Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
Fingerspitzen an seinen äußeren Augenwinkel.
    »Hier. Das ist so eine Stelle. Kannst du sie fühlen?«
    »Ja, ich fühle sie.«
    »Selbst ein leichter Schlag auf diese Stelle kann schon ganz schönen Schaden anrichten – Übelkeit, Amnesie, manchmal sogar Tod.« Er zeigte ihr, wie der Schlag auszuführen war, nämlich mit den gestreckten Fingerspitzen. Man musste die Hand im richtigen Winkel hochschnellen lassen, um die Stelle korrekt zu treffen. Er ließ sie die Bewegung wieder und wieder an ihm selbst üben, und einmal traf sie ihn tatsächlich, aber nur ganz leicht. Sofort wirbelte er herum, sodass er ihr den Rücken zukehrte, beugte sich vornüber und begann zu würgen.
    »Mein Gott, das tut mir Leid!« Sie war sofort bei ihm und schlang ihm den Arm um die Hüfte, als könne sie ihn so halten, sollte er umkippen. Voller Panik fiel ihr ein, was er sogar über ganz leichte Schläge an diese Stelle gesagt hatte. »Soll ich den Notarzt rufen?«
    Er schüttelte den Kopf und winkte ab. Dann drückte er eine Stelle unter seiner Nase und rieb von den äußeren Augenwinkeln zu den Schläfen. Seine Augen tränten ein wenig. »Geht schon wieder«, erklärte er, sich aufrichtend.
    »Ganz sicher? Vielleicht solltest du dich lieber hinsetzen.«
    »Mir geht’s gut. So was passiert im Training andauernd.«
    »Lass uns was anderes machen«, schlug sie unbehaglich vor.
    »Okay, dann nehmen wir uns jetzt mal die Schläfe …«
    »Ich meinte so was wie Judo.«
    »Wieso, willst du jetzt unter die Ringer gehen?« Seine blauen Augen musterten sie durchdringend, nagelten sie fest. Er ergriff ihre Hand und zog sie an seine Schläfe. »Hier. Ein harter, gerader Schlag genügt, und der Gegner geht k. o. Wenn eine Vene dabei reißt, stirbt man innerhalb von vierundzwanzig Stunden. Man könnte in der Notaufnahme zwar wiederbelebt werden, würde aber dennoch an den inneren Blutungen sterben.«
    »Hier.« Er zog ihre Hand an eine Stelle, direkt unterhalb seiner Brustwarze. Dort zeigte er ihr die genaue Stelle und die Positionierung der Hände. »Ein Schlag hier bedeutet den sofortigen Tod …«
    »Ich mache das nicht«, stieß sie erregt hervor. »Ich weigere mich, weiter an dir zu üben.«
    »Gut.« Er drückte ihre Hand auf die Mitte seiner Brust, zwischen den Brustwarzen. »Ein Schlag an diese Stelle und man bekommt Krämpfe und Lähmungen im Unterleib und kippt um. Hier …« Er zog ihre Hand ein wenig tiefer, direkt unter sein Brustbein. »Ein korrekt ausgeführter Schlag führt zum Herzstillstand.«
    Er war unnachgiebig. Eine Instruktion folgte der anderen, allesamt mit fürchterlichen Folgen, wenn korrekt ausgeführt. Er ließ sie die Bewegungen so lange wiederholen, bis ihre Handhaltung stimmte, doch sie weigerte sich weiterhin strikt, ihn noch einmal als lebende Attrappe zu benutzen. Der Schreck darüber, dass selbst ein so leichter Schlag solche Folgen gehabt hatte, saß ihr noch tief in den Knochen. Was würde erst geschehen, wenn sie richtig zuhaute?
    Endlich brach er die Übungen ab. Gerade hatte er ihr eine Reihe von Schlägen gezeigt, die zu sofortiger Diarrhö führten, und sie hatte gute Lust, diese Art von Schlägen an einer gewissen lebenden Attrappe auszuprobieren, als Medina grinsend und kopfschüttelnd zurücktrat.
    »Nichts da. Du wärst im Moment im Stande, mir das anzutun.«
    »Da hast du verdammt Recht.«
    »Irgendwann wirst du mir dankbar sein, wenn du mal in einer Notsituation steckst, in der dir nur einer dieser Schläge raushilft.«
    »Falls das je geschehen sollte, werde ich sehen, dass ich dich auftreibe, damit du sagen kannst: ›Ich hab’s dir ja gesagt.‹ Aber ich glaube, ich übe lieber die Diarrhö-Schläge an Stelle der Todesschläge.«
    Er ging zu der Stelle, wo sie ihre mitgebrachten Wasserflaschen abgestellt hatten, schraubte bei einer die Kappe ab und setzte sie an den Mund. Niema konnte nicht anders, als ihn zu beobachten, wie er so dastand, den Kopf in den Nacken gelegt, und mit großen Schlucken trank, sodass man sah, wie es in seinem Hals arbeitete. Obwohl sie wusste, dass sie, wenn schon keine physische, so doch zumindest eine mentale Distanz zu ihm wahren sollte, musste sie zugeben, dass er ein prächtiges Exemplar Mann war, und die Frau in ihr konnte nicht umhin, das zu registrieren und den Anblick zu genießen. Der Baumwollstoff seiner Jogginghose war ganz weich und klebte wie eine zweite Haut an seinem Hintern und den Oberschenkeln, und auch sein schwarzes T-Shirt konnte die muskulösen

Weitere Kostenlose Bücher