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John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung

Titel: John Medina - 02 - Gefaehrliche Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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aber wenn er im Einsatz war, achtete er genau darauf, nichts anzunehmen, was man ihm anbot. Und wenn er einmal einen Drink abgestellt hatte, dann rührte er ihn nicht wieder an. Eine einfache, aber sehr effektive Methode.
    Er blickte sich um. Auf Ronsards großem, antikem Schreibtisch stand ein Computer, der jedoch nicht an eine Telefonleitung angeschlossen war, was bedeutete, dass man sich nicht reinhacken konnte. Falls es also Daten gab, die Ronsard niemand anderen sehen lassen wollte, dann waren sie gewiss auf diesem Computer zu finden. Ein weiterer stand auf dem Louis-Quatorze-Schreibtisch am anderen Ende des Zimmers, und dieser war an eine Telefonleitung angeschlossen sowie an einen Printer, einen Scanner, alles was es so gab eben.
    Auf Ronsards Schreibtisch stand überdies ein weiterer kleiner Monitor mit einem komplizierten Schaltpult davor, und von seinem Platz aus konnte John gerade noch erkennen, dass es sich dabei um einen Überwachungsbildschirm handelte, auf dem der Gang draußen zu sehen war. Ronsard wusste also im Voraus, wer ihn besuchen kam. Wahrscheinlich gab es irgendwo in diesem riesigen Haus einen zentralen Überwachungsraum, aber ob nun das gesamte Haus unter Beobachtung stand, würde er erst noch herausfinden müssen. Es konnte gut sein, dass dies, wie bei den Wanzen, nur auf gewisse Räume zutraf. Immerhin lagen in diesem Teil des Hauses Ronsards Privatquartiere, und er würde sich wahrscheinlich kaum selbst von seinem Überwachungspersonal beobachten lassen wollen.
    »Wer ist eigentlich der Hersteller dieser Substanz?«, erkundigte er sich wie beiläufig. Fragen konnte schließlich nichts schaden. Es kam ja gelegentlich vor, dass einem einmal etwas herausrutschte.
    Ronsard lächelte ihn an. »Ich habe eine Vereinbarung mit den … Herstellern getroffen. Sie vertreiben ihre Ware nur über mich, und ich erzähle niemandem, wer sie sind. Sobald das nämlich rauskäme, würde man sie förmlich belagern. Opportunisten würden versuchen, an die Formel heranzukommen, vielleicht sogar durch Kidnapping und Folter; die Regierung würde versuchen, den Laden dicht zu machen oder wenigstens die Labore zu übernehmen. So sind Regierungen nun mal, nicht?« Er nahm hinter seinem Schreibtisch Platz. »Und ich hatte gedacht, diese Leute hätten hinter meinem Rücken gehandelt. Sie und auch Ernst Morrell haben nach dem Artikel gefragt. Was hätte ich denken sollen? Aber Sie haben mich zum Glück beruhigt.«
    »Freut mich.«
    Johns steinerne Miene lockte ein Lächeln auf dem Gesicht des Waffenhändlers hervor. »Das sehe ich. Nun, Mr. Temple, sollen wir nun zum Geschäftlichen kommen? Ich habe Gäste, und Sie wollen sicher Ihr Werben um Mrs. Jamieson fortführen. Sagen Sie – was würden Sie eigentlich mit einer Frau anfangen, vorausgesetzt Sie haben Erfolg?«
    Johns Augen blitzten auf. »Dafür sorgen, dass sie sicher ist.«
    »Aha. Aber können Sie das überhaupt?« Er wies mit einer ausholenden Handbewegung auf die Computer, speziell den großen, hochmodernen auf dem Schreibtisch seiner Sekretärin. »Durch die Computer ist die Welt sehr klein geworden. Irgendwann wird es möglich sein, alles über jeden herauszufinden. Das klappt jetzt schon fast. Dann werden Sie nicht mehr so untertauchen können, wie jetzt.«
    »Informationen lassen sich fälschen oder löschen. Wenn ich eine Sozialversicherungskarte oder eine Kreditkarte brauche, benutze ich die eines anderen.«
    »Ja, aber was ist mit ihr? Sie kann nicht einfach untertauchen. Sie hat Familie, Freunde; sie hat ein Zuhause, ihren Alltag, eine Sozialversicherungsnummer und diese Kreditkarten, die Sie für so unwichtig halten. Glauben Sie mir, ich kenne die Dame gut genug, um zu wissen, dass sie sich weigern würde, eine gestohlene Kreditkarte zu benutzen.«
    Er wollte ihm Niema also immer noch ausreden, vermerkte John innerlich belustigt. »Wenn sie nicht will, was ich ihr zu bieten habe, kann sie einfach nein sagen. Jemanden zu kidnappen ist zu riskant, zieht viel zu viel Aufmerksamkeit auf sich.«
    »Etwas, das Sie vermeiden wollen«, nickte Ronsard. »Aber wenn sie mit Ihnen käme, was dann?«
    John betrachtete ihn schweigend, ließ sich nicht von dieser Frage ködern. Sie war ohnehin hypothetisch, aber das wusste Ronsard ja nicht. Sollte er ruhig denken, dass Temple der geheimnistuerischste Kerl war, der ihm je untergekommen war.
    Er ließ jeden Versuch Ronsards, über Niema zu reden, abprallen, obwohl ihm der Kerl eigentlich gar nicht so

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