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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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in schwarzen Shorts und weißem Hemd trat an ihren Tisch. »Darf ich Ihnen etwas von der Bar servieren?«
    »Wir möchten gerne ein Lunch bestellen«, sagte John in perfektem Französisch.
    »Aber gerne, Sir.«
    Er bestellte als Vorspeise Blätterteigtaschen, gefüllt mit Hühnchen in Sahnesoße, dann Kartoffelsuppe und anschließend ein Tablett mit Obst und Käse. Heilfroh, dass man nicht von ihr erwartete, ein volles Mittagessen samt Fleischgang zu vertilgen, ließ Niema den Blick über die herrlich bepflanzte Poolterrasse gleiten. Die Tische und Stühle füllten sich nun allmählich, denn sie waren nicht die Einzigen, die auf die Idee kamen, den Lunch draußen am Pool einzunehmen anstatt drinnen. Das Stimmengemurmel, Besteckklappern Gelächter und gelegentliche laute Platschen ließen es logisch erscheinen, dass sie über dem kleinen runden Tisch die Köpfe zusammensteckten.
    John justierte den Sonnenschirm so, dass Niema im Schatten saß und man sie beide vom Haus aus nicht beobachten konnte. Bevor er sich wieder setzte, nahm er sein T-Shirt vom benachbarten Stuhl und zog es über seinen Kopf. Fast trauerte sie, als sie diese herrlichen Bizeps- und Brustmuskeln verschwinden sah, doch sagte sie sich tröstend, dass sie sich nun zumindest besser konzentrieren konnte.
    »Ich war in Ronsards Büro«, sagte er so leise, dass nur sie ihn verstand. »Ich habe den Türcode und konnte außerdem einen Blick auf das Sicherheitssystem werfen. Was steht für heute Abend auf dem Programm?«
    »Jeden Abend ist Ballnacht. Büffet, Tanzen, so wie gestern Abend.«
    »Gut. Die Leute werden also rumgehen, da wird es schwerer sein, uns im Auge zu behalten. Wir werden jeden Tanz tanzen …«
    »Nicht in den hohen Absätzen, vergiss es. Ich mache mich doch nicht zum Krüppel.«
    »Dann zieh eben keine hohen Absätze an.«
    Sie funkelte ihn mit einem bitterbösen Blick an, obwohl er das natürlich nicht sehen konnte, da sie ja die Sonnenbrille trug. »Du hast doch die Sachen für mich ausgesucht. Hochhackige Schuhe sind das Einzige, was ich habe.«
    »Also gut, dann eben nur ein paar Tänze.« Er sah aus, als wolle er gleich wieder lächeln. »Ich werde es so handhaben, dass kaum zu übersehen ist, dass wir zusammen sind, erschrick also nicht wieder.«
    »Wieso das?« Ihre Kehle war mit einem Mal staubtrocken. Sie wünschte, der Kellner würde sich mit dem Mineralwasser beeilen, das John für sie beide bestellt hatte.
    »Damit, wenn wir uns verdrücken, alle denken, wir suchen einen etwas privateren Ort auf – wie dein Zimmer zum Beispiel.«
    Klar, stattdessen würden sie Ronsards Daten durchschnüffeln. »Und was ist mit Ronsard? Und Cara?«
    »Um Cara kümmere ich mich schon. Ronsard ist da schon schwieriger. Kann sein, dass wir’s einfach riskieren und hoffen müssen, dass er in der Zeit, in der wir in seinem Büro sind, anderweitig beschäftigt ist.« Er hielt inne. »Ah, da kommt der Kellner.« Er beugte sich vor, ergriff ihre Hand und streichelte mit dem Daumen über ihre Fingerrücken. »Lass uns nach dem Essen einen Spaziergang machen«, murmelte er, während der Kellner zwei Kristallgläser mit Mineralwasser vor sie hinstellte.
    Sie lehnte sich zurück, griff nach ihrem Glas und schenkte dem Kellner ein zittriges Lächeln.
    »Wie viel Zeit brauchst du für die Wanze?«, erkundigte er sich, als sie wieder allein waren.
    »Eine halbe Stunde wäre gut.« Sie konnte es wahrscheinlich auch schneller erledigen, doch wollte sie in diesem Fall besonders vorsichtig sein, denn sie würde an die Leitungen in den Wänden heranmüssen und wollte keine verräterischen Spuren hinterlassen. »Und was ist mit den Computerdaten? Wie lange wirst du damit brauchen?«
    »Kommt drauf an«, erwiderte er wenig hilfreich.
    »Herzlichen Dank auch, Plaudertasche.«
    Er musste abermals gegen ein Lächeln ankämpfen. »Ich weiß ja nicht, welches System er benutzt, ob es durch ein Passwort geschützt ist oder verschlüsselt – obwohl es mich sehr überraschen würde, wenn er nicht zumindest ein Passwort hätte. Ich muss also das Passwort rausfinden.«
    »Wie um alles in der Welt willst du das anstellen?«
    »Die meisten haben irgendwo einen entsprechenden Zettel rumliegen. Oder es ist was Offensichtliches, wie der Name der Mutter oder der Kinder …«
    »Ronsard hat eine Tochter«, warf Niema ein. »Laure.«
    »Eine Tochter? Das stand nicht in unserer Akte«, murmelte John.
    »Sie ist sehr krank. Er liebt sie über alles und ist sehr auf ihren Schutz

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