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Jones, Diana Wynne

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Titel: Jones, Diana Wynne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 04 Die Krone von Dalemark
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auf der ersten Straße Pferde mieten, dann könnten sie fast genauso schnell verschwunden sein wie wir.«
    »Und Kialan hat Keril nichts zu berichten«, sagte Moril. »Keril versteht sich recht gut darauf, aus Leuten etwas herauszubekommen.«
    »Das glaube ich dir«, sagte Mitt.
    Während sie die Schulmauern umrundeten, sah Maewen deutlich einen Mann in Hannarter Montur. Er drängte sich durch das Tor und eilte kopfschüttelnd zu Kialan. Bevor sie ganz außer Sicht waren, stellte Kialan höchst überzeugend seine Empörung zur Schau, seine Verblüffung und das Ende seiner Geduld. Als Letztes sah Maewen, wie die Hannarter Reiter sich in die andere Richtung wandten und davonstoben.
    Wie durch ein Wunder schien niemandem das Fehlen des Kelches aufgefallen zu sein.
     

 
     
     
    Teil 4
     
    Teil 4  Schwert und Krone
     

15.
    Kaum hatten sie die Rechtsakademie hinter sich gelassen, als Maewen eine tiefe Erschöpfung befiel. Das Auental war genauso schön, wie sie es von ihrem Besuch mit Tante Liss in Erinnerung hatte, und zum ersten Mal erkannte sie einiges wieder, nur gab es viel weniger Häuser als in ihrer Zeit. Sie folgten schmalen, von meilenlangen Hecken voll wilder Rosen gesäumten Landstraßen, die Maewen vor den Augen verschwammen. Sie war so müde, dass sie, ohne es zu merken, an Hestefans Wagen vorbeigeritten wäre, wenn die anderen nicht angehalten hätten.
    Der Wagen stand auf einem Dreieck, wo drei Straßen aufeinander trafen. Das Maultier war an eine Eiche gebunden, die fast die gleiche Farbe hatte wie der Wagen, und döste im Stehen. Moril sprang von der Stute und eilte besorgt zum Gespann; die Quidder hüpfte ihm über den Rücken. Er blickte hinten in den Wagen hinein und kam erleichtert zurück. »Alles ist gut. Er liegt drin und schläft.« Besorgnis trat auf sein Gesicht. »Ich glaube, es geht ihm schlecht.«
    »Er ist kein junger Mann mehr«, entgegnete Navis. »Und ganz gewiss hat er sich verletzt, als euer Wagen umstürzte. Zumindest hat er einen Schock davongetragen.«
    »Lasst ihn doch schlafen«, schlug Mitt vor. »Es heißt, der Schlaf heilt alle Wunden.«
    Moril band das Maultier los, das keineswegs erfreut wirkte, sich wieder bewegen zu dürfen, und schloss sich mit dem Wagen den Pferden an. Hestefan rührte sich nicht. Die Meilen vergingen noch langsamer. Moril war weiß im Gesicht vor Sorge.
    »Das ist auch kein Wunder«, murmelte Navis Mitt zu. »Was wird aus ihm, wenn Hestefan stirbt?«
    »Er hat ja noch seinen Bruder«, entgegnete Mitt unerschütterlich. »Er kann den alten Kerl eben gut leiden, das ist alles. Mach dir lieber Sorgen um Hildi. Ich will dir jetzt alles erzählen, was ich von Kialan erfahren habe.« Gedämpft sprachen sie miteinander.
    Maewen folgte noch immer wie betäubt den langen Straßen durch das Tal, bis sie nach einem weiten Stück Wegs auf einem steilen Pfad das Hochland erreichten. Nach einem Ritt, der ihr ewig vorkam, schleppte sich das Pferd endlich auf flachen grünen Rasen, und da stand der Wegstein und warf im Abendlicht einen riesigen, hohlen Schatten. Als Wend aufstand, um sie zu begrüßen, überragte sein Schatten sogar noch den des Wegsteins.
    Kaum sah Maewen ihn, als eine Wachsamkeit von ihr abfiel, von der sie gar nicht gewusst hatte, dass sie sie aufrechterhielt. Endlich in Sicherheit!, dachte sie nur. Wend war ein Unvergänglicher. Er hatte die Macht, sie zu schützen. Ihre Erschöpfung war fast ganz verschwunden, und sie begriff, dass ihr Verstand hinter dieser Erschöpfung verborgen hatte, wie sehr sie sich fürchtete, jemand könnte in ihrem Rücken hinter einer Hecke hervorspringen und erneut einen Mordanschlag auf sie verüben. Sie freute sich so sehr, Wend zu sehen, dass sie sich aus dem Sattel herabbeugte und ihm kräftig die Hand drückte.
    Wend wirkte überrascht, doch sie merkte ihm an, dass er zugleich auch sehr geschmeichelt war. Einen Moment lang sah er wie ein ganz gewöhnlicher Mensch aus, der sich über ein Wiedersehen mit alten Freunden freut. »Etwa eine Meile von hier gibt es einen guten Lagerplatz«, sagte er.
    Der Lagerplatz war sogar sehr gut; ein grünes, rasenartiges Areal abseits der Straße. Er lag an einem Teich, den ein herabstürzender Bach speiste. Ein kleines Wäldchen aus Ebereschen und Weißbirken spendete Schatten, und große Steine boten sich als Sitzgelegenheiten an. »Schutz«, sagte Wend und tätschelte einen schlanken silbrigen Stamm.
    »Libbi Bier?«, fragte Mitt.
    Wend sah ihn an. »Du kennst sie?«,

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