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Jordan, Penny

Jordan, Penny

Titel: Jordan, Penny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Glut in mir
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einzuwenden.
    Auch ihrem Sohn, der einmal in die Fußstapfen ihres Mannes treten sollte, drohte von diesem erstaunlich hübschen jungen Mädchen keine Gefahr, davon hatte sie sich ebenfalls überzeugt. Und das war gut so, denn sie und ihr Mann hatten andere Pläne für Neil – die unter anderem die Heirat mit einer entfernten Cousine einschlossen, deren Vater einen beträchtlichen Teil von Schottland und einen Adelstitel besaß.
    Ja, Dorothea konnte durchaus zufrieden sein. Pepper war ein seltsames junges Mädchen, so ernst und entschlossen, mit ihrem kleinen Unternehmen Erfolg zu haben. Sie würde einen guten Einfluss auf Isabelle ausüben. Außerdem war es ja nicht für lange … Mrs Kent hätte sich sehr gewundert, wenn ihre Tochter nicht vor dem einundzwanzigsten Geburtstag verlobt sein würde …
    Bevor sie sich verabschiedete, lud sie Pepper ein, einen Teil ihrer Sommerferien bei den Kents zu verbringen, und Pepper nahm die Einladung dankend an.
    Der Ball war für Pepper nicht mehr wichtig. Das entscheidende Ereignis des Tages war ihr Zusammentreffen mit den Kents gewesen, vor allem mit Isabelles Mutter, die sie als die stärkere des Ehepaares betrachtete. Isabelles Vater hatte sie nur begrüßt und erklärt, er freue sich darauf, die Ergebnisse der Ausbildung der beiden Mädchen zu kosten.
    Auch Isabelles Mutter war nicht gerade gesprächig gewesen. Doch sie hatte sehr gezielte Fragen gestellt. Pepper wusste, dass sie den richtigen Eindruck hinterlassen hatte und sich jetzt entspannen konnte. Doch seltsamerweise wäre sie am liebsten gegangen, um den Abend mit Philip und Mary zu verbringen und über ihre Zukunftspläne zu reden. Die beiden waren nicht nur Olivers Familie geworden, sondern auch ihre eigene.
    Pepper war inzwischen voll in den kleinen Kreis der Mädchen des exklusiven Kochkursus aufgenommen worden. Dadurch hatte sie Kontakt zu mehreren jungen Männern bekommen, von denen einige ebenfalls auf dem Ball waren, und blieb nicht lange ohne Partner. Während Isabelle ausschließlich mit ihrer neuesten Eroberung tanzte, wurde sie von einer ganzen Reihe eifriger junger Männer aufgefordert. Doch keiner beeindruckte sie. Ein Mann – ein Liebhaber – ein Ehemann: Das war das Letzte, was sie sich jetzt wünschte. Deshalb sah sie die Einzelnen kaum an.
    Jemand anders betrachtete sie dagegen genau.
    Miles French war von seiner neuen Freundin überredet worden, Karten für den Ball zu besorgen. Sie war eine große, energische amerikanische Austauschstudentin aus Vassar und besaß langes glattes dunkles Haar, das nach ihren eigenen Angaben von einem frühen indianischen Vorfahren stammte. Für Miles war sie exotisch und anders als die Frauen, mit denen er bisher ausgegangen war. Sie war keine Jungfrau mehr und wollte sich noch nicht für längere Zeit binden. Das hatte sie ihm beim zweiten Treffen offen gestanden.
    Seitdem waren sie ein Liebespaar. Miles mochte und bewunderte sie, aber er war froh, dass sie ihn nicht als künftigen Ehemann betrachtete. Sie wäre auf Dauer ziemlich anstrengend, überlegte er belustigt und sah zu, wie sie mit jemand anders tanzte.
    In diesem Augenblick bemerkte er Pepper. Ihr Haar fiel ihm auf: das ungewöhnlich lebhaft dunkle Rot ihres Haars – und die unübersehbare Schönheit ihres Gesichts.
    Miles hatte die Ereignisse jener Nacht nicht vergessen – und sich die Heftigkeit, mit der er darauf reagiert hatte, nie ganz vergeben. Mehrmals hatte er sich gefragt, was aus dem Mädchen geworden sein mochte. Als er jetzt einen Blick in ihr kühles verschlossenes Gesicht warf, wusste er es sofort.
    Das Mädchen hatte sich verändert, ganz erheblich sogar, aber er erkannte die Kleine trotzdem. Der Ausdruck in ihren Augen, dieser kühle Argwohn hielt jeden davon ab, ihr zu nahe zu treten. Das war Herries’ Werk – das hätte er schwören können.
    Er dachte an seine energische, überschwängliche Amerikanerin mit ihrem gewaltigen Lebenshunger und ihrem Spaß an Sex und suchte nach entsprechenden Anzeichen der Lebensfreude in Peppers Gesicht. Doch er fand keine.
    Beth kehrte zurück, und er war erleichtert, dass sie ihm die Entscheidung abnahm, ob er zu der Rothaarigen hinübergehen sollte oder nicht. Wahrscheinlich wollte sie sowieso nicht mit ihm reden und nicht mehr an jene Nacht erinnert werden. Nein, so war es am besten …
    Trotzdem hatte Miles das seltsame Gefühl, soeben einen ganz entscheidenden Fehler begangen zu haben.

10. KAPITEL
    A  lex Barnett stand im Innenhof seines

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