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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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angeschlossen war – so wie der auf seinem Schreibtisch, wo er all seine Dateien aufbewahrte. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme wechselte er regelmäßig sein Passwort, ein Wort, das er willkürlich aus einer eselsohrigen Ausgabe von A Tale of Two Citys von Dickens wählte. Das Buch hatte seinen festen Platz auf seinem Schreibtisch. Gelegentlich las er sogar in dem Wälzer, wenn auch eher deshalb, damit Cara nicht einfiel, sich darüber zu wundern, dass der Schmöker dauernd bei ihm herumlag, als aus wirklichem Interesse. Dann pflegte er die obere Ecke der Seite umzuknicken, von der er das Passwort gewählt hatte, und ließ es dann offen liegen, als wäre es nicht weiter wichtig.
    Sein System war natürlich nicht perfekt. Er wechselte sein Passwort so oft, dass er manchmal vergaß, wie es diesmal lautete, daher die markierte Seite. Er erkannte das Wort wieder, wenn er es las, vorausgesetzt, er hatte die richtige Seite.
    »Aus welchem Land stammt Temple?«, erkundigte sich Cara gerade. »Ich muss die Suche ein wenig einengen, sonst finde ich nie was.«
    »Aus den Staaten, glaube ich. Aber man sagt, er hätte zehn Jahre in Europa gelebt. Versuchen Sie’s mal bei Scotland Yard.«
    Seufzend haute sie abermals in die Tasten. »Dafür lande ich eines Tages noch im Knast«, knurrte sie.
    Ronsard musste lächeln. Er mochte Cara; sie wusste ganz genau, welcher Art die Geschäfte waren, mit denen er sein Geld verdiente, doch sie tat, als wäre es ein Arbeitsplatz wie jeder andere. Auch ließ sie sich von ihm nicht einschüchtern, was ihn freute. Denn obwohl das in seinem Geschäft bis zu einem gewissen Grade nötig war, ermüdete es ihn doch gelegentlich.
    Und sie hatte sich nicht in ihn verliebt, was er als große Erleichterung empfand. Ronsard kannte die Frauen, wusste um seine Wirkung auf sie, aber Cara hatte ihm frei heraus erklärt, dass sie ihn zwar mochte, aber nicht daran interessiert sei, mit ihm zu schlafen. Auch das empfand er als Erleichterung.
    Sie schlief natürlich mit anderen Männern, seit neuestem mit seinem ägyptischen Leibwächter Hossam, der vom ersten Moment an vollkommen hingerissen von der großen Blondine war. Ronsard hoffte bloß, dass Hossams arabische Heißblütigkeit nicht durchbrach, wenn ihm seine nordische Göttin amerikanischer Abstammung den Laufpass gab.
    »Verdammt«, murmelte sie und tippte wie wild. Anscheinend machten ihr die Computer von Scotland Yard Probleme.
    »Verdammt!«, rief sie eine Minute später erneut und schlug mit der flachen Hand auf den Monitor. »Diese Bastarde haben sich ein paar neue Haken einfallen lassen …«
    Zornig vor sich hin murmelnd, versuchte sie, sich in die elektronischen Katakomben von Scotland Yard hineinzuschlängeln. Ronsard wartete, an seiner Zigarre paffend. Caras Gemurmel war kaum verständlich – zum Glück, denn ihre Ausdrucksweise nahm einen alarmierenden Abstieg in Richtung Gosse.
    »Scheißeverfluchtnochmal …«
    Er hob die Brauen, als sie plötzlich vom Stuhl schoss und, böse vor sich hinmurmelnd und gestikulierend, im Büro auf und ab stakste.
    »Okay, wie wär’s damit«, knurrte sie schließlich, ließ sich wieder auf ihren Bürostuhl plumpsen und tippte eine Reihe von Kommandos ein.
    Zehn Minuten später lehnte sie sich mit einem verzückten Ausdruck zurück. »Reingelegt, ihr überheblichen Mistkerle«, gurrte sie zufrieden. »Also gut, mal sehen, was ihr über ›Temple, Vorname unbekannt‹ habt.«
    Ein File erschien auf dem Bildschirm. Cara drückte auf die Print-Taste, und ein Drucker erwachte zum Leben und spuckte schnurrend ein einzelnes Blatt Papier aus.
    »Nicht gerade viel«, bemerkte Ronsard, während sie aufstand und ihm das Blatt reichte. »Versuchen Sie’s beim FBI; wenn er wirklich Amerikaner ist, dann haben die dort sicher mehr über ihn.«
    Er begann zu lesen. Scotland Yard hatte nicht gerade viel Konkretes über Temple zu berichten. Eigentlich gar nichts. »Angebliche« Verbindungen zu Baader-Meinhoff in der Bundesrepublik Deutschland. »Angebliche« Verbindungen zur baskischen ETA. »Angebliche« Kontakte zur IRA. So gesehen wusste Scotland Yard überhaupt nichts über Temple.
    Temple war entweder Amerikaner oder Kanadier, angeblich – schon wieder dieses Wort – zwischen fünfunddreißig und fünfundvierzig Jahre alt. Geburtsort unbekannt.
    So vage diese Informationen auch waren, sie gaben ihm zumindest einen Anhaltspunkt, von dem aus er weiter operieren konnte. Seine Kontakte erstreckten sich über ganz

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