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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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nie.« Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ja eines Tages.« Aber sein Ton verriet, dass er das für ebenso wahrscheinlich hielt wie die Möglichkeit, dass die Sonne eines Tages im Westen aufging.
    »Ich glaube nicht, dass Ihr miserabler Ruf sehr viele Frauen abschreckt«, neckte sie ihn. »Alle weiblichen Wesen hier starren Sie an.«
    Er schaute sich überhaupt nicht um, wie es die meisten Männer getan hätten, um zu sehen, ob es stimmte. »Wenn ich allein bin, dann nur, weil ich es so will. Ich habe letzte Nacht gedacht, dass ich noch nie so empfunden habe, wie Sie offenbar für Ihren Mann empfanden – und immer noch empfinden. Ein Teil von mir denkt, es wäre schön, auf diese Weise zu lieben, aber der andere Teil ist sehr froh, dass es nicht so ist. Aber warum erzähle ich Ihnen das?«, meinte er zerknirscht. »Zu behaupten, dass ich nicht glaube, Sie je lieben zu können, ist nicht gerade der richtige Weg, um Sie davon zu überzeugen, eine Affäre mit mir zu beginnen.«
    Niema lachte. »Machen Sie sich nichts draus«, riet sie ihm. »Eine Affäre stand sowieso nie auf dem Programm.«
    Er schenkte ihr ein schiefes Lächeln. »Ich wünschte sehr, es wäre doch so.«
    Sie schüttelte amüsiert den Kopf. »Das ist unmöglich. Alles, was ich Ihnen anbieten kann, ist meine Freundschaft.«
    »In diesem Fall wäre es mir eine Ehre, Ihr Freund zu sein. Und ich hoffe natürlich weiter«, fügte er augenzwinkernd hinzu.
     
    Später an diesem Nachmittag nahm Ronsard die Papiere zur Hand, die Cara ihm gefaxt hatte. Er hatte sie am Morgen, als sie eintrafen, rasch überflogen, doch nun studierte er sie gründlicher. Nichts an Niema Jamieson war in irgendeiner Weise verdächtig. Sie stammte aus New Hampshire, hatte ein exklusives Mädchencollege besucht, mit vierundzwanzig geheiratet und war mit achtundzwanzig Witwe geworden. Ihr Mann war bei einem Jachtunfall umgekommen. Sie wurden ein paar Mal in den einschlägigen Blättern erwähnt, gewöhnlich mit einem Zusatz wie »glücklich verheiratet«. Sie war genau das, was sie zu sein schien, eine Kostbarkeit in der Welt, in der er lebte.
    Er mochte sie. Sie konnte überraschend offen sein, aber ohne je gemein zu werden. Irgendwie gefiel es ihm sogar, dass sie an ihm als Mann nicht interessiert war. Er wollte nach wie vor mit ihr ins Bett, aber von ihrer Seite aus gab es keinerlei Erwartungsdruck an ihn. Sie hatte sich mit ihm zum Lunch getroffen, mehr nicht. Danach hatte sie Anstalten gemacht, ein Taxi zurück zur Botschaft zu nehmen, ohne auf ein Wiedersehen mit ihm zu drängen – was ihn natürlich noch entschlossener gemacht hatte, eben jenes herbeizuführen. Er bat sie erneut, mit ihm zum Dinner auszugehen, wurde jedoch abermals sanft abgewiesen. Daraufhin gab er nicht eher nach, bis sie sich zumindest zu einem weiteren Lunch bereit erklärte.
    Das Telefon klingelte, seine Privatleitung, und er hob geistesabwesend ab. »Ronsard.«
    Es war Cara. »Ernst Morrell hat angerufen.«
    Ronsards Lippen formten einen dünnen Strich. Er mochte Morrell nicht und traute ihm nicht über den Weg. Obwohl er in seinem Geschäft natürlich regelmäßig mit Fanatikern, Verrückten oder schlichtweg Mördern zu tun hatte, gehörte Morrell wohl zur schlimmsten Sorte. Er war der Kopf einer kleinen, aber umso aktiveren Terrorgruppe und hatte eine besondere Vorliebe für Bomben. Er hatte mehrere in einem deutschen Krankenhaus hochgehen lassen, als Rache für die Kooperation des Landes mit den Vereinigten Staaten bei einem Militärschlag gegen den Irak. Sechs Patienten waren dabei ums Leben gekommen.
    »Was wollte er?«
    »Er hat vom R.D.X.-a gehört. Er will es haben.«
    Ronsard fluchte. Zuerst Temple und jetzt auch noch Morrell. Aber Temple war eine Sache, Morrell eine ganz andere; er hatte zwar gewusst, dass sie das R.D.X.-a nicht ewig würden geheim halten können, aber dass es so schnell herauskam … Er und der Hersteller hatten eine Vereinbarung getroffen: Der Sprengstoff wäre nur über ihn erhältlich. Ein solcher Exklusivvertrag wäre für beide Seiten enorm profitabel, zumindest so lange, bis es jemand anders gelang, die Verbindung zu duplizieren. Er hatte niemandem etwas gesagt, denn der Sprengstoff war noch nicht marktreif; die Nachfrage wäre weit höher, wenn der Stoff zuverlässig funktionierte, anstatt des Öfteren verfrüht hochzugehen. Das bedeutete, dass logischerweise der Hersteller dafür verantwortlich war, dass nun Hinz und Kunz über R.D.X.-a Bescheid wussten, wie

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