    »Wie wär’s mit einer Pause?«, keuchte sie schließlich, vollkommen außer Atem.
    »Wir können jederzeit aufhören, wenn du willst«, antwortete er überrascht.
    »Na toll, das sagst du mir jetzt.«
    »Ich will dich nicht überfordern. Schließlich müssen wir jeden Tag trainieren, um deine Kraft und Ausdauer aufzubauen, und das können wir nicht, wenn du Muskelkater hast.«
    Er blickte tatsächlich besorgt drein, deshalb versicherte ihm Niema: »So schlimm ist’s noch nicht, aber ich glaube, ich wäre jetzt reif für eine kleine Pause.«
    »Im Kühlschrank da drüben ist Mineralwasser. Ich werde derweil an den Gewichten

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