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Jones, Diana Wynne

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Titel: Jones, Diana Wynne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 03 Der Fluss der Seelen
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Abenteuern, die wir erlebt hatten. Er sagte mir, dass er sich kaum noch an die Zeit erinnern könne, als er uns in seinem Körper begleitete. Während ich berichtete, fiel es mir wirklich schwer, nicht andauernd auszurufen: »Aber bestimmt erinnerst du dich doch, wie krank Robin gewesen war!«, oder: »Du musst doch wissen, was für ein Mensch unser König ist!«
    Als ich fertig war, fragte ich: »Was meinst du, was muss ich tun, um den Einen zu befreien?«, und auch darauf wusste Gull keine Antwort. »Ich hatte gehofft, du wüsstest Bescheid«, sagte er. Ich war völlig entmutigt.
    »Aber du musst es wissen!«, jammerte ich. »Sonst kann ich doch niemanden fragen, weil es einer aus unserer Familie sein muss, der es tut!«
    »Ja, das weiß ich. Wir haben ihn gebunden; wir müssen ihn entbinden«, sagte Gull. »Jetzt steigere dich nicht hinein. Lass uns nachdenken.« Mir tat es gut, dass mir jemand zur Seite stand, der so gelassen war wie Gull. Seine Ruhe habe ich immer sehr vermisst. »Du hast den Einen bei dir«, sagte er, »und du hast den Zaubermantel, der erzählt, wie du herausgefunden hast, auf welche Weise Kankredin erst den Einen und dann mich eingefangen hat. Und Tanamil sagt, es sei ein Glück gewesen, dass du Kankredins Gewand nicht ganz gesehen hast … Das könnte es sein, Tanaqui! Auf deinem Mantel ist Kankredins Zauberspruch unterbrochen! Versuch doch, den Mantel vor dem Angesicht Oreths um den Einen zu legen!«
    Als Gull diesen Namen hier aussprach, hallte er im Strombett wider. Die hastenden Seelen hielten inne und hoben ihre weißen Gesichter zu uns.
    »Ich zeige dir, wo seine Quelle ist«, sagte Gull ruhig. Der Nachhall verklang, und die Seelen eilten weiter.
    »Ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, wie die Dinge das Gleiche sind und doch nicht das Gleiche«, sagte ich. »Der Eine ist nicht der Strom. Ist er diese goldene Figur?«
    »Ihn gab es schon vor dem Strom. Den Strom hat er geschaffen«, antwortete Gull. Er schritt ernst einher und runzelte die Stirn, während er versuchte, es mir zu erklären. Gull ist kein Denker wie Hern oder Entchen. »Indem er den Strom erschuf, wurde er als der Eine gebunden. In gewisser Weise ist er also der Strom oder zumindest dessen Ursprung.«
    »Aber der Strom besteht aus den Seelen der Menschen«, wandte ich ein. »Und aus Wasser.«
    »Er ist all das«, sagte Gull. »Aber … nun, wenn irgendjemand wirklich der Strom ist, dann wohl eher Mutter.«
    »Mutter!«, rief ich aus.
    »Erklären kann ich es nicht«, sagte Gull. »Aber ich habe sehr viel mit Mutter gesprochen. Mir kam es zwar vor, als würde es dem Einen nicht gefallen, aber er hat mich auch nicht daran gehindert. Mutter ist nicht gebunden, musst du wissen, aber sie steht in Ungnade, weil sie Vater geheiratet hat. Sie hat mir alles Mögliche erzählt. Du würdest mir nie glauben, was für eigenartige Orte und seltsame Unvergängliche es in unserem Land gibt. Wenn wir befreit sind, möchte ich ausziehen und mir einige davon ansehen. Ja, das will ich. Und ich werde dabei viel mehr Spaß haben als Hern bei dem, was er tun wird, das kann ich dir sagen!«
    Ich erinnere mich, dass ich hinunter ins Strombett blickte, während Gull sprach. Es war schmaler geworden – nur noch eine Art Rinne im Fels –, und viel weniger Menschen hasteten darin entlang.
    »Was wird Hern denn tun?«, fragte ich.
    Gull lachte. »Das sage ich dir nicht. Du würdest es mir sowieso nicht glauben.«
    »Weißt du denn, was aus uns allen wird?«, fragte ich wissbegierig. »Was wird aus mir?«
    »Das darf ich dir einfach nicht sagen«, entgegnete Gull. »Damit würde ich schreckliches Unglück auf dein Haupt laden. Aber unser Mallard wird ein mächtiger Magier – so viel will ich dir verraten. Wir müssen dort hinein. Gib Acht, wohin du trittst. Der Stein ist sehr glitschig.«
    Die Seiten der Rinne waren nass, die erste Feuchtigkeit, die ich hier entdeckte. Ich hätte erwartet, dass hier Moos oder Moder oder anderes grünes Zeug wuchs, doch es gab nur die Nässe. Während ich herunterstieg, klammerte ich mich mit den Händen an den Stein und spürte, wie meine Füße immer wieder ausglitten. Gull stieg mir behände hinterher, aber ich merkte, dass auch er sehr vorsichtig war.
    Als wir unten ankamen, ragten die Felsen an den Seiten hoch über unsere Köpfe hinweg, und zwischen ihnen herrschte Düsternis. Trotz der Dunkelheit umgab uns ein gelb-grüner Schimmer, in dem wir sehen konnten. Ich blickte die schmale Rinne entlang. Wo

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