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John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

Titel: John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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steht es mit Hunden?«
    »Ich glaube, er hat einen Hund. Zumindest habe ich mehrmals einen Hund bellen gehört.«
    Wells schüttelte den Kopf. Hunde stellten ein echtes Problem dar, denn sie bedeuteten Lärm. »Ist er verheiratet? Hat er Familie?«
    »Er ist geschieden«, antwortete Qais. »Etwa ein Jahr nach seiner Pensionierung. Seine Frau lebt in Houston.«
    »Hat er nur eine Frau?«, scherzte Wells.
    Qais lächelte. »Nur eine.«
    Gut. Dadurch verringerte sich die Gefahr, Fehler zu machen. »Khadri will, dass es heute geschieht? Muss es wirklich heute Nacht sein?«
    Qais nickte. »Er hat gemeint, du würdest es verstehen.«
    »Ich verstehe es«, gab Wells nickend zurück.
    »Ich kenne diese Gegend von meiner Arbeit als Gärtner«,
sagte er, wobei er auf die Karte deutete. »Die Region wirkt ruhiger, als sie ist. Die Mount Vernon ist eine breite Straße mit viel Verkehr. Wir können einen Abschneider quer durch die Gärten nehmen und das Grundstück auf diesem Weg auch wieder verlassen, wenn es sein muss. Dann kommen wir noch rechtzeitig zurück, um ein paar Stunden zu schlafen, ehe Qais wieder nach Detroit fliegt.«
     
    Zwei Stunden lang besprachen sie die Einzelheiten der Mission. Wells hätte gern mehr Zeit und viel mehr Informationen gehabt, um zu planen. Zum Beispiel einen Grundriss des Hauses, um zu wissen, wo West schlief. Angaben darüber, wie viele Polizeiwagen und private Sicherheitsdienste in diesem Viertel patrouillierten und auf welchen Routen. Ob West eine Waffe besaß, und wenn ja, wo er sie aufbewahrte. Stattdessen wusste er nicht einmal, ob das Haus über eine Alarmanlage verfügte und ob diese mit dem Zaun verbunden war. Sie würden schnell vorgehen und das, was ihnen an Informationen und Feuerkraft fehlte, mit Geschwindigkeit wettmachen müssen. Außerdem mussten sie bereits fort sein, wenn die Polizei eintraf, um sie festzunehmen. Wells ging davon aus, dass ihnen ab ihrem Eintreffen beim Haus höchstens fünf Minuten Zeit blieben, selbst wenn das Haus über keine Alarmanlage verfügte. Deshalb sollten sie mit drei Minuten rechnen. Wenn die Gegenspieler mit großem Aufgebot auffuhren, war eine Flucht praktisch unmöglich. Vor allem in feindlichem Gebiet wie in Buckhead.
    »Sobald wir Sirenen hören, ziehen wir uns zurück«, sagte Wells. »Augenblicklich.«
    Langsam führte Wells Qais und Sami an seinen Plan heran und überließ es ihnen, die Einzelheiten auszuarbeiten, damit sie nicht merkten, wie viel davon von ihm stammte.

    »Es reicht«, sagte Qais schließlich. »Ich habe schon das Gefühl, wieder in eurem FBI zu sein. Außerdem wissen wir alle, dass jeder Plan nutzlos wird, sobald wir drin sind. Das ist immer so.«
    »Stimmt«, bekräftigte Wells, »aber wir sollten zumindest so tun, als würde er funktionieren.« Abgesehen von seiner persönlichen Situation gefielen ihm die beiden Männer. Und wenn sie morgen auf dem Flug nach Guantanamo aufwachten, müssten sie sich selbst die Schuld dafür geben.
     
    Sami hatte für sich und Qais schwarze Pullover und Hosen gekauft, ähnlich wie die Kleidung, die Wells in dem Armeeladen erworben hatte.
    »Wir sehen aus wie eine Pantomimetruppe«, scherzte Wells, sobald sie sich umgezogen hatten.
    »Eine Pantomimetruppe?«, fragte Sami.
    »Wie diese Jungs, die ausschließlich Schwarz tragen und … ach, vergiss es.«
    Sami hatte auch eigene Waffen mitgebracht: Pistolen Kaliber .45 mit Schalldämpfern, sowie eine H&K-Maschinenpistole, die im Grunde ein Maschinengewehr mit gekürztem Lauf und einem 32-Schuss-Magazin war. Die H&K war ungenau und protzig, aber gleichzeitig eine Waffe mit hässlicher Wirkung. Außerdem konnten Dschihadis Maschinenpistolen nicht widerstehen, erinnerte sich Wells. Sie hatten wohl zu viele Filme gesehen. Die Pistolen Kaliber .45 waren ein guter Fang, denn sie feuerten Spezialpatronen mit Unterschallgeschwindigkeit ab, sodass sie mit einem zusätzlichen Schalldämpfer so leise waren, wie eine Waffe nur sein konnte.
    Wells hakte nicht nach, woher Sami die Waffen hatte. Da sie brandneu aussahen, fragte er sich einen Augenblick lang, ob vielleicht die CIA hinter der Mission steckte, um mit diesem
verrückten Plan seine Loyalität zu prüfen. Vielleicht erwartete ihn nicht West, sondern Vinny Duto in dem Haus.
    Aber Khadri selbst hatte Qais und Sami zu ihm geschickt, und wenn Khadri ein Maulwurf für die USA war, hätten sie Bin Laden schon längst festgenommen und die Al-Quaida zerstört. Nein. Die Waffen waren echt, sie waren

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