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John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

John Wells Bd. 3 - Stille des Todes

Titel: John Wells Bd. 3 - Stille des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Berenson
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ein bisschen Zeit. Uns. Mir.«
    Wells erhob sich, schob den kleineren Shafer mit einer leichten Berührung der Hand an dessen Schulter zur Seite und drängte sich an ihm vorbei. Er öffnete die Tür.
    »Lass mich wissen, wenn wir den Namen kennen, Ellis.«
     
    Am nächsten Tag meldete die NSA, beide Nummern führten zu demselben sechsstöckigen Gebäude im Zentrum von Moskau. Das Gebäude sei an vier Parteien vermietet, die alle mit dem russischen Militär, dem FSB oder beiden zu tun hätten. Eine davon sei ein Sicherheitsdienst, der multinationale amerikanische Konzerne schützte, die in Moskau Geschäfte tätigten. Bei einer anderen scheine es sich um eine Strohfirma der russischen Armee zu handeln, wie sie das Verteidigungsministerium einsetze, um zum Beispiel Softwareprogrammierer zu rekrutieren, die nicht Vollzeit für die Regierung arbeiten wollten. Die dritte sei eine Mantelgesellschaft, deren Zweck es vermutlich sei, Geld aus Russland herauszuschleusen. Es sei unwahrscheinlich, dass eine von ihnen mit dem Anschlag zu tun habe.
    Anders sah es bei der vierten Firma aus. Helosrus. Die NSA-Akte zu der Firma war dünn, ließ aber an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.
    Helosrus gehört Iwan Markow, dem früheren zweiten Mann im Leitungsstab des FSB. Markow hält weiterhin enge Verbindung zu hohen Beamten des FSB, von denen einige angeblich stille Teilhaber von Helosrus sind. Offiziell stellt die Firma Leibwächter für die Führungskräfte von Unternehmen mit engen Verbindungen zur russischen Regierung wie dem Erdgasmonopolisten Gazprom. Die Mitarbeiter gelten als aggressiv und gewaltbereit.

    Helosrus übernimmt Einsätze, die andere Sicherheitsfirmen ablehnen, auch wenn sie illegal sind. Aus einer vertraulichen Quelle innerhalb der russischen Regierung wissen wir, dass der FSB Helosrus eingesetzt hat, um russische Oppositionsparteien zu schikanieren. Das Ausmaß dieser Schikanen ist unbekannt.
    Helosrus führt auch Missionen außerhalb Russlands durch. Die Art dieser Einsätze ist unbekannt. Im Juli berichtete eine vertrauliche Quelle eines anderen ausländischen Geheimdienstes, Mitarbeiter von Helosrus seien für den Flugzeugabsturz verantwortlich, bei dem Sascha Kordowskij ums Leben kam.
    Kordowskij hatte im russischen Ölgeschäft Milliarden verdient, bevor er im Kreml in Ungnade fiel und nach London ins Exil gehen musste. Seine Gulfstream war nach dem Weltwirtschaftsforum, bei dem führende Politiker alljährlich im schweizerischen Davos mit Vertretern der Geschäfts- und Finanzwelt zusammenkamen, gegen einen Berg geprallt. Die Quelle lieferte keine Beweise für diesen Vorwurf. Es sei darauf hingewiesen, dass die Schweizer Behörde für Flugsicherheit den Absturz nach gründlicher Untersuchung als Unfall einstufte.
    Alles passte zusammen. Kowalski bezog seine Waffen aus Russland. Also musste er Markow kennen. Vermutlich waren sie Geschäftspartner. Und von seinen früheren Begegnungen mit Kowalski wusste Wells aus erster Hand, dass sich Kowalski an Moskau wandte, wenn er Hilfe bei gefährlichen Aufträgen benötigte.
    Aber diesmal war Kowalski zu weit gegangen und hatte Spuren hinterlassen. Während er die Helosrus-Akte studierte, fragte sich Wells, wie Kowalski ein solch dummer Fehler hatte unterlaufen können. Vermutlich war er davon ausgegangen, dass seine Auftragsmörder unerkannt
untertauchen würden. In Anbetracht der Tatsache, dass Al-Qaida noch eine Rechnung mit Wells offen hatte, hätten CIA und alle anderen mit Sicherheit muslimische Terroristen hinter dem Anschlag vermutet.
     
    In den folgenden zehn Tagen bereitete sich Wells auf Moskau vor. Normalerweise hasste er Verkleidungen, aber diesmal blieb ihm keine Wahl. Er konnte schlecht in den Büroräumen von Helosrus aufkreuzen und nach Markow fragen.
    Also färbte er sich das Haar schwarz und hörte auf, sich zu rasieren. Er kaufte sich eine Jahreskarte für Solar Planet in Washington und stellte sich jeden Tag dreimal zehn Minuten in eine Bräunungskabine. Da er zu einem Viertel Libanese war, war seine Haut bald so dunkel wie in seinen Jahren in Afghanistan und Pakistan. Mit dem dunklen Haar, dem ungepflegten Bart und der olivfarbenen Haut sah er plötzlich mehr wie ein Araber aus als wie ein Amerikaner.
    Zugleich fing er an zu essen wie nie zuvor. Er stopfte sich mit Junkfood und noch mehr Junkfood voll: Pommes, Schokoriegel, Double Cheeseburger, Donuts, Eis und Milkshakes. Die ersten paar Tage machte das sogar Spaß, aber dann rebellierte

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