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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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besorgten Blick und bekam plötzlich Angst. Doch er verdrängte das Gefühl, ging zu ihr und küsste sie.
    „Rate mal, was für eine Überraschung ich für dich habe.“ Er erschrak selbst, wie falsch seine Munterkeit klang. „Ich habe eine Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer für uns gebucht. Wir …“
    „Ich kann nicht mitkommen.“
    Diese schroffe Ablehnung hatte er nicht erwartet. Einen Augenblick starrte er Linda nur an, und ein heftiger Schmerz erfasste ihn. So war das also. Bisher hatte er sich noch nie eingestanden, wie viel ihm seine Frau bedeutete.
    „Ich kann nicht mit auf die Kreuzfahrt gehen, Richard.“ Sie rang die Hände, und er sah, dass ihr Ehering ganz locker saß. Das schien ein böses Omen zu sein.
    „Ich … ich bin schwanger.“
    Schwanger? Richard sah Linda an, als hätte er das Wort noch nie gehört.
    Sein ausdrucksloses Gesicht passte so genau zu ihrer heimlichen Angst, er würde das Baby nicht wollen, dass sie sofort mit ihrer vorbereiteten Rede begann.
    „Bitte mich nicht, das Kind wegzumachen, Richard, ich werde es nicht tun. Es ist unser Kind … Wenn du es nicht willst, werde ich es allein aufziehen. Ich weiß ja, wir hatten Kinder nicht eingeplant, aber nachdem ich jetzt schwanger bin …“ Sie hob den Kopf und sah ihn an. „Nachdem ich jetzt schwanger bin, will ich das Kind behalten, selbst wenn ich dich deswegen verliere.“
    „Ein Baby … Du bekommst ein Baby?“ Langsam schüttelte Richard ungläubig den Kopf. „Und ich dachte …“ Plötzlich merkte er, was er beinahe gesagt hätte. Linda hatte kein Verhältnis mit einem anderen Mann. Sie war ihn nicht leid. Sie bekam ein Kind – ihr gemeinsames Kind!
    „Du bekommst unser Kind“, sagte er leise, ging zu seiner Frau und zog sie in seine Arme. Er hatte zwar nicht vorgehabt, Vater zu werden, aber er war jüdisch genug, um einen ungeheuren männlichen Stolz darüber zu empfinden, dass er sie geschwängert hatte.
    Später, nachdem sie zu Abend gegessen und Champagner getrunken hatten und Linda mit dem Kopf auf seiner Schulter schlief, ging Richard die Ereignisse des Tages noch einmal durch. Zum ersten Mal in seinem Leben verspürte er das Bedürfnis, die Schicksalsmächte zu besänftigen, damit sie seinen Sohn nicht für die Missetaten des Vaters bestraften. Die beste Möglichkeit dazu war vielleicht, Jessica das Geld zurückzuzahlen, das er von ihr erpresst hatte. Je mehr er über diesen Gedanken nachdachte, desto besser gefiel er ihm. Er würde es für seinen Sohn tun. Ja, das war eine gute Idee.
    Alex kehrte äußerst besorgt von dem Zusammentreffen mit Richard und Simon zurück. Miles hatte ihn darauf aufmerksam gemacht, wie Simon war. Aber bis zum heutigen Abend hatte er es nicht richtig begriffen. Es schien unglaublich, dass solch ein Mann – ein geachtetes Mitglied der Gesellschaft – frei herumlaufen durfte.
    Julia wartete auf ihn, als er nach Hause kam. Miles hatte sie dem Waisenhaus empfohlen und ihrem Leben dadurch einen neuen Sinn gegeben. Inzwischen verbrachte sie so viel Zeit wie möglich dort. Sie schien ein ganz besonderes Gespür für diese Kinder zu haben, und sie hatten schon einmal über die Möglichkeit einer Adoption nachgedacht.
    Außerdem war Alex von einem großen Konzern angesprochen worden, der ihm sein Hauptprodukt abkaufen wollte, obwohl die Firma nicht den Zuschlag für den Regierungsauftrag erhalten hatte. Das Geld würde ihn aller seiner finanziellen Sorgen entheben, sodass er sich dem zuwenden konnte, was ihm am meisten Freude bereitete: der Weiterentwicklung immer raffinierterer Anwendungstechniken für Mikro-Chips.
    Das Haus konnten sie behalten. Allerdings hatte Julia schon erwähnt, dass sie ganz gern in ein kleineres umziehen würde. Sie war anders geworden. Nein, nicht anders – sie war wieder die Frau, in die er sich einmal verliebt hatte.
    Alex wünschte nur, er könnte Pepper und Miles davor warnen, dass Simon restlos wahnsinnig geworden war, nachdem er die Kandidatur für den Parteivorsitz hatte zurückziehen müssen. Seine Sorgen wären sogar noch größer gewesen, hätte er geahnt, was tatsächlich in Simon vorging.
    Pepper teilte solche Befürchtungen nicht. Als Miles sie darauf hinwies, dass sie in großer Gefahr sei, lachte sie ihn aus. Ihr ganzes Leben hatte einen neuen Sinn bekommen, die Vergangenheit und mit ihr Simon Herries war unwichtig geworden. Während des Rückflugs nach Heathrow versuchte Miles vergeblich, ihr einen Leibwächter zu empfehlen.
    „Dann zieh

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