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John Wells Bd. 2 - Netzwerk des Todes

John Wells Bd. 2 - Netzwerk des Todes

Titel: John Wells Bd. 2 - Netzwerk des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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war.«
    »Er wird dich verfolgen. Uns. In gewisser Weise hat er mit dem geprahlt, was er getan hat.«
    »Wenn er klug ist, lässt er die Sache auf sich bewenden und ist froh, dass ich ihn nicht erschossen habe. Er kann uns ohnehin nicht aufspüren. Und falls er doch herausbekommt, dass wir es waren …«
    Exley verstand. Sie waren unberührbar. Zumindest glaubte Wells das.
    »Warum hast du ihn zum Schluss so zugebunden, John? Er war doch schon wütend.«
    »In dem Augenblick schien es mir eine gute Idee zu sein.«
    Sie wartete, aber Wells schwieg, wobei sein Atem ruhig ging. Da wusste sie, dass er nichts mehr dazu sagen würde. »Roll dich hinüber«, sagte sie.
    Sobald er sich umgedreht hatte, schmiegte sich Exley an ihn und ließ ihre Hände über seinen festen Körper gleiten. Sie schob sein T-Shirt hoch und berührte die rote Narbe oben auf seinem Rücken. Er seufzte leise und glücklich und griff nach hinten, um sie auch zu berühren. Mit geschlossenen Augen küsste sie seinen Rücken.
    »Wer, glaubst du, bezahlt für diese Kerle?«, fragte er.
    Sie hob den Mund von seiner Haut. »Keine Ahnung. Und das ist echtes Geld. Einhundertzwanzig Millionen.«
    »Aber denk darüber nach. Wir geben pro Monat mehrere Milliarden Dollar in Afghanistan aus. Für einen Bruchteil davon macht uns jemand die Sache bedeutend schwerer. Keine schlechte Investition.«
    »Syrien. Libyen.«

    »Der Iran?«
    »Vielleicht.«
    Wells setzte sich auf und lehnte sich gegen das abgenutzte Kopfteil des Bettes. Exley fuhr mit der Hand über seine Brust, deren Muskeln hart waren wie Stahl.
    »Kommst du dem Maulwurf näher?«, erkundigte er sich.
    »Wir wären ihm näher, wenn ich nicht hierhergekommen wäre. Aber wir werden ihn bald erwischen. Shubai hat uns genügend Informationen geliefert. Auf gewisse Weise ist es aber auch einerlei. Er hat bereits Schaden angerichtet. Immerhin haben wir heute keinen einzigen chinesischen Agenten, dem wir vertrauen können.«
    »Das ist kein guter Augenblick«, sagte Wells.
    »Nein. China und der Iran können jederzeit eine große Sache verkünden. Sie leugnen es nicht einmal ab. Einerseits gibt es Schwierigkeiten mit Taiwan und andererseits berichtet Shubai von Machtkämpfen in Peking. Er sagt, die Hardliner wollten beweisen, wie tough sie sind, dass wir ihnen die Stirn bieten müssen, denn wenn wir auch nur die geringste Schwäche zeigen, werden sie noch weiter drängen.« Exley schloss die Augen. Erschöpfung erfasste sie.
    »Glaubst du, Peking könnte die Sache mit Kowalski eingefädelt haben, um die Taliban zu unterstützen?«
    »Das habe ich mich auch gefragt, als du Macao erwähntest. Aber warum sollten sie einen Krieg gegen uns riskieren?«
    »Das alles ergibt keinen Sinn«, sagte Wells. »Die Chinesen schließen dieses Abkommen mit dem Iran ab. Sie verraten den Verfasser. Es sieht aus, als wären sie auf Kampf aus.«
    »Ja und nein. Sie greifen uns von der Seite an. Sie hoffen, dass wir überreagieren.«
    »Aber das ist nicht das, was Shubai sagt, richtig? Er sagt,
dass sie uns zurückdrängen wollen, damit die ganze Welt sieht, wie mächtig sie werden.«
    »Was würdest du tun, John, wenn du die Show leiten würdest? Würdest du die Chinesen scharf zurückweisen, oder würdest du die Dinge langsam köcheln lassen?«
    Er überlegte. »Ich weiß nicht. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie uns einfach herumstoßen, und so wie es klingt, weiß dieser Shubai, wovon er spricht. Aber es gibt etwas, das wir nicht sehen. Ich hasse es, zufällig in einen Krieg zu stolpern.«
    Wells machte sich nicht die Mühe zu fragen, was sie dachte. Wortlos rollte er sich auf sie. Wie immer, überraschte sie seine Größe. Er umschlang sie, legte seine Lippen auf ihre und küsste sie mit offenem Mund. Er fragte nie um Erlaubnis, dachte sie. Das musste er auch nicht. Mit seinen großen Händen fasste er an ihre Taille, dann knöpfte er mit einer Hand ihre Jeans auf und zog sie mit der anderen über ihre Hüften. Rasch vergaß sie, dass sie müde war.

24
    Als Larry Young, der Pressesekretär des Weißen Hauses, auf das Podium zusteuerte, fühlte er bereits die Unruhe im Presseraum. Diese nachmittägliche Berichterstattung war üblicherweise ein Spiel für Insider, das kaum ein paar Tausend Politikjunkies ansahen. Nicht so heute. Heute würde Young von Los Angeles bis Boston, und von Tokio bis Moskau live ausgestrahlt werden. Die Chinesen und Iraner hatten am Morgen für weltweite Aufmerksamkeit gesorgt.
    Young wartete ab, bis

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