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John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes

Titel: John Wells Bd. 1 - Kurier des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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aber brannte in ihm ein so heftiges Verlangen, dass es schien, als wäre der Raum auf das zusammengeschrumpft, was er von ihr sehen und fühlen konnte. Er lehnte sie gegen die Rückenpolsterung der Couch und ließ seine Hände unter ihr T-Shirt gleiten …
    In diesem Augenblick klopfte es dreimal an der Tür. Sofort zog sie sich von ihm zurück.
    »Wer ist das?«
    »Verdammt«, stieß sie hervor.
    Erneut klopfte es an der Tür. Diesmal lauter.
    »Ich weiß, dass du da drin bist, du Schlampe«, erklang draußen eine undeutliche Stimme. »Mach die Tür auf.«
    »Mein Exfreund«, sagte sie.
    »Wie heißt er? Etwa Heinrich?«
    »Das ist nicht witzig. Wir haben uns im Juli getrennt. Aber er hat es nicht gut aufgenommen.« Wieder wurde geklopft. »Er kommt immer wieder vorbei. Aber bisher war noch niemand hier, wenn er gekommen ist.«

    Wells fühlte, wie seine Erregung schwand und sich sein Verlangen in Wut verwandelte.
    »Verdammter Mistkerl«, sagte er. »Ich werde ihn schon los.«
    »Ich kann das selbst regeln.«
    »Mach die Tür auf.«
    Als sie zur Tür ging, folgte Wells ihr und stellte sich so hinter die Tür, dass ihn der Mann nicht sofort sehen würde. Kopfschüttelnd lehnte sie ab und deutete auf das Schlafzimmer. Aber er legte ihr nur den Finger auf die Lippen, ohne sich zu bewegen. Schließlich öffnete sie die Tür einen Spalt. »Craig.«
    »Nicole …«
    »Geh nach Hause. Bitte.«
    »Du darfst mich nicht betrügen.« Wie jämmerlich, dachte Wells. Wie ein weinerlicher kleiner Junge.
    »Craig, wir haben uns vor zwei Monaten getrennt.«
    »Ich weiß, dass du einen Mann bei dir hast.« Bei diesen Worten stieß er die Tür etwas weiter auf.
    »Habe ich nicht.«
    »Ich habe euch vom Parkplatz aus gesehen.«
    Als Craig ihr einen Stoß versetzte, taumelte Nicole rückwärts.
    Wells versuchte nicht einmal, die Wut unter Kontrolle zu halten, die in seiner Brust aufstieg. Er hatte genug gesehen. Genug Männer, die ihre Frauen wie Vieh behandelten. Genug dummen Machismo für ein ganzes Leben. Er riss die Tür auf und stellte sich vor Craig auf. Der Mann war gar nicht so klein, wohl fast zwei Meter zehn. Sein gerötetes Gesicht war von einer Whiskeydunstwolke umgeben.
    »Ich wusste es«, stieß Craig triumphierend hervor, als würde Wells’ Anwesenheit seine eigene rechtfertigen.

    »Geh nach Hause«, forderte ihn Wells ruhig auf, obwohl er wusste, dass Craig seinen Rat nicht befolgen würde. »Ich kämpfe nicht mit Betrunkenen.«
    »Verschwinde«, brüllte Craig, während er zu einem Schwinger ausholte, dem Wells leicht ausweichen konnte.
    »Geh nach Hause. Ich will dir nicht wehtun«, sagte Wells. Als der Mann erneut ausholte, wich Wells wieder aus. Ein roter Schleier lag über den Augen des Mannes. Wells konnte Craigs Blut beinahe riechen. Zu viel Einsamkeit. Zu viel unerwidertes Verlangen.
    »Ich habe dich freundlich aufgefordert«, sagte Wells gleichsam zu sich wie zu Craig.
    »Freundlich?« Craig verzog die Lippen zu einem spöttischen Grinsen. »Gehst du jetzt mit Schwulen aus, Nicole?«
    Als er zu einem weiteren betrunkenen Schwinger ausholte, ergriff Wells seinen Arm, fing den Hieb ab und versetzte ihm einen kräftigen rechten Schlag in den Magen, sodass Craig augenblicklich zusammenklappte. Dann einen schnellen linken Jab ins Gesicht und wieder eine Rechte in den Magen. Nach Atem ringend, ließ Craig die Hände sinken.
    »Jesse …«, rief Nicole. »Ich rufe lieber die Cops.«
    Wieder schlug Wells zu. Dazu trat er einen Schritt nach vorn, und versetzte Craig einen Aufwärtshaken, in den er sein gesamtes Gewicht hineinlegte. Craigs Mund klappte zu, und er fiel rücklings auf die Galerie der zweiten Etage. Wells folgte ihm hinaus und wartete. Wie vorhergesehen, griff Craig nach dem Geländer und versuchte, sich hochzuziehen. In diesem Augenblick versetzte ihm Wells einen Tritt in die Rippen. Während sich Craig stöhnend auf die Seite rollte, seine Rippen umklammerte und Blut und Zähne ausspie, überlegte Wells, wo er den nächsten Treffer landen sollte.

    »Hör auf, du verrückter Psychopath. Hör auf!«, brüllte Nicole, während sie von hinten auf Wells’ Rücken sprang.
    »Nicole …«
    »Du bringst ihn noch um!« Dann ließ sie von Wells ab und kniete sich neben Craig nieder.
    Wells trat einen Schritt zurück. »Du Psychopath«, fuhr ihn Nicole an, während sie von unten zu ihm emporsah. »Lass uns allein. Geh!« Dabei deutete sie die Treppe hinunter. »Und lass dich nie wieder im Rusty Nail blicken,

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