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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Konturen seines Brustkorbs und seiner Oberarme nicht kaschieren.
    Ihre Brustwarzen kribbelten warnend, und auf einmal wurde sie von einer Hitzewelle erfasst. Räuspernd riss sie sich von dem Anblick los und wandte sich ab, um ein paar Stretchübungen durchzuführen. Besonders ihre Beine brauchten das Stretching nach diesem verrückten Wettlauf heute Morgen. Aber sie hätte das Stretching auch ohne Grund gemacht, nur um sich von dem Pracht-Body von John Medina abzulenken.
    Ich muss vorsichtig sein, dachte sie. Sehr, sehr vorsichtig.
    »Wie wär’s jetzt mit ein paar Schießübungen?«, ertönte es hinter ihr.
    Stöhnend richtete sie sich auf. Worauf zum Teufel hatte sie sich da bloß eingelassen?
     
    Später an diesem Abend, nach einem Kurzstopp in einem Eisenwarenladen, wo sie deren gesamte Vorräte an Kettenschlössern aufkaufte und ein paar Stunden damit zubrachte, sie an sämtlichen Fenstern und Türen anzubringen – bis auf das Fenster im zweiten Bad, das hoch lag und recht schmal war, denn sie wollte sehen, ob es ihm gelang, da durchzukommen –, probierte sie die Kleidung an, die man ihr heute geschickt hatte.
    Alles Designerklamotten, teure Seidenunterwäsche und die zartesten Seidenstrümpfe. Auch die Schuhe hatten sicher nicht unter zweihundert Dollar pro Paar gekostet – und es waren mehr als ein Dutzend Paare. Es gab Cocktailkleider und Abendkleider, knappe Kostüme, bei denen sie mehr Bein herzeigen musste, als sie es gewöhnlich tat; Shorts, Freizeitblusen, Spitzenunterhemden, Jeans, Kaschmirjacken und Twinsets, Röcke. Und dann der Schmuck: Perlenohrringe und eine dazu passende Perlenkette, eine hauchzarte Kette mit einem Netz winziger Diamanten, Goldarmbänder und eine große, atemberaubend schöne Kette mit einem schwarzen Opalanhänger und dazu passenden Opalohrringen. Sorgfältig legte sie das Opalset wieder in die Schachtel zurück und wollte nach einem Ring mit einem einzelnen, gelben Diamanten greifen.
    Da läutete das Telefon. Sie streckte die Hand nach dem Hörer aus, in der anderen noch die Schachtel mit der Opalkette. »Hallo.«
    »Hast du dir die Kleidung schon angesehen?«
    »Bin gerade dabei.« Komisch, er brauchte sich überhaupt nicht mit Namen zu melden. Sie hatte zwar noch nie mit ihm telefoniert, seine Stimme aber dennoch sofort erkannt.
    »Und? Passt alles?«
    »Das meiste schon.«
    »Darum kümmere ich mich morgen. Hast du die Opalkette schon?«
    »Hab sie gerade wieder in die Schachtel gelegt. Das ist die schönste Kette, die ich je gesehen habe.« Etwas Ehrfürchtiges lag in ihrer Stimme.
    »Hinter dem Stein ist ein Transmitter, versteckt in der Halterung. Sei vorsichtig, dass du ihn nicht zu sehr rüttelst. Wir sehen uns dann morgen früh.«
    Es klickte in der Leitung; er hatte aufgelegt. Langsam legte auch sie den Hörer auf die Gabel zurück. Seine letzten Worte ließen sich auch als Warnung auffassen, wenn man seine Vorliebe für unberechtigtes Eindringen in fremder Leute Häuser betrachtete. Beim Gedanken an das winzige Badfenster musste sie lächeln.
    »O ja, Mr. Medina, das werden wir.«

11
    »Volltreffer«, sagte John leise und legte auf. Ronsard hatte den Köder geschluckt. Die Nachricht war anweisungsgemäß an einen Computer in Brüssel gegangen, von dort aus über ein Relais an einen Computer in Toronto, zu dem er wiederum mit einer Calling Card Zugriff genommen hatte. Calling Cards ließen sich nicht zurückverfolgen, vorausgesetzt, Ronsard machte sich überhaupt die Mühe. Sicher erwartete er nicht, dass Temples Nummer auf der Caller-ID-Anzeige erschien oder sich zurückverfolgen ließ.
    Jetzt ging es nur noch ums richtige Timing. Zunächst musste er dafür sorgen, dass Ronsard ein Auge auf Niema warf und sie eventuell zu sich einlud. Falls nicht, musste er seinen Plan eben den Umständen anpassen. Aber wenn Niema eine Einladung bekam, wollte er erst in der Villa auftauchen, wenn sie bereits dort war.
    Niema. So sehr er die vergangenen Tage mit ihr auch genossen hatte, so verrückt machte sie ihn auch. Sie zu necken, sie während ihrer »Nahkampflektionen« zu berühren – er musste den Verstand verloren haben, dass er sich einer solchen Folter aussetzte. Aber sie entzückte ihn in so vieler Hinsicht, dass er einfach nicht damit aufhören konnte. Sie besaß eine unglaublich schnelle Auffassungsgabe, war derart ehrgeizig, dass sie sich jeder Herausforderung automatisch stellte. Er hatte lachen müssen, an jenem Morgen, als er sich in ihrem Gästebad duschte,

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