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Josepsson, Aevar Örn

Josepsson, Aevar Örn

Titel: Josepsson, Aevar Örn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wer ohne Sünde ist
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Millionen heran? Aus der Übersicht geht nichts hervor, keine Personenkennziffer, gar nichts, nur das eine Wort, Lotto. Die Verfügung bezog sich ja auch nur auf eine normale Kontoübersicht. Das habe ich vermurkst, ich weiß«, sagte Katrín, noch bevor Árni ein Wort dazwischenschieben konnte, »aber nichts davon erklärt Ólafurs Lüge, dass er im Lotto gewonnen hat, und die tischt er sowohl seinen Kindern als auch der Bank auf. Weshalb? Was ist die wahrscheinlichste Erklärung?«
    Árni brauchte nicht lange zu überlegen, um zu begreifen, worauf Katrín hinaus wollte.
    »Illegales Geld?«, schlug er vor.
    Katrín nickte. »Ist das nicht eine Möglichkeit?«
    »Aber wie das?«, fragte Árni. »Wie stellst du dir das vor?«
    »Ich weiß es nicht«, gab Katrín nach längerem Schweigen zu. »Ich habe wirklich keine Ahnung. Noch nicht …«
    Gleichgültig, wie sie es drehten und wendeten, sie kamen zu keinem überzeugenden Ergebnis und beschlossen deswegen, Spekulationen dieser Art zurückzustellen und sich stattdessen mit anderen potentiellen Mördern als Úlfur zu befassen.
    »Mordermittlung 1.01: Follow the money «, sagte Árni. »Sobald wir wissen, an wen die Überweisung vom Konto des Alten gegangen ist, wissen wir auch, wer ihn umgebracht hat, würde ich denken. Guðni würde sagen: My money is on the money .«
    »Das würde Guðni gar nicht sagen«, widersprach Katrín. »Er würde sagen, dass wir das alles schon längst wissen und deswegen endlich mit diesem verfluchten Scheiß aufhören und uns lieber darauf konzentrieren sollten, die verdammte Kanaille zu finden.«
    »Äh …«, stotterte Árni unsicher, so eine Ausdrucksweise war er von Katrín nicht gewöhnt.
    »Aber egal«, sagte sie, bevor er weiterstammeln konnte, »Guðni ist nicht hier, deswegen können wir gut noch weitermachen mit dem Quatsch. Also, wir sollen hinter dem Geld her sein, sagst du, aber wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir das erst können, wenn wir wissen, wohin es gegangen ist. Aber okay, egal wohin auch immer das Zeug gegangen ist, eins steht fest, der Rest geht an Hólmfríður und Bárður. Mit Hólmfríður waren wir so weit durch …«
    Weder Árni noch Katrín hielten Bárður für einen geeigneten Kandidaten für die Rolle des Mörders, auch wenn sie ihn zu diesem Zeitpunkt genauso wenig wie die anderen ausschließen konnten. Dasselbe galt für seinen Mann Ragnar, den sie ebenso rasch abfertigten, wie er ins Gespräch gekommen war. Keine Fingerabdrücke, und gar nichts, was darauf hindeutete, dass er in den letzten Jahren Ólafurs Wohnung betreten hatte.
    »Er sagte mir, dass er in den letzten vier, fünf Jahren nicht dort gewesen sei, und ich sehe keinen Grund zu der Annahme, dass er gelogen hat«, erklärte Katrín. »Auf jeden Fall nicht, bevor sich etwas Gegenteiliges herausstellt.«
    »Aber er muss ihn doch gehasst haben«, gab Árni zu bedenken. »Ich meine, wenn Ólafur sich tatsächlich Bárður gegenüber so verhalten hat und wenn sich Bárður wirklich diesen Quatsch von seinem Vater so zu Herzen genommen hat, wie er sagt. Ragnar. Ich meine, hat Ragnar nicht gesagt, dass Bárður …«
    »Doch, ja«, unterbrach Katrín ihn ungeduldig, »er hat gesagt, dass Bárður sowohl vor als auch nach den Besuchen bei seinem Vater immer mehrere Tage völlig down gewesen ist. Trotzdem hat Bárður immer wieder von sich aus Verbindung zu seinem Vater aufgenommen. Ich habe das da am Freitag vielleicht nicht ganz richtig mitbekommen, als ich mit ihm sprach, aber ich habe ihn jedenfalls so verstanden, als habe er sich immer noch Hoffnungen gemacht, den Alten umkrempeln zu können …«
    »Genau wie der Alte gehofft hat, er würde Bárður umkrempeln können«, führte Árni den Gedanken fort.
    Katrín nickte. »Ja. Trotzdem sehe ich ihn nicht als Mörder vor mir, und auch diesen Ragnar nicht. Wenn, dann hätten sie beide etwas damit zu tun, dann muss zumindest der eine den anderen decken, denn angeblich sind sie ja nach dem Abendessen bei Bárðurs Mutter direkt in ihr Hotel gegangen. Und wir haben keinerlei Anhaltspunkte, dass das nicht stimmt, zumindest bislang noch nicht.«
    »Einverstanden«, sagte Árni. Damit war diese Sache abgetan. »Dann haben wir noch die Exfrau Sigurlaug. Ich kenne mich in den Erbschaftsbestimmungen nicht so aus, aber sie wird wohl keine besonderen Vorteile daraus ziehen, dass der Alte den Abgang gemacht hat, nicht wahr?«
    Katrín zögerte. »Nein. Zumindest nicht, was Geld betrifft. Da bin ich

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