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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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überall sein, wo es einen Telefonanschluss gibt.«
    Ronsard neigte nachdenklich den Kopf zur Seite. »Und wenn Sie nun den Computer selbst hätten, über den die Nachricht gelaufen ist? Könnten Sie mir dann mehr sagen?«
    Ihre Augen blitzten interessiert auf. »Darauf können Sie wetten. Vorausgesetzt natürlich, die Festplatte wurde nicht gelöscht.«
    »Wenn das seine übliche Kontaktroute ist, würde er die Verbindung nicht zerstören. Er würde sie zwar mit Verschlüsselungen schützen, aber nicht zerstören. Wenn Sie herausbekommen können, wo sich der Computer befindet, dann lasse ich ihn hierher bringen.«
    Sie wandte sich wieder ihrem Monitor zu und begann wie wild auf die Tastatur einzuhämmern.
    Ronsard, der sicher war, dass sich der Computer bald in seiner – oder besser gesagt in Caras – Obhut befinden würde, kehrte befriedigt an seinen Schreibtisch zurück. Laure hatte eine schlimme Nacht gehabt, und er war müde. Er hatte natürlich Personal, das sich um sie kümmerte, aber wenn sie erregt war oder sich nicht wohl fühlte, wollte sie natürlich ihren Papá an ihrer Seite haben. Egal, was er gerade tat, wenn Laure ihn brauchte, ließ er alles stehen und liegen.
    Er hatte die Post von gestern noch nicht durchgesehen, obwohl Cara sie bereits für ihn geöffnet und ihm auf den Schreibtisch gelegt hatte. Er blätterte die Rechnungen und Einladungen durch; wie üblich überstieg die Zahl Letzterer Erstere bei weitem. Er wurde überall eingeladen; in der Geschäftswelt bedeuteten richtige Kontakte alles, selbst wenn dieses Geschäft nicht zu der legalen Sorte gehörte. Viele Gastgeberinnen waren begeistert, ihn in ihrem Heim empfangen zu dürfen; er war allein stehend, gut aussehend und brachte immer den Ruch von Gefahr mit sich. Ronsard war sich seiner Vorzüge auf zynische Weise bewusst und auch deren Nutzen für ihn.
    »Ah«, sagte er, einen beigen Briefumschlag aus dem Stapel ziehend. Der Premierminister lud ihn herzlich ein … Der Anlass war ihm egal, nur auf das Datum kam es ihm an. Solche gesellschaftlichen Zusammenkünfte waren von unschätzbarem Wert für ihn. Er hatte längst aufgehört, sich darüber zu wundern, wie viele bedeutende Geschäftsleute oder Politiker seine Dienste in Anspruch nahmen. Auf einem Wohltätigkeitsball oder einem politischen Dinner fiel es ihnen leicht, ihn anzusprechen, denn das war ihre Welt, und dort fühlten sie sich wohl und sicher. Früher einmal war es auch seine Welt gewesen; er fühlte sich dort noch immer ganz wohl, aber jetzt wusste er, dass es nirgendwo Sicherheit gab.
    »Erwischt«, flötete Cara und reichte ihm die Adresse.
Brüssel
    Der Mann mittleren Alters sah aus wie jeder andere Mann in Brüssel; er war durchschnittlich groß, durchschnittlich schlank, und seine Haare hatten eine durchschnittliche Farbe; nichts an ihm erregte irgendwelches Interesse. Er ging weder zu schnell noch zu langsam, offenbar mehr an der Zeitung in seiner Hand interessiert als daran, wohin er ging, bis er einen bestimmten Apartmentblock erreichte. Er erklomm die beiden Steinstufen und verschaffte sich mit einem Hausschlüssel Zugang, dann nahm er die Treppe anstatt den Lift, wo man leicht jemandem begegnen konnte.
    Im obersten Stock, es war der zweite, schloss er die Tür zu einem ganz bestimmten Zimmer auf. Es war vollkommen leer, bis auf einen Computer, der leise summend auf einer Holzkiste stand und aus dem zwei Kabel zur Steckdose und zum Telefonanschluss führten. Einen Drucker gab es nicht.
    Das Licht war so programmiert, dass es zu den unterschiedlichsten Zeiten an- und ausging. Vor dem Fenster waren die Läden zugezogen. Manchmal kam er morgens vorbei, öffnete die Läden und kam am Nachmittag nochmals zurück, um sie wieder zu schließen, damit es so aussah, als wohne hier jemand. Er glaubte nicht, dass das je der Fall gewesen war; es gab hier nur den Computer.
    Anweisungsgemäß – diese Anweisungen hatte er heute früh erhalten –, ging er rasch zu dem Computer und tippte ein paar Tastenbefehle ein, die ihn in ein Programm namens Norton Utilities führten. In diesem Programm gab es eine Option mit Namen government wipe. Er drückte auf ein paar Tasten, wartete dann einen Moment und drückte noch eine. Er sah kurz zu, wie der Computer die gewünschten Befehle ausführte.
    Dann zog er ein Taschentuch heraus und wischte damit die Tastatur ab und beim Rausgehen auch die Türklinke. Er würde nicht wieder in diese Wohnung mit ihrem elektronischen Bewohner

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