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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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für diese Methode der Beschaffung entschieden. Das »Warum« spielte keine Rolle; aus eigenem freiem Willen hatte er die Grenze zwischen Legalität und Illegalität überschritten. Sie konnte nicht umhin, ihn zu mögen, gleichzeitig jedoch hatte sie keinerlei Gewissensbisse, sich ihm unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu nähern. Ronsard war ein Feind, so freundlich und charmant er auch sein mochte.
    »Einmal abgesehen von meiner Beschäftigung – ich hätte trotzdem gerne eine Antwort auf meine Einladung.«
    »Eine Hausparty.« Genau zu dieser Party hatte sie auf Johns Wunsch eine Einladung ergattern sollen, doch in ihrer Stimme lag keine Begeisterung. »Wie groß ist die Party?«
    Diese Frage entlockte ihm abermals ein Lächeln. »Fragen Sie sich vielleicht, ob es eine Party für zwei ist, was ich bei weitem vorziehen würde? Nein, ich glaube, es werden an die hundert Leute kommen.«
    »Dann muss Ihr Haus aber mehr als ›komfortabel‹ sein«, entgegnete sie trocken.
    »War vielleicht eine kleine Untertreibung. Aber die Hälfte der Leute wird in Gästequartieren außerhalb des Haupthauses untergebracht. Sie sehen also, dass nicht alle unter mein Dach passen.«
    »Scheint trotzdem ein ziemlich großes Dach zu sein.«
    »Das ist es. Aber werfen Sie mir nicht die Größe meines Dachs vor, ich bitte Sie.«
    Sie musste lachen. »Ich bin sicher, dass es ein wunderschönes Dach ist. Würde es Ihnen sehr viel ausmachen, wenn ich Sie frage, wer die anderen Gäste sein werden?«
    Seine Augen blitzten vergnügt. »Das würden Sie nicht fragen, wenn Sie nicht überlegen würden, ob Sie annehmen sollen«, bemerkte er höchst zufrieden. »Nun, viele von ihnen haben Sie bereits auf dem Ball des Premierministers kennen gelernt.«
    Viele, aber nicht alle. Zweifellos würden einige der Gäste zu der Sorte gehören, die nicht zu einem Regierungsball eingeladen wurden. Was für eine zynische Welt, in der Gesetzeshüter und Gesetzesbrecher hinter den Kulissen miteinander verkehrten. John würde ebenfalls da sein, als Mitglied letzterer Gruppe. Sie fragte sich, ob er über einige von den Gästen überrascht sein würde, verwarf den Gedanken jedoch sofort wieder. Nein, er wäre sicher nicht überrascht. Wahrscheinlich kannte er sowieso alle.
    »Bitte sagen Sie ja«, drängte er sie. »Ich werde nicht mehr lange in Paris bleiben, und vielleicht sind Sie ja schon wieder fort, bis ich zurückkehre.«
    »Ja«, sagte sie seufzend. »Ich werde danach wahrscheinlich nach Hause fliegen. Es wäre ein wenig peinlich, wenn ich nach dem Besuch bei Ihnen nochmals in die Botschaft zurückkehren würde. Ich möchte Albert unter keinen Umständen schaden.«
    Er schwieg beim Weitergehen. Vielleicht passte es ihm ja nicht, gesagt zu bekommen, dass eine Bekanntschaft mit ihm Folgen für andere haben könnte, aber sie war nicht bereit, die Dinge für ihn schön zu reden. Sie hatte eine Aufgabe zu erledigen, und bis jetzt war ihr Instinkt goldrichtig gewesen; so viele Leute buckelten vor ihm, so viele Frauen waren hinter ihm her, dass allein die Tatsache, dass sie anders war, sie zu etwas ganz Besonderem für ihn machte.
    »Dann werde ich Sie nach der Hausparty also nicht wiedersehen«, sagte er schließlich. Er schenkte ihr ein trockenes Lächeln. »Ich glaube nicht, dass wir normalerweise in denselben Kreisen verkehren.«
    »Nein«, sagte sie, »das glaube ich auch nicht.«
    »Dann ist es umso wichtiger, dass Sie kommen. Ich möchte Ihnen nämlich jemanden vorstellen.«
     
    »Ich hab die Einladung«, erzählte sie John am nächsten Morgen, als er anrief.
    »Gut. Wann fährst du?«
    »Übermorgen.«
    »Ich werde erst einen Tag später auftauchen. An dem Abend findet ein Ball statt, und ich werde es wohl so einrichten, dass ich auftauche, während schon alles im Gang ist.«
    »Woher weißt du das mit dem Ball? Und wieso mitten in der Party?«
    »Weil dann die Aufmerksamkeit der Leute zersplittert ist, einschließlich der Ronsards. Ist zwar nur ein kleiner Vorteil für mich, aber schließlich zählt jede Kleinigkeit. Wir kennen weder sein Sicherheitssystem noch den Grundriss seines Hauses. Auch den Ablauf der mehrtägigen Hausparty kennen wir nicht. Wir müssen also ganz flexibel sein. Vergiss nicht, ich werde mich auf den ersten Blick in dich verlieben, damit wir einen Vorwand haben, zusammen zu sein.«
    »Aus mir wird noch die reinste Liebesgöttin«, brummelte sie. »Die Männer fallen reihenweise um, wenn sie mich sehen.«
    Er lachte leise.

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