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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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überwinden, aber sie hinterließen Narben. Oliver würde ohne diese Narben erwachsen werden.
    Pepper stand auf, beugte sich hinab und umarmte und küsste erst Mary und dann Philip. Beide begleiteten sie zum Wagen.
    „In drei Wochen veranstaltet Olivers Schule einen Tag der offenen Tür“, erzählte Philip. „Wirst du dafür herkommen können?“
    Pepper sah Oliver an, der scheu lächelte.
    „Nun, da er mein Patenkind ist, muss ich das wohl.“
    Oliver strahlte. Pepper merkte, dass sie genau den richtigen Ton in Gegenwart seiner Freunde angeschlagen hatte. Jungen dieses Alters missbilligten Gefühlsausbrüche bei den Erwachsenen zutiefst.
    Sie stieg in den Wagen und schaltete die Zündung ein. Vor ihr lagen London und der Montag.
    Würden die vier auf die Briefe reagieren? Pepper vermutete es. Sie hatte mit einem Köder gewinkt, dem keiner widerstehen konnte. Alle würden einen Vorteil von einem Kontakt mit Minesse Management erwarten, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Grimmig lächelte Pepper vor sich hin und fuhr in Richtung Autobahn.

3. KAPITEL
    A  m Montagmorgen kam Pepper später als gewöhnlich in ihre Firma. Sie fühlte, wie die Spannung in ihr wuchs, während der dichte Verkehr in Knightsbridge sie zusätzlich aufhielt.
    Weiter vorn sah sie die Leute bei Harrods ein- und ausgehen und die Brompton Road und den Sloane Square entlangeilen. Hier waren Einkaufsparadiese für jene entstanden, die viel Geld ausgeben konnten.
    Elegante Frauen in für den Stadtteil typischen Caroline-Charles-Modellen und Schuhen von Jourdan betrachteten die Schaufenster. Bei Harvey Nichols hatte Lady Diana vor ihrer Heirat mit dem Thronfolger eingekauft. In beinahe jeder Abteilung dieses exklusiven Geschäftes gab es junge Mädchen mit demselben typischen Akzent der Oberklasse. Amerikanische und japanische Touristen sammelten sich vor dem Haupteingang von Harrods. Geistesabwesend bemerkte Pepper, dass längst nicht mehr so viele arabische Frauen darunter waren. Dann musste sie wieder auf die Straße vor sich achten, da gerade eine Lücke entstanden war und sie ein Stück zügig weiterfahren konnte.
    Nervös sah sie auf die Uhr an ihrem Armaturenbrett. Zwar hatte sie vormittags keinen Termin, kam aber ungern zu spät. Es war ein Kennzeichen dafür, dass sie ihr Leben nicht voll unter Kontrolle hatte. Gleichzeitig bekämpfte sie ihre Ungeduld; Ungeduld machte die Menschen unvorsichtig und führte zu Fehlern. Und Fehler hatten in ihrem Leben keinen Platz – es sei denn, andere begingen sie.
    Pepper kam so selten später, dass die Empfangssekretärin eine Bemerkung machte, als Miranda die Post bei ihr abholte.
    „Vielleicht hat sie ein anstrengendes Wochenende hinter sich“, murmelte Helena vielsagend und reichte ihr die Umschläge.
    Miranda interessierte sich ebenso wie das andere Mädchen für Peppers Liebesleben, aber sie war taktvoll genug, es nicht zu zeigen. Schon manche gute Sekretärin hatte gehen müssen, weil sie über ihren Chef tratschte, und Pepper entging nicht viel.
    „Ich frage mich, ob sie je heiraten wird“, überlegte Helena, die das Thema ungern fallen ließ.
    „Viele erfolgreiche Geschäftsfrauen verbinden Karriere und Ehe“, stellte Miranda fest.
    „Hm … Ich habe ein Foto von ihr mit Carl Viner in einer Zeitung entdeckt. Er ist wahnsinnig sexy, findest du nicht auch?“
    Miranda zog die Augenbraue in die Höhe und antwortete trocken: „Sie ebenfalls.“
    Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass Pepper eben das Haus betrat. Dieser eindeutige sinnliche Gang und diese fließenden Bewegungen der Hüften und Beine ließen keinen Zweifel zu.
    Pepper begrüßte die beiden jungen Frauen und ging an ihnen vorüber in Richtung Büro. Die Sekretärin folgte ihr.
    „Miranda, ich erwarte heute Nachmittag um drei Uhr vier Herren. Sie kommen alle gleichzeitig. Hier sind ihre Namen.“ Sie reichte ihrer Sekretärin ein Blatt Papier.
    „In Ordnung. Möchten Sie jetzt eine Tasse Kaffee?“
    „Ja, gern. Und benachrichtigen Sie bitte den Sicherheitsdienst, damit jemand zugegen ist, solange die Herren im Haus sind.“
    Miranda war viel zu beherrscht, um sich die Überraschung anmerken zu lassen. Sie erinnerte sich nicht, dass Pepper schon einmal eine derartige Bitte an sie gerichtet hatte. Interessiert betrachtete sie die Namen, kannte jedoch nur zwei davon; einen Parlamentsabgeordneten und einen Unternehmer. Nun, ihre Neugier würde befriedigt werden, wenn Pepper ihr die Gesprächsnotizen diktierte. Ihre Chefin

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