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John Wells Bd. 2 - Netzwerk des Todes

John Wells Bd. 2 - Netzwerk des Todes

Titel: John Wells Bd. 2 - Netzwerk des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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gesehen.
    »Ich habe nicht geglaubt, dass ich je gezwungen sein würde, diese Karte auszuspielen, Vinny. Ich habe Sie unterschätzt. Sie haben ihn dorthin geschickt, und Sie wollen ihn lieber sterben lassen, als einen Finger zu rühren. Das Verrückte daran ist, dass er vielleicht wirklich einen Weg aus diesem Chaos weiß.«
    »Wir wissen nicht, was er in der Hand hat, Ellis, genau darum geht es. Ich werde nicht die Empfehlung aussprechen, tausende Matrosen in Gefahr zu bringen und vielleicht sogar die Chinesen zu einem entscheidenden Schritt anzustacheln, nur um einen Mann zu retten.«
    »Um einen Krieg zu verhindern.«
    »Was, wenn sie ihn umgedreht haben?«
    »Wo habe ich dieses Lied schon einmal gehört? Es ist nicht seine Schuld, dass er New York rettete, während Sie versuchten, ihn zu verhaften. Sehen Sie zu, dass Sie endlich
darüber hinwegkommen.« Shafer erhob sich. »Kommen Sie, Jenny. Wir gehen über den Fluss und durch den Wald. Auf zum Haus des Präsidenten.«
    »Ellis …«, sagte Duto.
    »Ja, Direktor. Die Sache ist so einfach, dass selbst Sie es verstehen sollten. Sie sagen dem Präsidenten, dass wir die Möglichkeit haben, diesen Krieg zu verhindern, und dass wir Wells herausholen. Und wenn Sie es nicht tun, werde ich es tun.«
    »Und was werden wir den Chinesen sagen, wenn sie uns fragen, warum die Hälfte unserer Flotte dreißig Kilometer vor der Küste liegt?«
    »Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist.«
    »Sie haben das größte Problem vergessen, Ellis«, meldete sich Tyson zu Wort. »Wir haben keine Ahnung, wie wir Mr Wells finden sollen. Schlagen Sie etwa vor, so lange im Kreis zu fahren, bis er auf einem Holzfloß zu uns paddelt, oder womit auch immer er kommt? Ich versichere Ihnen, dass dieser Plan der Navy nicht gefallen wird, vor allem nicht, solange die chinesischen U-Boote noch ungehindert kreuzen.«
    Als ihn Shafer verwirrt ansah, nützte Tyson seinen Vorteil.
    »Sie können gern Drohungen ausstoßen, Ellis, aber es gibt auch einige reale, praktische Probleme.«
    »Ich habe eine Idee«, sagte Exley.
    »Erzählen Sie uns davon«, forderte sie Tyson auf.
    »Sie haben recht. Wir können ihn nicht finden. Deshalb müssen wir es ihm erleichtern, uns zu finden.«
    Exley umriss ihren Plan. Duto schüttelte den Kopf, noch ehe sie bis zur Hälfte gekommen war. »Keine Chance«, sagte er. »Die Air Force wird sich nie …«

    »Sie wird, wenn es ihr der große Mann befiehlt«, sagte Shafer.
    »Woher wollen Sie überhaupt wissen, dass Wells verstehen wird, was wir tun?«
    »Er wird es verstehen«, sagte Exley.
    Und plötzlich lächelte Duto. Es war das überlegene Lächeln eines Pokerspielers, der seine Gegner bei einem Bluff beobachtete, der zum Scheitern verurteilt war. »Sie, ich und Ellis. Wir fahren gemeinsam hinüber. Sie und Ellis können dem großen Mann erzählen, was immer Sie wollen. Mir ist es gleichgültig. Solange er weiß, dass es von Ihnen kommt.«

35
    Wells schlief.
    Dann wachte er auf …
    Und noch ehe er wusste, wo er sich befand, hatte er schon die 22er hochgerissen. Der Lagerraum. Cao stand in der Tür. Während Wells die Pistole sinken ließ, hob Cao die Hände.
    »Sie okay, Time-Square-Wells?«
    »Alles in Ordnung.« Wells hustete. Sein Verband war immer noch weiß, zumindest an der Außenseite.
    Cao warf Wells ein blaues Sweatshirt mit Reißverschluss zu, das dieser überzog. Seine Schulter saß locker im Gelenk. Vielleicht war sie durch die Folter für immer geschädigt. Er trank einen großen Schluck lauwarmes Wasser, um seine ausgedörrte Kehle zu beruhigen.
    »Bereit?«
    Wells steckte die Pistole in den Hosenbund und stemmte sich mühsam hoch. Nach wenigen Schritten sackte er zusammen. Caos Männer halfen ihm aus dem Restaurant hinaus, wo ein schmutzig weißer Lieferwagen mit laufendem Motor wartete. Im Inneren des acht Meter langen Laderaums waren Holzkisten und Möbel aufeinandergestapelt.
    »Sie müssen pissen?« Cao deutete auf seinen Schritt. »Dann gehen jetzt.«
    »Alles in Ordnung.«
    »Dann wir fahren.« Cao stieg in den Wagen und streckte
Wells die Hand entgegen. An der Vorderwand des Laderaums befand sich hinter einem Bücherregal ein Hohlraum von ungefähr einem Meter Breite. Gerade groß genug, sodass zwei Männer darin sitzen konnten, wenn es ihnen nichts ausmachte, sich versehentlich zu berühren. Auf dem Boden dieses Hohlraums lagen eine Decke und weitere Ausrüstungsgegenstände: Wasserflaschen, eine Taschenlampe und zusätzliche

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